Reisen trotz Corona: Mein Jahr 2020 in Bildern

Das Jahr 2020 und auch das Reisejahr 2020 haben wir uns alle wohl ganz anders vorgestellt. Aber Corona hat vieles verändert. Anstatt euch also jetzt Fotos aus Kenia, Uganda, Kanada, den USA, der Schweiz, Slowenien und Norwegen zu zeigen, wurden es Bilder aus Kenia - denn dort war ich für zwei Monate, als die Corona-Pandemie ausbrach -, dem Ersatz-Urlaubsziel Kreta und Deutschland. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt so viel Zeit in Deutschland verbracht habe wie seit Ende März - aber dafür habe ich mir ein paar Träume erfüllt. In Deutschland beispielsweise mit einer Wattwanderung durchs Wattenmeer  und dem Besuch der Robben auf Helgoland. In Kenia war es meine Safari bei geretteten Schimpansen.


Blogparade FoPaNet2020

In jedem Jahr lädt Michael vom Blog "Erkunde die Welt" zu einer Fotoparade auf. Er gibt meist Kategorien vor, zu denen wir Reiseblogger Bilder vorstellen sollen. In diesem Jahr sind die Kategorien zwar freiwillig - ob der besonderen Umstände mit Covid-19 -, dennoch wollte ich mich an sie halten, denn ich finde, dass es noch einmal ein ganz anderer Fokus ist, auf das Jahr zurückzublicken. 

 

Auch wenn das Jahr noch nicht vorbei ist, meine Reisepläne für dieses Jahr hatten sich ja schon sehr früh erledigt und ich schätze, dass ich auch den Dezember in Hannover verbringen werde, insofern sich nichts mehr grundlegend ändert. Daher kann ich euch auch jetzt schon meine Reise-Fotos 2020 präsentieren. Dennoch habe ich beim Durchsehen mehrfach bemerkt, dass ich trotzdem viel rumgekommen bin. Ich komme auf drei Reisen (Kenia, Kreta, Deutschland-Roadtrip), fünf Kurztrips (Harz, Helgoland, Brüggen, Köln, Koblenz) und vier Tagesausflüge (3x Bremen, Münster). Das ist wohl mehr, als viele andere in einem normalen Reisejahr erleben.

 

Im vergangenen Jahr war ich übrigens fast beleidigt, dass die Fotoparade schon Ende November Einsendeschluss hatte - und ich meine letzten Tage in Ghana mit meiner Safari in den Mole-Nationalpark Anfang Dezember sowie der zweiwöchige Roadtrip durch São Tomé und Príncipe nicht unterbringen konnte. So unterschiedlich ist das - jetzt kann ich es kaum abwarten, bis wir hoffentlich in ein besseres Reisejahr 2021 starten.


#kalt

Ich habe bei dem Begriff #kalt natürlich auch erst an den Winter gedacht. Aber ich muss gestehen - Anfang Januar war es hier in Deutschland nicht wirklich winterlich und dann war ich ja in Kenia. Ich habe also die kalten Tage noch nicht erlebt 2020. Dafür habe ich aber einen Kontrast: Denn während es auf der Helgoländer Düne auf diesem Foto hier bei herrlichem Sonnenschein mehr als 30 Grad hatte, war das Wasser eisige 18 Grad kalt. Einmal kurz reinspringen, untertauchen und dann auch schnell wieder in die Sonne legen - das war meine Devise.


#monochrom

In dieser Kategorie musste ich sehr lange überlegen - aber dann fiel mir irgendwann Chrissi Island auf Kreta ein - eine wundervolle einsame Insel. Und auch wenn #monochrom vielleicht nicht das 100 Prozent perfekte Wort dafür ist - aber die Farbtöne gehen so wunderbar ineinander über und alles hat so eine Leichtigkeit...


#Weite

Auch wenn das Samburu National Reserve in Kenia von der Tierdichte her nicht mit anderen Nationalparks und Reservaten in Kenia mithalten kann, so haben mir die drei Tage dort unfassbar schöne Momente beschert. Das liegt zum einen an den vielen vielen Elefanten - klein wie groß -, die wir bei unserer Safari dort gesehen haben. Zum anderen aber ist das Samburu National Reserve landschaftlich mit der schönste Fleck, den ich je gesehen habe. Ganz besonders wird das für mich bei diesem Foto deutlich, das ich beim Sonnenaufgang morgens um kurz vor sieben Uhr gemacht habe, während um mich herum langsam die Tierwelt erwacht ist.


Folgst du mir schon...? 

 

Auf Instagram und auf Facebook teile ich auch kleinere Erlebnisse und Momente von meinen Reisen. 

 



#Heimat

Das Corona-Jahr 2020 war ja auch das Jahr, in dem wir unsere Heimat neu kennengelernt haben - weil wir viel mehr Zeit hier verbracht haben. Viele zumindest - und dazu gehöre auch ich. Dass ich meinen Haupt-Sommerurlaub mal in Deutschland verbringen würde, hätte ich auch nicht gedacht - zumindest nicht, so lange ich keine Kinder habe. Aber 2020 war es Dank Covid-19 so weit. Weimar - Geiseltalsee - Thale/Harz - Bremen - Hude - Jadebusen - Norddeich - das waren die Stationen unseres Roadtrips diesen Sommer. Besonders beeindruckt hat mich dabei die Landschaft im Harz. Als Hannoveranerin war ich schon öfter im Harz und bin auch gerne dort, aber diese unglaublichen Felsformationen, die man vom Hexentanzplatz in Thale aus sehen kann - hätte ich in Deutschland nicht für möglich gehalten.


#abgedreht

Mit der Kategorie #abgedreht hat es mir Michael am schwersten gemacht - denn irgendwie hab ich dazu so gar keinen Bezug. Aber okay, ich habe ein wenig durch meine Fotos gestöbert aus diesem Jahr und bin an diesem Bild hängen geblieben. Es ist am Strand von Watamu in Kenia entstanden, wo ich wenige Tage, bevor Corona als Pandemie eingestuft wurde, mit einer Freundin Urlaub gemacht habe.  Über meinen Geburtstag wollte ich nämlich eine kleine Auszeit vom trubeligen Nairobi und wir fuhren nach ein paar Tagen Safari an die Küste. Wir waren schnorcheln, haben Delfine springen sehen, uns im Indischen Ozean treiben lassen und sehr leckeres italienisches Essen direkt am Strand gegessen - barfuß, während kleine Krebse um uns herum wuselten. Und wir haben ziemlich viel Quatsch gemacht, etwa als wir diesen Rettungsring im Pool gefunden haben - und wieder zu richtigen Kindern wurden, indem wir damit herum gealbert haben. Es klingt fast wie aus einer anderen Zeit, oder?


#maskiert

Wahrscheinlich hat Michael bei dem Begriff #maskiert vor allem an die Corona-Pandemie gedacht - immerhin gehört die Maske ja inzwischen zum üblichen Accessoire. Aber ich habe den Begriff, wie bei allen, mal etwas weiter interpretiert - und zeige euch dieses herrliche Foto von einem Workshop, den ich in Nairobi in Kenia gegeben habe. Eigentlich wollten wir mit Salzteig Figuren machen (haben wir auch), aber als ich nur kurz vor die Tür ging, um Wasser zu holen, sahen die Kinder so aus. Wir haben dann auch noch ein bisschen Gespenster gespielt mit den Mehl-Gesichtern.


Mein Foto 2020

Wer meinen Blog verfolgt, hat dieses Bild hier schon öfter mal gesehen. Es ist einfach mein absolutes Lieblingsbild 2020! Entstanden ist es Mitte März auf einer Safari im Tsavo East Nationalpark in Kenia, der bekannt ist für seine roten Elefanten. Rot sind sie, weil die Erde rot ist und die Elefanten sich zum Schutz vor der Sonne mit roter Erde pudern. Ich finde diese Farben so intensiv auf dem Bild, der Moment war perfekt und es stimmte irgendwie alles. Die Aufnahme habe ich übrigens mit meinem Handy gemacht, in den automatischen Standardeinstellungen. 


Mein Reisejahr 2020 im Rückblick

Reisen und Corona -  geht das zusammen? Dass dem so ist, will Daniel von "Fernwehblog" in seiner Blogparade "Reisen trotz Corona" zeigen. Viele der Fragen, die Daniel an Reiseblogger gestellt hat, beantworte ich in meinem nun folgenden kleinen Rückblick über mein Reisejahr 2020. 


Januar bis März 2020: Mein verkürztes Abenteuer in Kenia

Mein Reisejahr fing ungefähr so an, wie das letzte endete. Erst am 21. Dezember kam ich aus Westafrika zurück. Vier Monate arbeiten (und reisen) in Ghana, danach zwei Wochen Rundreise mit dem Mietwagen im zweitkleinsten afrikanischen Land: São Tome und Príncipe

 

Ich verbrachte nur kurze Zeit daheim in Hannover, genug, um mein Patenkind in Bremen zu besuchen und meine Familie zu treffen. Dann ging es Mitte Januar nach Kenia - eigentlich wollte ich bis Mitte April bleiben. 

 

Die ersten Wochen liefen nach Plan, auch wenn wir die Corona-Meldungen mitbekommen haben. Ich arbeitete viel mit den Kindern in unserem Waisenhaus bei Nairobi, traf in meiner Freizeit Freunde oder ging shoppen oder machte vor der Arbeit kurz eine Safari im Nairobi Nationalpark. Ich besuchte das Nairobi National Museum of Kenya und das Naherholungsgebiet Arboretum und verbrachte viel Zeit mit den Kindern, beim Schwimmen, Spielen und vor allem mit Schulaufgaben. Zusammen mit den Sozialarbeitern besuchte ich Schulen und Familien aus prekären Verhältnissen und wenn die Kinder frei hatten, machten wir Kreativ-Workshops mit ihnen, bastelten Kronen, gestalteten T-Shirts oder spielten Karten. 

 

Ende Februar hatte ich dann zwei Wochen Urlaub. Eine Freundin aus Deutschland kam mich besuchen. Wir waren zwei Tage in Nairobi, besuchten das Sheldrick Elefantenwaisenhaus und wanderten auf den Ngong Hills auf den Spuren von Karen Blixen, dann fuhren wir zur Safari in das private Reservat Ol Pejeta am Äquator. Dort leben nicht nur viele Nashörner, sondern auch gerettete Schimpansen. Und diese zu sehen, war ein großer Traum.

 

Wir fuhren weiter nach Samburu, wo wir wundervolle Elefanten-Sichtungen in einer wundervollen Landschaft hatten, auch wenn wir leider kein Glück mit Großkatzen hatten.

 

Nach den vielen Stunden im Auto ging es an den Strand, ein paar Tage entspannen in Watamu, im schönen warmen Indischen Ozean, etwas schnorcheln und es uns einfach gut gehen lassen. Zurück in Nairobi zeigte ich meiner Freundin meine Lieblingsplätze: Wir wurden über die Kaffeeplantage Paradise Lost geführt, aßen Chips Masala am Redhill Dam und ich stellte ihr die Kinder vor, ehe sie heim musste und ich wieder an die Arbeit ging.

 

Doch nicht lange - denn die Schulen wurden geschlossen und dann auch das Kinderheim. Nahezu alle Kinder wurden abgeholt - und nach der Ankündigung, dass der Flughafen einige Tage später geschlossen werden soll, verließ ich das Land schweren Herzens Ende März. 


April und Mai 2020: Quarantäne und rund um Hannover

Zurück in Deutschland war die Situation etwas surreal. In Kenia hatten wir nur eine Handvoll Corona-Fälle und in Deutschland schon fünfstellige Infektionszahlen. Als ich nach Hause kam, war Deutschland im Lockdown. Für mich war das nicht so wahnsinnig schlimm, denn im Verhältnis zu Kenia war es kalt, ich hatte meinen Freund, meine Kaninchen und meine Wohnung lange nicht gesehen und so begab ich mich einfach freiwillig in zweiwöchige Quarantäne. 

 

Ich fing wieder als Journalistin an zu arbeiten, im Homeoffice. Ich freute mich, das erste Mal einkaufen zu gehen und diese tolle Auswahl zu haben. Ich war viel am Maschsee spazieren, radelte durch den Hannoverschen Stadtwald Eilenriede und ging vor der Haustüre auf Entdeckungstour. Eine Fahrradtour machten wir zum Mittellandkanal, der mir mit jedem Mal besser gefällt. Unterwegs gab es das erste Eis der Saison. Und dann waren da ja auch noch die Enten-Küken, die im Mai bei uns im Innenhof geschlüpft sind. Ihnen beim Großwerden zuzusehen, hat die Corona-Zeit definitiv versüßt.


Juni 2020: Der erste Kurzurlaub seit Corona: Bad Harzburg

Trotzdem, Corona machte mir etwas zu schaffen. Denn ich war es gewohnt, einfach loszuziehen und das ging ja nun nicht. Deshalb war es umso schöner, als die ersten richtigen Lockerungen im Juni kamen. Bei herrlichem Wetter hatten wir uns eine Nacht in einem Hotel in Goslar im Harz eingebucht, mit einem kleinen Spa-Bereich, den ich auch ausgiebig nutzte (er hatte erst wenige Tage zuvor wieder geöffnet und ich hatte ihn quasi für mich alleine - ein Traum - ich lebte quasi im Whirlpool!).

 

Mein Freund und ich gingen Wandern in Bad Harzburg, die Luchswanderung führte uns rund zehn Kilometer durch den Nationalpark Harz bis zum Luchsgehege, wo sich immerhin zwei der Großkatzen zeigten - auch wenn die Fütterung coronabedingt ausfiel. Ich genoss es sehr, endlich wieder draußen zu sein und mich freier bewegen zu können, auch wenn es noch immer viele Einschränkungen gab.


Juni 2020: Mädelstreffen in Köln und Sankt Augustin

Schon im Mai hatte eine Freundin gefragt, ob wir nicht Ende Juni für ein Treffen anpeilen wollten. Die Lockerungen kamen nach und nach und wir fanden einen Termin. Wir waren zu dritt, wie früher, als wir gemeinsam zu Skisprung-Wettbewerben fuhren, und besuchten jene Freundin in Nordrhein-Westfalen, die mich im Februar in Kenia besucht hatte. 

 

Es war noch vieles anders, wir trugen zur Begrüßung Maske und ohnehin war ich etwas genervt von der langen Zugfahrt mit Maske. In der Kölner Innenstadt hingegen hatte ich nicht das Gefühl einer Pandemie: Die Menschen dicht an dicht, wenn auch auf offener Straße. Wir schlemmten uns einmal durch einen neuen Käse-Laden, saßen in einem Café und dann ging es nach Sankt Augustin, wo wir bei Cocktails gegrillt haben. Es war toll, endlich wieder mit Freunden zusammen zu sein!


Juni 2020: Meine Familie umarmen: Quality Time in Brüggen

Meine Familie hatte ich seit langem nicht gesehen - am 23. Dezember 2019 war ich zuletzt bei meiner Mama, meinem Stiefvater und meinen Geschwistern gewesen. Doch Ende Juni trauten wir uns wieder - meine Familie hatte sich während der Pandemie weitestgehend daheim eingeigelt und alle sozialen Kontakte eingestellt. 

 

Es waren drei schöne Tage bei herrlichem Sommerwetter. Wir spazierten in Brüggen, wo sie leben, am Borner See entlang, besuchten die mäanderten Bäume an der Schwalm, beobachteten Nutrias im Burgwall, schlenderten durch den Brachter Wald und zählten Rehe und Wildpferde und schleckten Eis in der Brüggener Altstadt.

 

Es war ein kleiner Schritt zurück in Richtung Normalität - auch wenn es natürlich vor allem das Thema Corona gab und wir auf den sonst üblichen Trip nach Venlo zum Fritten-Essen verzichteten. Wie auch ich sorgte sich meine Familie um unsere Lieben in Kenia, denn meine Familie war 2018 nach Kenia gereist, um die Patenkinder persönlich kennenzulernen. Wenn man einen Ort gesehen ist, ist man einfach intensiver damit verbunden. 


Juli 2020: Der Deutschland-Roadtrip von Weimar ans Meer

Bis zum Juli hatte ich viele Reisen geplant, die meisten fanden nicht statt. Die Alternative: Neun Tage Urlaub in Deutschland. Mein Freund und ich mieteten kurzfristig einen Mietwagen und fuhren an einem Montagmorgen einfach drauf los. Wir fuhren der Sonne hinterher, nach Weimar, und mieteten es uns unterwegs in einer Pension ein. Wir verbrachten zwei tolle Tage in Weimar auf den Spuren von Goethe und Schiller, und fuhren weiter zum Geiseltalsee in der Nähe von Leipzig. Den Geiseltalsee umrundeten wir einmal mit dem Fahrrad

 

Der nächste Stopp war Thale im Harz und während wir einen Tag die Sommerrodelbahn ausprobierten und die Aussicht vom Hexentanzplatz genossen, wanderten wir am zweiten Tag durch das unfassbar schöne Bodetal. Weil es am dritten Tage so dolle regnete, hängten wir noch einen Tag dran und den verbrachten wir im Wellness-Bereich. 

 

In Bremen und Hude besuchten wir Freunde, ehe wir unseren letzten Stopp Norddeich an der Nordsee anpeilten. Mein Freund fuhr mit dem Rad und ich daher über einen Umweg über den Jadebusen und das Schwimmende Moor nach Norddeich. Wir spazierten durch das Wattenmeer und besuchten die kleinen Robben im Waloseum. So hatte ich mir meinen Sommerurlaub nicht vorgestellt, aber es war im Corona-Jahr 2020 genau das richtige. Eine Wattwanderung stand beispielsweise schon lange auf meiner Bucketlist.


August 2020: Robben gucken auf Helgoland

Als ich im Juli mit meiner Mama telefonierte, erzählte sie mir, dass sie bald Urlaub in Hooksiel an der Nordsee machen würde. Da klingelte es bei mir! Ich wollte schon länger mal nach Helgoland und eigentlich war das auch für den Sommerurlaub im Juli geplant. Aber wir fuhren ja der Sonne hinterher und auf Helgoland war das Wetter schlecht. 

 

Ich nutzte es also aus, dass ich noch ein Semesterticket habe und umsonst von Hannover nach Wilhelmshaven komme, wo meine Mama mich abholte. Wir verbrachten einen schönen Tag in Hooksiel am Strand und schlenderten durch die Fußgängerzone. Am nächsten Morgen nahm ich die Fähre nach Helgoland, wo ich spontan doch noch eine Nacht ein Hotel gebucht hatte. Es war zwar teuer, aber diese Miriam-Auszeit tat mir enorm gut. 

 

Ich verbrachte den ersten Tag auf der Helgoländer Düne, bei 30 Grad. Ich fotografierte die Robben, erfreut mich immer, wenn ein Kopf aus dem Wasser guckte, staunte über die weißen Sandstrände und das türkisfarbene Meer und traute mich ins 18 Grad kalte Wasser. Am zweiten Tag machte ich die Bunkerführung auf der Hauptinsel Helgoland mit und spazierte den Klippenrandweg entlang - vorbei am Lummenfelsen, wo sich Tausende Basstölpel aufhielten, und an der Langen Anna. Zurück nahm ich die Fähre nach Bremerhaven - wo ich allerdings kaum Zeit hatte, denn der Zug nach Hannover fuhr nur wenige Minuten nach der Ankunft im Fährhafen.


September 2020: Shopping in Bremen, Besuch in Greeven

Bremen ist meine Herzensstadt. Auch wenn ich nur zweieinhalb Jahre, von 2009 bis 2012 dort gewohnt habe, fühle ich mich in Bremen zu Hause und angekommen und ruhig. Hannover gibt mir das Gefühl inzwischen auch - aber an Bremen kommt die Stadt noch nicht heran. 

 

Nachdem ich 2018 aus Frankfurt nach Hannover gezogen bin, war ich sehr sehr häufig in Bremen. Ich liebte es, meine alten Freunde wieder um mich zu haben und mein Patenkind häufig sehen zu können - und natürlich zu Werder ins Stadion zu gehen. Ich war Anfang des Jahres einen Tag in Bremen, kurz bevor ich nach Kenia flog und dann war lange Zeit Ruhe.

 

Im August und September war ich zweimal dort. Einmal besuchte ich ein Patenkind und speiste mit einer Freundin in der recht neuen Bremer Markthalle (super lecker!) und einmal kauften wir im Outlet-Center mein Hochzeitskleid. 


Apropos Bremen: Im September besuchte ich auch eine ganz liebe Freundin aus Bremer Zeiten, die heute in Greeven wohnt. Wir haben uns sehr lange nicht gesehen und es war so schön, sie und ihren Mann wiederzusehen, mit ihr durch Greeven zu schlendern und ihre kleine Tochter kennenzulernen und mit ihr zu spielen.


September 2020: Wellness und Spätsommer in Hannover

Das Hochzeitskleid-Wochenende nutzte ich auch noch für ein wenig Seelenkraulen: Meine Schwester und meine beste Freundin begleiteten mich und waren das gesamte Wochenende über in Hannover. Wir besuchten die Hochzeits-Location fürs kommende Jahr und den Tag nach der erfolgreichen Kleidsuche verbrachten wir in der Kristall-Therme Seelze - in herrlich warmem Wasser. Entspannung pur!

 

Die Woche darauf hatte ich auch Besuch - von einer Freundin (die andere der beiden des Köln-Wochenendes), die gerade eine Weltreise startet. Mit dem Zug fuhr sie aus Bayern, wo sie Teile des Jakobweges ging, nach Schweden, wo sie gerade noch auf einer Huskyfarm arbeitet. Es war herrliches Spätsommer-Wetter bei mehr als 25 Grad und Sonnenschein und wir machten einen Spaziergang durch Hannover, aßen Eis und genossen die Sonnenstrahlen am Strandcafé, wo Ihme und Leine zusammenfließen.


Oktober 2020: Heiraten in Koblenz

Ja, wer ein Hochzeitskleid kaufen geht - der hat in der Regel einen Plan: Und das war auch bei mir: Hochzeit! Unsere richtige Hochzeitsfeier hatten wir zum Glück schon nach dem Antrag auf Kreta im Sommer 2019 erst für den Sommer 2021 geplant. So hat Corona uns hier wenigstens keinen Strich durch die Rechnung gemacht. 

 

Wir entschieden uns dafür, in Koblenz zu heiraten. Mein Mann ist dort geboren und viele Familienmitglieder leben noch dort. 14 Gäste und das Brautpaar - damit waren wir sogar unter der Grenze, die das Standesamt in Koblenz Anfang Oktober hatte. Nur auf dem Weg ins Trauzimmer mussten wir Masken tragen und auch sonst hatten wir bei der Feier keine Einschränkungen. 

 

Ich war schön öfter zuvor in Koblenz und wir waren auch immer wieder in der Stadt unterwegs, sind mit der Seilbahn zur Festung Ehrenbreitstein gefahren oder waren auf dem Remstecken spazieren. Aber dieses Mal war es anders. Der Trauzeuge meines Mannes gab uns eine kleine Stadtführung in Koblenz und da wir uns als Brautpaar entschieden hatten, auch drei Tage in einem Wellness-Hotel in Koblenz zu verbringen, um anzukommen, ehe die Familie eintrifft, war es eine perfekte kleine Auszeit - auch wenn es an unserem Hochzeitstag den ganzen Tag über geregnet hat.

 

Und nun sind wir voller Vorfreude auf unsere Feier nächstes Jahr am Springhorstsee in Burgwedel bei Hannover - wenn die Corona-Pandemie hoffentlich vorbei ist (oder zumindest im Griff). Die Location hatte mein Mann übrigens gebucht, als ich in Kenia war - ich habe sie also erstmals im Mai 2020 gesehen, als wir eine Radtour dorthin unternommen haben.


Oktober 2020: Flitterwochen Corona-Style: 6 Tage Kreta

Im Sommer 2019 waren wir zehn Tage auf Kreta. Die Insel gefiel uns, aber nicht so wahnsinnig gut, dass ich unbedingt hätte wiederkommen wollen. Und für meine Flitterwochen hatte ich mir sowieso was ganz anderes vorgestellt (auch wenn die richtigen Flitterwochen von Anfang an für nächsten Sommer geplant waren). Aber Corona wollte es so - es gab nicht mehr viele Regionen, die kein Risikogebiet waren, keine Maskenpflicht im Freien hatten und in denen es Mitte/Ende Oktober noch warm war. Also fiel die Wahl auf Kreta. 

 

Und dieses Mal gefiel es uns soooo viel besser. Kreta war recht leer, was zum einen natürlich an Corona lag, zum anderen aber auch daran, dass wir im Oktober in der Nebensaison unterwegs waren. Wir waren dieses Mal auf der Osthälfte unterwegs (letztes Jahr waren wir im Westen von Kreta), entdeckten den wunderschönen Strand Voulisma in Agio Nikolaos, der uns mit Abstand am besten gefallen hat auf der Insel, wir fuhren mit dem Boot zur einsamen Insel Chrissi Island, besuchten den Palmenstrand von Vai (und ich musste das erste Mal auch auf dem "Palm"-Schild posieren, immerhin heiße ich jetzt Palm mit Nachnamen) und ich erkundete Spinalonga, Elounda und Gournes, während mein Mann mit dem Rennrad unterwegs war. Auch wenn ich vorab nicht 100 Prozent glücklich über Kreta als Urlaubsziel war, nach diesem Urlaub habe ich eine ganz andere Verbindung zur Insel.


Welche schöne Reiseerinnerungen hast du an 2020? Wurden bei dir auch so viele Pläne durcheinander gewirbelt?

Du möchtest mir etwas zu dem Artikel sagen? Du hast eigene Gedanken und Anregungen, oder auch Kritik, die du einbringen möchtest? Ich freue mich über deinen Kommentar. 


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Kommentare: 16
  • #1

    Mo (Mittwoch, 02 Dezember 2020 18:01)

    Liebe Miriam,

    herzlichen Glückwunsch zu eurer Hochzeit und alles Liebe für euch. Zum Glück hat euch Corona euer Fest nicht kaputt machen können.

    Trotz Reisebeschränkungen hast du dennoch schöne Erinnerungen sammeln können. Ich habe meine Umgebung auch endlich mal bewusster wahrgenommen und war ganz erstaunt, was es alles zu entdecken gab.
    Wir wollten ja dieses Jahr eigentlich eine Tour durch Sachsen machen und mal Orte besuchen, an denen ich als Kind schon mal war. Z.B. den Dinopark in Kleinwelka. Aber das haben wir auf Grund von Corona verschoben.

    Ich drücke dir für 2021 ganz fest die Daumen, dass sich eure Reiseziele erfüllen lassen.

    Liebe Grüße
    Mo

  • #2

    Renate (Donnerstag, 03 Dezember 2020 08:36)

    Schöner Beitrag zur Fotoparade, an der ich übrigens auch schon teilgenommen habe. Mein Lieblingsbild ist das von Chrissi. Das liegt daran, dass ich mich so sehr nach dem Meer sehne. Wunderschöne Farben! Tja, da hat uns Corona ganz schön das Reisen verhagelt und tut es ja leider noch weiterhin. Trotzdem: Wie ja Deine Fotos zeigen und wie ich auch selbst dieses Jahr immer wieder erlebt habe: Auch in Deutschland und sogar in unserer nächsten Umgebung lassen sich unendlich viele spannende Reiseziele entdecken. Man muss nur die Augen aufmachen. Hier bin ich zum Beispiel bei Brüggen hängen geblieben. Kenne ich noch nicht. Sieht ja sehr interessant aus...
    LG Renate von Trippics

  • #3

    Patrick (Donnerstag, 03 Dezember 2020 09:02)

    Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit! :-) Na, da seid ihr ja trotz Corona ganz schön rumgekommen. Das klingt nach einem tollen Reisejahr.

  • #4

    Katharina (Donnerstag, 03 Dezember 2020 09:32)

    Alles Gute zur Hochzeit!

    Und wow, also ich finde auch mit Corona hast Du wirklich, wirklich viel gesehen von der Welt dieses Jahr. Tolle Fotos und tolle Geschichten - vor allem wieder aus Afrika, in den Kontinent habe ich mich beim Reisen ja auch total verliebt.

    Viele Grüße,
    Katharina (von https://www.windelnundworkouts.de)

  • #5

    Hanna (Donnerstag, 03 Dezember 2020 15:28)

    Liebe Miriam,
    herzlichen Glückwunsch zu deiner Hochzeit! freut mich zu hören dass ihr kaum Einschränkungen durch Corona hattet und alles so stattfinden konnte, wie ihr es euch gedacht habt. Alles Gute für euch beide!

    Auch wenn es mit dem Reisen dieses Jahr ja etwas schwierig war, hast du ja ziemlich viel erlebt. Ich war diese Jahr nur ein Wochenende in Potsdam, eine Woche in Griechenland und bei meiner Familie. Ansonsten war ich überrascht wie viele Dinge doch auch Hannover zu bieten hat, die ich sonst in den letzten Jahren hier nie gemacht hab.

    liebe Grüße, Hanna

  • #6

    Sandra (Donnerstag, 03 Dezember 2020 20:47)

    Schweiz! Ich war mehrmals in der Schweiz. Hier verbinde ich das berufliche mit dem privaten. Dieses Land und vor allem das Berner Oberland hat es mir schon immer angetan und so habe ich jede Möglichkeit genutzt, dass ich dort war. Und was ich auch nie vergessen werde, ist der Besuch bei den Murmeltieren. Aber da schreibe ich ja noch einen Beitrag dazu.
    Liebe Grüße an Dich
    Sandra

  • #7

    Tina (Donnerstag, 03 Dezember 2020 21:42)

    Kenia muss einfach traumhaft sein, mit all den wunderschönen Tieren und dieser spektakulären Landschaft. Der Borner See sieht aber auch sehr idyllisch aus.

  • #8

    Jana (Donnerstag, 03 Dezember 2020 22:06)

    Trotz Corona hast du ja doch einiges erlebt, wenn auch vielleicht nicht die Reisen, die geplant und gewollt waren. Aber das geht den meisten in diesem Jahr so! Ich wollte im Sommer so gern zum Nordkap, mal Finnland kennenlernen und endlich nach Stockholm. Nix, Pustekuchen, stattdessen hab ich nun Österreich mit meiner Tochter abgehakt! Da wollten wir auch irgendwann mal hin und irgendwann kam nun früher als gedacht! Auch gut :) Die Fotos zu der Blogparade finde ich super ausgewählt. Das Bild mit dem Elefanten ist wirklich genial geworden und das mit den maskierten Kindern auch :)

    Liebe Grüße
    Jana

  • #9

    Julia (Freitag, 04 Dezember 2020 01:06)

    Sehr schön zu lesen und mit Glück wird es besser wegen dem Reisen.
    Ich hatte keine Pläne zum Reisen wegen meiner großen OP und den über 3 Monate Krankenhaus. Dann wieder Gesund werden. Aber ich freue mich wenn es bald wieder mehr geht als nur Deutschland und Dänemark. Möchte noch Reisen, freunde Besuchen.

    Hier dir auch noch mal Glückwunsch zur Hochzeit.

    Liebe Grüße
    Julia

  • #10

    Ute reist (Freitag, 04 Dezember 2020 16:52)

    Hallo Miriam,
    Da war ja ganz schon viel bei dir los in 2020. Und du hast dir das Reisen und schöne Erlebnisse durch Corona nicht vermiesen lassen. Toll dein Jahresrückblick �
    Freue mich schon auf deinen nächsten Bericht.
    Liebe Grüße
    Ute reist

  • #11

    Julia (Sonntag, 06 Dezember 2020)

    Ein super schöner Jahresrückblick, Miriam!
    Ich wusste ja gar nicht, dass du aus Brüggen kommst! Ich bin in Dülken aufgewachsen, lustig!
    LG, Julia von MeinWeltbuch

  • #12

    DieReiseEule (Montag, 07 Dezember 2020 17:59)

    Liebe Miriam,

    zuerst einmal Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit. Ihr also auch :D
    Heiraten in Coronazeiten ist gar nicht so schlecht, gell?
    Ihr hattet ja immerhin sogar eine kleine Hochzeitsreise. Unsere wartet noch auf bessere Zeiten.

    Dein #abgedreht-Foto ist genial. Das ist mein absolutes Lieblingsbild.
    Aber natürlich sind die Eindrücke aus Afrika auch toll. Erinnert mich an meine Namibiareise 2018.

    Vielen Dank auch für die Verlinkung.
    Ich wünsche euch eine schöne Weihnachtszeit und kommt gesund ins neue Jahr.

    Liebe Grüße
    Liane

  • #13

    Nadine (Samstag, 12 Dezember 2020 22:51)

    Das Jahr hast du auf jeden Fall gut genutzt. Hochzeit mit Maske, das wird man bestimmt nie vergessen. Vielen Dank für den abwechslungsreichen Rückblick. Hoffen wir mal auf ein "entspannteres" Jahr 2021.

  • #14

    Daniel (Dienstag, 22 Dezember 2020 11:17)

    Wow, das nenne ich mal coole Bilder. Dein Foto 2020 haut mich echt vom Hocker. Der Kontrast grün/orange/blau ist einfach genial. Liebe Grüße Daniel

  • #15

    Sabrina Bechtold (Dienstag, 22 Dezember 2020 18:40)

    Hey Miriam,

    Dein Lieblingsfoto aus 2020 ist auch meines - eine wahnsinnig schöne Elefanten-Aufnahme aus Deinem Herzenskind Kenia.
    Glückwünsche auch nochmal nachträglich zum Hochzeit!
    Ich muss sagen, dass ich trotz Corona auch noch das Glück hatte, ziemlich viel unterwegs zu sein. Mallorca, Schweiz, Südtirol, Kampanien und einige Kurztrips in Deutschland.
    Trotzdem hoffe ich auf ein "besseres Normal" in 2021.

    Liebe Grüße,
    Sabrina

  • #16

    Katrin Haberstock (Dienstag, 05 Januar 2021 15:57)

    Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit ❤
    Freue mich total mit euch das echt für euch geklappt hat trotz den ganzen
    Beschränkungen.
    Und super was du 2020 alles gesehen und erlebt hast. Super.

    Liebe Grüße
    Katrin