Chrissi Island auf Kreta: Ausflug auf die einsame Insel

Chrissi Island, oder auch Chrysi genannt, ist eine Insel, die südlich von Kreta im Libyschen Meer liegt, rund 15 Kilometer von der Hafenstadt Ierapetra entfernt. Chrissi Island, unter Einheimischen Γαϊδαρονίσι (Gaidouronisi) genannt,  ist unbewohnt und bis auf wenige Gebäude auch unbebaut. Chrissi bedeutet übersetzt golden und wurde angeblich nach der Farbe des Sandes benannt: Denn im Gegensatz zu weiten Teilen der Hauptinsel Kreta findet sich hier nahezu ausschließlich weißer, feiner Kalksand. Das Innere von Chrissi Island besteht aus Sanddünen und Wacholder-Bäumen. Hauptattraktion auf Chrissi Island ist der Golden Beach, ein weitläufiger, weißer Sandstrand mit glasklarem Wasser. 

 


Chrissi Island auf Kreta: Eine Insel aus Sanddünen

Sand, Sand - überall Sand: So ungefähr fühlt es sich auf der Nordseite der Insel Chrissi auf Kreta an. Um vom Bootanleger zur Hauptattraktion, dem Golden Beach zu kommen, geht es nämlich einmal quer über die fünf Kilometer lange, aber nur 300 Meter breite Insel.  Ein Bohlenweg weist den Weg - bis sich nach rund fünf Minuten Fußweg durch die Dünen der Blick auf den Golden Beach auftut.

 

Ein ewig langer weißer Sandstrand, noch dazu sehr breit, und vor ihm liegend glasklares Wasser, das in allen erdenklichen Türkis- und Blautönen schimmert. Wer zeitig am Morgen oder Vormittag auf Chrissi Island ist, bevor die großen Ausflugsboote aus Kreta anlegen, kann hier noch etwas Ruhe genießen und sich einen schattigen Platz unter einem der Bäume oder Sträucher suchen. 


Golden Beach: Die Sehenswürdigkeit von Chrissi Island

Auch wenn Chrissi Island nicht nur aus dem Golden Beach besteht, so ist er doch die Sehenswürdigkeit auf der kleinen Insel. Es gibt zwar auch an anderen Stellen noch Strände, allerdings ist keiner so schön wie der Golden Beach. 

 

Ich muss jedoch gestehen: Auf den Bildern sieht Chrissi Island idyllischer aus als es tatsächlich war. Zwischen den weißen Sand mischen sich immer wieder Steine und Kieselsteine. Unser Liegeplatz war nicht weit entfernt vom Ende des Bohlenweges und nicht nur einmal hörte ich Touristen, die doch recht enttäuscht waren, dass der Strand auf den Bildern so viel schöner aussieht als in der Realität. 

 

Unsere Vermieterin warnte uns vor: Auf Chrissi Island gibt es quasi keinen Schatten. So ganz kann ich dem aber nicht zustimmen. Wer in erster Reihe direkt am Libyschen Meer mit Blick auf Kreta und das Hochland liegen möchte, muss tatsächlich für eigenen Sonnenschutz sorgen.  Allerdings gibt es dort, wo der Strand in die Sanddünen übergehen, auch einige große Bäume, die Schatten spenden. Ich war im Oktober auf Chrissi Island und wir hatten kein Problem, ein schattiges Plätzchen zu finden. 

Während des Sommers finden sich hier wohl auch Liegen und Sonnenschirme, aber zum einen war ich ja Ende der Saison dort und zum anderen im Corona-Jahr 2020 - deshalb hatten wir die Handtücher einfach auf dem Boden liegen. Das war auch gar kein Problem.

 

Das Wasser auf Chrissi Island war selbst Mitte Oktober noch angenehm warm, es waren rund 25 Grad und dazu war es sehr flach. Ich konnte also sehr weit Richtung Kreta gehen, bis ich nicht mehr stehen konnte. Das Wasser ist so klar, dass man problemlos von oben Fische beobachten kann - und die schwimmen bisweilen auch nahe am Ufer.

 

Der Zugang vom Golden Beach ins Wasser ist aber, wie man auf einigen Bildern auch erkennen kann, teilweise ein wenig kniffelig, weil es kein feiner Sand ist, der bis ins Meer führt, sondern man immer wieder durch Kies gehen muss und vor allem direkt hinterm Ufer auch viele kleinere und größere Steine mit Rillen und Löchern anzutreffen sind, denen man ausweichen kann. Die meisten Steine sind zwar weiß oder sehr hell, aber man kann sie mit etwas Geschick dennoch gut erkennen. Badeschuhe hatte ich keine an.


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Schnorcheln an der Südküste von Kreta auf Chrissi Island

Vorab: Es gibt bessere Schnorchel-Spots auf Kreta als rund um den Golden Beach auf Chrissi Island. Hier finden sich im Wasser vor allem Steine und noch wenige Korallenriffe und das Wasser ist zwar glasklar, aber es ist eben auch deutlich weniger bunt als beispielsweise am Voulisma Beach in Agio Nikolaos.

 

Dennoch war ich ein bisschen mit meiner Schnorchelmaske unterwegs und vor allem, wenn nicht so viele Menschen im Wasser waren, musste ich auch gar nicht weit raus, um ein bisschen Leben unter Wasser zu sehen. Ich bin ein ziemlich Stück rausgeschwommen und habe mich auch eher gen Osten gehalten, wo es felsiger ist, aber auch da habe ich keine wahnsinnig tollen Riffe entdeckt.

 

Wem es hier also vor allem ums Schnorcheln geht, sollte sich andere Orte auf Chrissi Island suchen. Diese gibt es auf jeden Fall - denn die Yacht, mit der wir unterwegs sind, hat auch im Angebot, mittags noch Leute zu einer Bucht zu bringen, damit sie dort schnorcheln können. Da ich das aber nicht gemacht habe, kann ich leider auch nicht sagen, ob es hier spezielle Sichtungen gibt und ob schöne Korallenriffe zu sehen waren. Unter Schnorchlern ist vor allem der Kataprosopo Strand im Osten bekannt. Hier - mit Blick auf die kleine Insel Mikronisi, ist das Wasser ist flach, nur rund fünf Meter tief - das war auch die Anlaufstelle für die Yacht.


Chrissi Island auf Kreta: Sehenswürdigkeiten auf der Insel

Vorab: Viele Sehenswürdigkeiten hat Chrissi Island auf Kreta nicht zu bieten, eigentlich nur eine: den Golden Beach. Wer aber nicht nur Sandstrand und Schwimmen mag, kann sich hier trotzdem wohlfühlen.

 

Chrissi Island ist nahezu unbebaut. Auf der 0,35 Quadratkilometer großen Insel finden sich aber im Norden und Nordwesten noch die Überreste einiger Bauten, die auch zu Fuß erreichbar sind, etwa eine kleine Kirche Agios Nikolaos (eher Kapelle), einen kleinen Leuchtturm und eine freigelegte römische Zisterne. Nach weiteren minoischen Hinweisen westlich vom Hatzivolakas Beach wird noch gesucht. In der unmittelbaren Umgebung ist auch ein kleiner Salzsee (in der Nähe des alten Anlegers) ein gern von Touristen besuchtes Ziel. Die Insel einmal zu umrunden ist übrigens nicht möglich, weil es keinen Rundweg gibt und Wege immer wieder abrupt enden.

 

Sehr beliebt ist auch ein Gang durch den Zedern- und Wacholder-Wald. Manch ein Baum hier bringt es auf zehn Meter Höhe und soll bis zu 300 Jahre alt sein.

Wahrscheinlich hat es sich der ein oder andere schon gedacht: Übernachten ist auf der Insel nicht möglich, Camping ist nicht mehr erlaubt und auch verpöhnt, und eine Unterkunft gibt es nicht.

 

Während der Sommermonate soll es zwei sais0nale Tavernen auf Chrissi Island geben - davon war bei unserem Besuch im Oktober allerdings nichts mehr zu sehen. Ein Tavernen-Wegweiser lag zwar im Sand am Golden Beach, aber es war keinerlei Infrastruktur vorhanden.

 

Am Strand gab es aber einen kleinen Kiosk, bestehend aus zwei Bänken, einem Sonnendach und einer Kühltruhe und hier wurden Soft Drinks und Bier verkauft. Was zu essen gab es bei unserem Besuch im Oktober nicht - das wurde uns aber vorab schon gesagt, sodass wir Obst und Kekse dabei hatten, was mir mittags essen konnten. Die Preise beim Strandkiosk waren übrigens sehr hoch: Eine Dose lokales Bier hat vier Euro gekostet.


Chrissi Island auf Kreta: Anfahrt mit dem Boot aus Ierapetra

Chrissi Island ist eine Insel die südlich von Kreta liegt. Ihr könnt Chrissi Island nur über Wasser erreichen. Die gängigste Möglichkeit ist, von Ierapetra im Südosten aus ein Boot zu nehmen, wobei auch Boote ab Myrtos fahren. Im Hafen (nicht der Kreuzfahrt-Hafen) in der Altstadt von Ierapetra fahren während der Saison täglich verschiedene Schiffe und Schiffarten von Kreta nach Chrissi Island hinüber.

 

Die Tickets kosten unterschiedlich viel und hängen preislich auch davon ab, wie viele Leute auf dem Boot sind, wie lange die Überfahrt dauert, was für eine Schiffart es ist und was ihr sonst noch dazu bucht. Tickets bekommt ihr online, rund um Ierapetra aber auch quasi an jeder Ecke und teilweise auf dem Boot. Wenn ihr nicht auf Empfehlung einer Person unterwegs seid, der ihr vertraut, solltet ihr unbedingt Preise und Angebote vergleichen, da diese doch sehr variieren.

 

Wir waren mit Nautilos Cruises unterwegs, das ist eine private Motor-Yacht. Unsere Vermieterin hatte uns Nautilos empfohlen, weil sie mit dem Chef Michalis befreundet ist. Die Nautilos darf nur 14 Menschen mit an Bord nehmen (zumindest während Corona) und da es sich um eine sehr moderne Yacht handelt, kostet die Hin- und Rückfahrt 27,50 Euro pro Person. Der Vorteil: Ihr fahrt bereits gegen 10.30 Uhr los (wenn das Boot voll ist auch etwas früher) und braucht nur rund 25 Minuten für die Überfahrt - andere Schiffe und Boote brauchen bis zu eine Stunde. Damit seid ihr recht früh auf Chrissi Island und habt noch etwas Ruhe. Die Rückfahrt ist um 16.45 Uhr - wenn die meisten anderen Schiffe schon weg sind. Auch hier habt ihr also eine Weile eure Ruhe. 

Es ist auch möglich, mit Nautilos eine Tour für 65 Euro zu machen. Solch ähnliche Touren gibt es auch mit anderen Anbietern.

 

Bei der Tour ist das Mittagessen inklusive. Ihr werdet bereits um 14 Uhr mit der Nautilos auf Chrissi Island abgeholt und fahrt hinaus auf das Mittelmeer. An Bord gibt es dann Essen. Wie ich hörte, ist die Auswahl groß und das Essen schmeckt richtig lecker - auch für Vegetarier soll es genug Auswahl geben. 

 

Danach fährt man mit der Yacht in eine Bucht, wo man schnorcheln kann. Schnorchel-Ausstattung muss allerdings jeder selbst mitbringen. Wer nicht schnorcheln will, genießt das Luxusleben und die Atmosphäre an Bord. Softdrinks sind im Preis auch inklusive. 

 

Wir waren ganz froh, dass wir nicht die teure Variante gebucht haben, sondern uns am Strand selbst versorgt haben. Die Yacht war zwar schön, wirkte zum Essen aufgrund der Größe aber ungemütlich. An Deck hätte man nur vorne drauf sitzen können oder auf den zwei Bänken im hinteren Bereich. Die Küche und die Tische sind allesamt unter Deck.  

 


Magst du lieber Buchten oder weitläufige Strände? Und lieber Kies oder Sand?

Du möchtest mir etwas zu dem Artikel sagen? Du hast eigene Gedanken und Anregungen, oder auch Kritik, die du einbringen möchtest? Ich freue mich über deinen Kommentar.


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Kommentare: 7
  • #1

    Michelle (Donnerstag, 29 Oktober 2020 11:19)

    Da habt ihr wirklich Glück gehabt, dass ihr Kreta dieses Jahr besuchen konntet. Gerade da die Zahlen jetzt wieder steigen.
    Die Strände sind wirklich traumhaft schön und so leer. Und zum Schnorcheln gibt es bestimmt bessere Plätze, vielleicht ist es dort aber für Anfänger geeignet.
    So eine Reise hätte ich auch gerne gemacht dieses Jahr, das war aber leider nicht drin.
    Bin gespannt was noch so kommt �


    Michelle

  • #2

    Zungenspitzengefühl (Donnerstag, 29 Oktober 2020 14:25)

    Sieht super schön aus, jetzt will ich da wieder hin :) muss ein Traum sein ohne Leute! LG Luisa von http://zungenspitzengefuehl.com

  • #3

    Barbara (Donnerstag, 29 Oktober 2020 23:06)

    Ein toller Reisebericht! Träume mich gerade an den Strand. Ich liebe solche Strände und dieses blau vom Wasser. Wenn ich deine Bilder sehe kann ich kaum glauben das der Strand in der Realität gar nicht so toll ist.

  • #4

    M.Rotter (Freitag, 30 Oktober 2020 15:06)

    Dein Post erinnert mich ein wenig an die Sanddüne vor Funzi Keys in Kenia. Es ist Sand, Sand und nochmal Sand. Aber für einen Ausflug mit Picknickkorb, schön bräunen lassen und schwimmen reicht es doch. Auf Chrissi Island hat es wenigstens ein paar Sträucher. Ich würde auch einen Ausflug dahin machen.

  • #5

    Julia (Freitag, 30 Oktober 2020 19:13)

    Hallo Miriam,

    wieder sehr schöne Bilder. Aber es scheint eine tolle Insel zu sein und das Wasser ein Traum.
    Es wäre jetzt ein Traum da zu sein, gerade wegen den Temperaturen. Ich war noch nicht dort, aber das kann ja noch kommen.
    So eine Fahrt mit Mittagessen ist schön und war bestimmt entspannend und ein tolles Gefühl. Danke für die Einblicke auf die Insel.

    Gruß
    Julia

  • #6

    Hanna (Montag, 09 November 2020 09:50)

    Liebe Miriam,
    nachdem ich eben deinen Reisebericht gelesen habe, hab ich sofort total Lust nach Kreta zu fahren! Ich war diese Jahr auch in Griechenland, auf der Insel Kos. Ich hoffe es ist bald wieder möglich zu verreisen.
    Hab einen tollen Tag!

    liebe Grüße, Hanna

  • #7

    Sabine (Dienstag, 10 November 2020 16:10)

    Liebe Miriam,
    Mit diesem Beitrag hast Du wieder einmal das Fernweh entfacht.
    Es scheint eine traumhafte Insel zu sein. Hoffentlich bleibt sie so schön.
    Danke für den tollen Einblick.
    Schöne Grüße
    Bine