Safari in Kenia: Löwen-Garantie in der Masai Mara

Die Masai Mara in Kenia ist sicher einer der schönsten Nationalparks überhaupt und hier hast du bei deiner Safari quasi eine Garantie auf Löwen und Elefanten. Denn vor allem was Großkatzen angeht, ist die Masai Mara ein Paradies - wenn auch mit 80 US-Dollar Eintritt sehr teuer. Auch wenn die Hauptreisezeit zur "Big Migration" ist, wenn Millionen von Gnus und Zebras zwischen der Masai Mara in Kenia und der Serengeti in Tansania hin- und herwandern, lohnt auch sonst der Besuch. Bei einer Safari in der Masai Mara hast du nicht nur die Chance, die Big Five zu sehen - Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard, sondern auch quasi alle anderen Wildtiere, die es in Kenia so gibt, von Nilpferd bis Wasserbock.


Safari in der Masai Mara in Kenia: So kommst du hin

Die Masai Mara liegt im Süden Kenias und grenzt direkt an den Serengeti Nationalpark in Tansania. Die beiden Parks haben ein Ökosystem und gehörten früher auch zusammen - bis Tansania gemerkt hat, dass viele Menschen lieber nach Kenia auf Safari fahren und eine Abgrenzung gefordert hat.

 

Hinkommen geht per Auto oder Flugzeug, ich habe schon beides ausprobiert. Schon der Flug in der kleinen Maschine mit rund 20 Plastikschalen-Sitzen und Blick ins Cockpit ist ein Highlight.

 

Weil es nach 30, 40 Minuten bereits die erste Zwischenlandung gibt, ist die Flughöhe nicht sehr hoch, sodass sich ein toller Blick über Kenia ergibt. Kurz vor der Landung lassen sich von oben Zebras, Büffel, Antilopen und Elefanten entdecken.

 

Am Ende der "Landebahn" (ein sandiges kleines Feld mitten im Nirgendwo, das "Airfield"-Häuschen sieht man auf dem ersten Foto) haben uns drei Büffel empfangen.

 

Häufiger war ich jedoch mit dem Auto in der Masai Mara. Auch diese Fahrt ist absolut besonders und gibt einen wundervollen Ausblick über Kenia. Die Fahrt führt nämlich einmal quer durchs Rift Valley, den Großen Afrikanischen Grabenbruch, was ein atemberaubenden Anblick ist.

 

Die meisten Anbieter halten auch an einem Aussichtspunkt, um den Blick zum erloschenen Vulkan Mount Longonot und  ins Tal hinein zu genießen. Dort oben gibt es auch Toiletten und Souvenirläden. Obwohl ich schon eine Weile in Kenia gewesen bin, bis ich zum ersten Mal per Auto in die Masai Mara gefahren bin, kannte ich das Rift Valley bis dato noch nicht und diese Aussicht hat mich einfach umgehauen. Hier zeigt sich, wie wundervoll grün und weitläufig das Land ist und mit etwas Glück hast du auch ein paar tierische Begleiter. 

 

Am Ende der fünf- bis sechsstündigen Fahrt von Nairobi in die Masai Mara geht es rund zwei bis drei Stunden auf einer Schotterpiste zur Masai Mara, durch Massai-Dörfer, vorbei an Zebras, Gnus, Pavianen, Giraffen, Elefanten. Ja, richtig gelesen: Schon bevor du im Nationalpark ankommst und bevor du auf richtiger Safari bist, kannst du schon die ersten Tiere entdecken und so wird es im Auto auch nicht langweilig. Inzwischen wurde die Schotterpiste teilweise auch ausgebaut, womit die Fahrt etwas angenehmer und kürzer wird. 

Safari in der Masai Mara in Kenia: Lodge mit Zebra

Bisher war ich viermal in der Masai Mara und immer im gleichen Camp. Auch wenn ich bald mal wechseln möchte - aber nur, weil ich mal ein anderes kennenlernen möchte, liebe ich das Mara Siria Tented Camp über alles. Über einen Bekannten bin ich beim ersten Mal, im November 2015, hier untergekommen, und habe mich direkt verliebt.

 

 

 

Das Mara Siria Tented Camp liegt etwas außerhalb der Masai Mara auf einem Berg und bietet einen fantastischen Ausblick. Vom Camp aus hatte man einen grandiosen Blick auf die Masai Mara, die durchzogen vom Fluss Mara ist, bis hin zur Serengeti in Tansania.  

 

Schon auf der Fahrt zur Lodge (sowohl per Flug als auch bei Auto) ließen sich zahlreiche Tiere wie Warzenschweine, Paviane und Antilopen beobachten und auch im Camp hört das nicht auf. Ob Zebramangusten beim Frühstück, grasende Zebras und Giraffen zwischen den Zelten oder die süßen Klippschliefer, die den Pool-Bereich säumen - hier ist immer etwas los und man ist nie alleine.  

 

Wie bei nahezu allen Lodges und Camps gibt es im Mara Siria Tented Camp die Vollverpflegung: Frühstück, Mittagessen und Abendessen, Tee, Kaffee und Wasser ist auf den Gamedrives, den Safari-Fahrten, inklusive, ansonsten müssen die Getränke, etwa der Wein zum Abendessen, extra bezahlt werden. Das Essen ist auch wirklich gut, es gibt jeden Tag eine kleine Auswahl und am Morgen entscheidet man, was man zu Mittag oder Abend essen will - wobei es eine Ausnahme gibt, nämlich dann, wenn man während einer Mahlzeit auf einem Gamedrive ist.



Safari in der Masai Mara: Gamedrive mit Löwen-Garantie

Die Safaris gilt es wie vielerorts mit dem persönlichen Guide abzusprechen. Fährst du über Land in die Masai Mara, hast du den Guide schon ab Nairobi und er bleibt auch die gesamte Zeit über an deiner Seite. Kommst du mit dem Flugzeug, bekommst du einen Camp-eigenen Guide - auch hier für die gesamte Reisezeit. 

 

Normalerweise sind acht Safari-Stunden am Tag inklusive, am An- und Abreise-Tag drei bis vier Stunden. Man kann morgens und abends rausfahren (und den Mittag am Pool verbringen), man kann den ganzen Tag im Park verbringen und dort Frühstück und Lunch essen oder man kann nach dem Frühstück starten und nur Lunch im Park essen. Insgesamt kannst du deine Tour also so planen, dass du sehr viel Zeit innerhalb der Masai Mara verbringst. Am besten hältst du auch Rücksprache mit dem Guide - in manchen Parks wie dem Tsavo East Nationalpark oder dem Samburu National Reserve ist es tagsüber so heiß, dass es sich absolut nicht lohnt, zwischen 12 und 15 Uhr im Park zu sein, weil sich alle Tiere in den Schatten zurückziehen. 

 

Die Masai Mara besteht formal aus zwei Teilen: Dem Mara Triangle und dem Mara Reserve.  Ich war bisher immer nur im Mara Triangle, das für seine enorm hohe Tierdichte bekannt ist. Bald möchte ich aber auch mal das Mara Reserve ausprobieren, denn hier soll es zum Beispiel eine etwas höhere Dichte an Leoparden geben. 

 

Über mangelnde Tiersichtungen kann ich mich wahrlich nicht beschweren, denn in der Masai Mara hatte ich immer enorm viel Glück - was auch an der enorm hohen Tierdichte liegt. 

 

Ich kann mich sehr gut an einen Abend erinnern, die Anfahrt aus Nairobi dauerte recht lange und da wir zu dritt im Auto waren (man kann entweder eine private Safari buchen oder sich ein Road-Package teilen und mit anderen zusammen im Jeep oder Minibus sitzen), dauerte es auch eine Weile, bis alle bezahlt hatten und wir endlich im Park waren. Wir hatten nur noch anderthalb Stunden Zeit in der Masai Mara und ich war schon ein wenig traurig, dass wir so viel  Zeit verloren haben. Doch dann haben wir innerhalb dieser anderthalb Stunden mal eben die Big Five gesehen - dazu gehören Nashorn, Elefant, Büffel, Löwe und Leopard. 

 

Meine Highlights: Sieben Löwenbabys mit ihren Müttern und ihrem stolzen Vater, Leoparde, die am Auto vorbei spazierten, drei Nashörner mit einem erst ein paar Wochen alten Baby, Baby-Hyänen, die versucht haben, Gnus zu jagen, 

riesige Herden Zebras, Geparde, die direkt neben einem Löwenrudel lagen, Mangusten-Besuch beim Mittagessen,  Zebra-Besuch am Zelt und dann natürlich die Big Migration, die große Gnu-Wanderung (und Löwen, die direkt am Fluss auf ihr Abendessen warten). 

 

Außerdem hat eine schwangere Löwin ihre Jagd auf Zebras direkt an unserem Wagen eröffnet. Sie versteckte sich hinter dem Auto, das wir dort geparkt hatten, um Nilpferde und Zebras zu beobachten. Hätte ich die Hand aus dem Auto gehalten, hätte ich sie streicheln können, so nah waren wir. Ohnehin habe ich auf jeder Safari in der Masai Mara in Kenia Dutzende Löwen gesehen, und häufig auch Jungtiere.  

 

Ein weiterer Höhepunkt war eine Elefantenherde, die sich ein Schlammbad gönnte. Dazu gehörten gleich mehrere Junge, eines davon auch erst ein paar Wochen alt. Es war so tapsig und unglaublich süß.

 

Vor allem, was Löwen und Elefanten angeht, gibt es in der Masai Mara in Kenia quasi eine Garantie, man kann sie gar nicht verfehlen. Ich habe bisher auch an sehr vielen Tagen Leoparde gesehen, an meinem letzten dreitägigen Besuch im September 2018 allerdings keinen einzigen. Geparde habe ich ebenso bei jedem Besuch gesehen - wobei die Chance am größten im Grenzgebiet zur Serengeti ist - die lassen sich also nur aufsuchen, wenn man eine achtstündige Tour plant, da bei Halbtages-Gamedrives die Zeit nicht reicht, um dorthin zu fahren. Nashörner gibt es nicht sehr viele in der Masai Mara, allerdings ist das Gebiet, in dem sie sich aufhalten, relativ klein, sodass die Chancen ganz gut sind, wenn man sich in der Gegend aufhält. 

 

Safari in der Masai Mara: Die beste Reisezeit

Wenn es um die perfekte Reisezeit für deine Safari in der Masai Mara geht, muss man zwei Dinge unterscheiden: Zum einen, ob gerade die große Gnuwanderung in Gang ist, beziehungsweise wo sich die Herden aufhalten - in Tansania oder in Kenia. Zum anderen, ob gerade Regen- oder Trockenzeit ist. 

 

Ich war einmal zur Regenzeit da, allerdings hatte ich kein einziges Mal während der Pirschfahrt Regen, immer nachts oder am Mittag, wenn wir uns im Camp aufhielten.

 

Einmal war ich zur Trockenzeit da, das war fast traurig anzusehen, weil der Mara River kaum mehr Wasser geführt hat und man zahlreiche Nilpferde rausgucken sah, weil sie nicht mehr ganz untertauchen konnten. In der Trockenzeit hatte ich die schönsten Tiersichtungen, aber ich würde auch jederzeit wieder in der Regenzeit fahren - auch wenn dann manch eine Straße gesperrt sein kann. 

 

Die Gnuherden halten sich normalerweise zwischen Juli und Oktober in der Masai Mara auf - es gibt Online-Tracker, die zeigen, wo die Herden gerade sind. Spektakulär ist es aber nicht nur, die Millionen Gnus und Zebras an sich zu sehen, sondern vor allem, wenn sie sich auf Wanderschaft rund um den Mara River begeben. Den müssen sie nämlich überqueren und dabei warten im Wasser Feinde wie Krokodile und an Land dann Löwen und andere Raubtiere, die sich die erschöpften Gnus und Zebras schnappen.  

Safari in der Masai Mara: Ballonfahrt, Massai-Dorf und Co

Wer nicht nur Gamedrives machen möchte und die Masai Mara per Jeep oder Minibus erkunden möchte, kann auch einige andere Attraktionen besuchen oder selbst aktiv werden. 

 

An einem Tag habe ich nach einem sehr frühen achtstündigen Gamedrive in der Masai Mara noch eine Fahrradsafari mit einem anderen Guide gemacht. Wir bekamen Mountainbikes und erkundeten die Gegend rund um das Mara Siria Tented Camp. Das ist hier erlaubt, weil das Camp außerhalb des Naturschutzgebietes liegt. Innerhalb der Masai Mara ist das nicht erlaubt. 

 

Einmal mussten wir stoppen, weil Dutzende Giraffen und Zebras die Straße querten. Das war wirklich atemberaubend, so nah in und an der Natur zu sein. Auch Reitsafaris auf Pferden werden von verschiedenen Anbietern beworben. 

 

Wir fuhren durch kleine Massai-Dörfer, grüßten Einheimische und sahen am Wegesrand immer wieder Zebras, Giraffen, Affen und Antilopen. 

 

Generell kann man auch einen speziellen Ausflug in ein Massai-Dorf machen. Allerdings habe ich das nicht gemacht, denn mit dem wirklichen Leben hat das nicht allzuviel zu tun. Diese Dörfer sind oft mehr oder minder für Touristen aufgebaut und zeigen das Bild, das wir ohnehin schon von Massai und Kenianern im Allgemeinen haben: Rückständig, im Busch und in Lehmhütten lebend, kaum Klamotten an, gehen mit Speeren jagen usw. Das hat mit dem Leben der allermeisten Massai und Kenianer aber absolut nichts zu tun. 

 

 

Auch eine Ballonfahrt kann man in der Masai Mara machen, was allerdings ein recht teurer Spaß ist. Ich habe mich damit nie wirklich auseinander gesetzt, auch wenn ich es mir total schön und romantisch vorstelle. Die Ballonfahrten beginnen sehr früh am Morgen, bereits gegen 4 Uhr muss man zum Aufbau rausfahren. Zum Sonnenaufgang steigt man dann in die Luft und kann von oben beobachten, wie die Masai Mara und die ganze Tierwelt so langsam erwacht. Allerdings ist das nicht ganz günstig, ich habe von Preisen bis zu 600 US-Dollar pro Person gelesen. 

 

Elefantenreiten, Lion und Cheetah Walks und ähnliche Aktivitäten, bei denen Touristen mit Wildtieren interagieren, gibt es hier zum Glück nicht: Das solltet ihr auch andernorts unterlassen, denn in der Regel steht das für große Tierquälerei.


Wissenswertes zur Masai Mara

  • Der Eintritt kostet für Leute, die in Camps innerhalb der Mara nächtigen, 70 USD für Touristen. Außerhalb sind es 80 USD pro 24 Stunden
  • Flüge von Nairobi in die Mara kosten rund 350 Euro
  • Die Fahrt von Nairobi dauert circa 6 Stunden, Touren werden ab 300 USD für zwei Nächte angeboten, nach oben offen


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Kommentare: 3
  • #1

    Nico von urlaubmachtspass.de (Montag, 21 September 2020 19:37)

    Wow, das hört sich ja mega an und auf den Bildern sieht das wirklich cool aus.
    Aber gerade das mit der Flugzeug-Anreise mit den Zwischenstopps fand ich echt interessant. Das gibt bestimmt wirklich tolle Ausblicke :)

    Liebe Grüße
    Nico von urlaubmachtspass.de

  • #2

    Julia (Freitag, 02 Oktober 2020 17:04)

    Sehr schöne Bilder. Das muss so aufregend sein. Wäre bestimmt was für mich dort einige Zeit urlaub zu machen.

    LG
    Julia

  • #3

    Monique Meipunkt (Montag, 05 Oktober 2020 15:16)

    Liebe Miriam,

    da hast du aber wunderschöne Bilder geschossen. Vom Nationalpark Masai Mara habe ich schon mal was gelesen. Mit deinem Artikel hast du meine Reiselust geweckt. So ein Massai-Dorf würde ich auch gerne sehen. Der Flair dort so intensiv mit der Flora und Fauna in Kontakt zu kommen, ist bestimmt Gänsehaut bescherend.

    Liebe Grüße,
    Mo