Praia Banana - einer der schönsten Strände der Welt

In den 90er Jahren wurde die Praina Banana auf Príncipe, der zweitgrößten Insel von São Tome und Príncipe, weltberühmt - denn Bacardi hat hier den "Bacardi Feeling"-Werbespot gedreht. Der Strand ist wahrlich einer der schönsten auf der ganzen Welt - der Sand fast weiß, das Wasser glasklar und es schimmert in allen erdenklichen Blau- und Türkistönen. Und trotz der Schönheit dieses Ortes, hat man ihn bisweilen ganz für sich allein, denn auf Príncipe gibt es nur ein paar Tausend Einwohner und noch weniger Touristen. Ausgangspunkt für den Strand ist die prächtige Plantage Belo Monte, ein altes Herrenhaus aus Kolonialzeiten, das heute als Luxushotel dient. 


Come on over, have some fun, dancing in the morning sun... 

 

Wer kann sich nicht an diesen Hit erinnern!? Und der ein oder andere denkt dabei vielleicht auch an den Bacardi-Werbespot. In den 90ern habe ich den auch im Fernsehen gesehen und mir gewünscht, einmal an einem solch tollen Strand zu sein. Viele Jahre später, im Jahr 2019, habe ich es dann tatsächlich geschafft - und nicht nur an einen solch tollen Strand, sondern an genau den, den Bacardi Beach auf der kleinen Insel Príncipe. 

Ausgangspunkt für den Strand: die Roça Belo Monte

Die Roça Belo Monte ist eine große Plantage im Nordosten von Príncipe, rund acht Kilometer von der Hauptstadt Santo Antonio entfernt. Die eher schlechte Straße, die aber mit Auto (oder Moto-Taxi, 4 Euro ab Santo Antonio) befahrbar ist, führt direkt zum Gate der Anlage. 

 

Das Gelände betritt man durch ein gelbes Tor, das wie aus einem Märchen anmutet. Dahinter liegt ein gepflegter Garten und drum herum die Häuser, in denen einst die Plantagen-Chefs lebten. Zur linken Hand liegt das einstige Herrenhaus, in dem sich heute die Rezeption und das Restaurant des Luxus-Hotels befinden. Auch wer hier nicht übernachtet, kann Restaurant oder Bar besuchen, bei unserem Besuch gab es allerdings kein Wechselgeld. Die Preise sind dem Ambiente angemessen eher hoch. Dafür hat man von der Terrasse eine ganz nette Aussicht hinüber zur Insel Bom Bom, über die ich euch gesondert berichte

 

Laut unseres Reiseführers kann man im August und September von der Terrasse aus auch Wale beobachten, die recht nahe an die Küste heran kommen, vor allem morgens gegen 7 ,8 Uhr und abends gegen 17, 18 Uhr, sollen sie vorbeiziehen. Allerdings ist der Blick aufs Meer nicht sehr frei, weil viele hochgewachsene Pflanzen dort zu finden sind, also kann ich nicht sagen, wie gut die Chancen wirklich stehen. 

 

 

In dem länglichen Gebäude auf der rechten Seite, wenn man durch das Tor kommt, lebten früher Plantagen-Arbeiter. Sie wurden durch den Hotel-Bau aber nach draußen verdrängt. Hier finden sich heute Gästezimmer und ein Museum, für das ihr bei eurem Besuch auf jeden Fall ein bisschen Zeit einplanen solltet. Dort geht es um nachhaltigen Tourismus und Naturschutz auf São Tome und Príncipe.

 

Es wird etwa die Frage aufgeworfen, ob Tourismus immer eine Lösung und erstrebenswert sei - und am Beispiel Mallorca wird erklärt, dass dem nicht so ist. Auch die Malediven kommen nicht gut weg - hier ging der Tourismus zu Lasten des Naturschutzes.

 

Im weiteren Verlauf erfährt der Besucher mehr über Community Work, aber auch über die Unterwasserwelt und andere Tiere, die es auf den beiden Hauptinseln São Tome und Príncipe gibt, wann sie zu sehen sind und wann etwa Paarungszeit ist. 

Ein fantastischer Ausblick auf die Praia Banana

Den ersten Blick auf den wundervollen Strand bietet sich von einer Ausblicks-Plattform - wobei unser Pilot beim Anflug auf den Flughafen von Príncipe auch über die Bucht geflogen ist. 

 

Die Plattform liegt circa fünf Gehminuten aus von Belo Monte entfernt, im Norden der Unterkunft führt ein Weg zwischen zwei Gebäuden hindurch hinunter in den Regenwald. Es gibt die Legende, dass die Plattform schon früh von den Portugiesen entdeckt wurde - und wenn die Sklaven auf der Plantage ihre Arbeit nicht zur Zufriedenheit der Kolonialherren erledigt hatten oder anderweitig den Portugiesen aufgefallen sind, sollen sie die Plattform hinunter in den Tod geworfen worden sein.

 

Diese Geschichte ist auch nur ein Punkt, warum ich es merkwürdig finde, dass aus der Plantage ein Luxushotel gemacht wurde: Dort übernachten und im Luxus schwelgen, wo sich früher Menschen zu Tode schufteten und all ihren Rechten beraubt wurden, finde ich irgendwie unpassend. 

 

Ansonsten gibt es noch einen weiteren Weg direkt hinter dem Gate zu Belo Monte, der rechts hinunter führt und ziemlich genau an der Plattform mit dem Hotel-Weg zusammenführt. Auf dem Weg außen herum können auch Autos und Moto-Taxis hinunter fahren - bis zur Praia Banana selbst. Zu Fuß sind es noch einmal circa zehn bis fünfzehn Minuten, es geht steil bergab, aber es ist eine ganz nette Wanderung durch den Regenwald und die Plantage. 

 

Mein Tipp: Lauft hinunter, denn der Ausblick ist fantastisch. Aber lasst euch von der Praia unten abholen, denn der Weg ist wirklich steil und anstrengend - und die Moskitos warten schon auf verschwitzte Strandgänger. Wir hatten dem Moto-Taxi gesagt, dass wir oben abgeholt werden wollen - und waren sehr dankbar, dass uns zwei andere Strandgänger mit hoch genommen haben. 

Einsamer Traumstrand: Praia Banana

Als ich unten angekommen bin, war ich einfach nur platt. Ich habe schon einige schöne Strände in meinem Leben gesehen, bisher waren da Diani Chale in Kenia, Nungwi auf Sansibar und Manuel Antonio in Costa Rica führend, aber die Praia Banana hat sich direkt auf Platz 1 katapultiert. Warum? Stellt euch mal vor, ihr habt diesen Traumstrand ganz für euch alleine!? Kaum zu glauben, aber wahr. 

 

Wir waren gegen 12 Uhr unten und gerade waren drei andere Menschen dort, die aber nach ein paar Minuten wieder gingen. Bis 15 Uhr hatten wir den Strand ganz für uns alleine! Was ein Traum. Die Spuren, die ihr hier im Sand seht, stammen alle von mir und meinem Freund. 

 

Seit Belo Monte als Hotel fungiert, gibt es auch ein wenig Infrastruktur am Strand. Es gibt dort eine kleine Beachbar, die Cola, Wasser, Bier, Gin Tonic und Co serviert. Außerdem gibt es einige Sonnenliegen auf einer kleinen Anhöhe und mit Dach - das ist manchmal auch sinnvoll, weil es auf Príncipe leider auch in der Trockenzeit enorm viel regnet. Wir hatten also absolutes Glück, den Strand an einem Tag in solch prallem Sonnenschein zu erleben!   

 

Wenn die Sonne scheint, strahlt das Meer nämlich in allen erdenklichen Blau-Tönen. Vorne ist es glasklar und durchsichtig, danach helltürkis, danach intensiv türkis mit Grünstich, dahinter blau. 

 

Die dunklere Farbe, die man auch auf dem Bild von oben erkennen kann, hat einen Grund: Dort ist direkt ein Riff: Wer zur Praia Banana fährt, sollte also auf jeden Fall Schnorchel-Zeug mitnehmen. Ich hatte leider nur eine Schwimmbrille dabei, das ging aber auch! 

 

Ich habe einige ganz coole Fische gesehen, darunter eine Muräne, einige Zebrafische, einige Papageienfische, eine Seeschlange und viele Flötenfische. Es war auf jeden Fall einiges los unter Wasser und die meisten Fische kann ich leider gar nicht benennen. Leider hatte ich beim ersten Mal am Banana Beach meine Unterwasser-Kamera vergessen und beim zweiten Besuch hatte ich sie nicht verfügbar, weil ich sie am Tag zuvor auf Bom Bom hatte liegen lassen. Daher habe ich keine Unterwasser-Bilder. Wer sehr viel Glück hat, kann hier sogar Schildkröten erschnorcheln. 

Praia Boi, Praia Grande, Praia Caju: Rund um Banana Beach

Rund um Belo Monte gibt es einige Strände, die einen Besuch lohnen. Eigentlich wollte ich auch einen Tag an die Praia Boi, weil ich gelesen hatte, dass diese Bucht ebenfalls ein Postkarten-Motiv bietet, aber wir haben uns dann doch für einen zweiten Tag an der Praia Banana entschieden. 

 

Von der Praia Banana aus kann man auf dem Fußweg die Praia Caju und von dort aus die Praia Burra erreichen. Allerdings fand ich die beiden bei weitem nicht so schön wie den Banana Beach. 

 

Direkt vor dem Gate zu Belo Monte geht rechts ein kleiner Weg hinunter zur Praia Macao, von dort aus geht es auch zur Praia Boi, die so schön sein soll. Ebenfalls in diese Richtung, aber mit einem anderen Zugang liegt die Praia Grande, wie der Name schon sagt, der längste Strand auf Príncipe. Hier finden sich zwischen September und April jede Nacht Meeresschildkröten zur Eiablage ein. Früh morgens kann man mit Glück zudem kleine Schildkröten schlüpfen sehen. 



Warst du schon einmal an einem Ort, den du aus der Werbung kennst?

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Kommentare: 10
  • #1

    Monique Meipunkt (Samstag, 10 Oktober 2020 20:48)

    Liebe Miriam,

    ich wusste gar nicht, dass Barcadi seinen Spot auf Praina Banana gedreht hat. Ist aber auch wirklich traumhaft anzusehen gewesen. Auf der Insel war ich leider auch noch nicht. Aber du hast mich mit deiner Review echt neugierig gemacht.

    Liebe Grüße,
    Mo

  • #2

    Marion M. Röttchen-Wurscht (Samstag, 10 Oktober 2020 21:02)

    Je kleiner die Insel, desto teurer ist sie oft. Kenne ich einige. Glücklicher Weise kommen da die Kreuzfahrt Schiffe nicht hin, sonst täts bald aussehen, wie auf den Seychellen. Wie kommt man da übrigens hin?

  • #3

    Annette Dr. Pitzer (Samstag, 10 Oktober 2020 21:06)

    Ein Herrenhaus als Luxushotel hört sich toll an. Dann auch noch einsame
    Strände mit türkisblauem klaren Wasser, Herz was willst Du mehr.
    Alles Liebe

    Annette

  • #4

    Eileen (Samstag, 10 Oktober 2020 21:09)

    Wow das nenne ich wirklich Urlaubsfeeling und natürlich ist mir der bekannte Song dazu sofort als Ohrwurm hängen geblieben! Kaum zu glauben, dass du exakt an diesem Strand warst, da beneide ich dich glatt� Das sind wunderschöne Bilder geworden! Ich teile deine Meinung und finde den gewählten Ort für das Luxushotel auch etwas merkwürdig, zumindest wenn man von dem Hintergrund der Geschichte Bescheid weis.

    Viele Grüße Eileen von www.eileens-good-vibes.de

  • #5

    Katii Beham (Samstag, 10 Oktober 2020 21:26)

    Oh mein Gott ist das schööön dort... Hach da kommen gleich wieder Urlaubsgefühle auf!
    Zum Glück gehts für uns in nur 4 Wochen auch ins Warme nach Mauritius jippie :)

    Alles Liebe, Katii

  • #6

    Steffi (Samstag, 10 Oktober 2020 21:26)

    Huhu,

    das ist alleine von den Fotos her schon wunderschön! Wäre direkt ein Ziel für mich. Traumhaft!

    LG
    Steffi

  • #7

    Cornelia (Samstag, 10 Oktober 2020 21:27)

    Schnorcheln wäre genau meins! Ich bin immer wieder begeistert von der Unterwasserwelt.
    Übrigens habe ich jetzt nach dem Lesen deiner Zeilen einen Ohrwurm... ���

  • #8

    Jaimees Welt (Samstag, 10 Oktober 2020 21:28)

    Ich habe die Melodie auch noch in den Ohren, obwohl das schon soooooo viele Jahre her ist :) Da hast du mal wieder so schöne Fotos mitgebracht! Ich würde aber auch nicht schlafen wollen, wo so viele Menschen damals leiden mussten!

    Liebe Grüße
    Jana

  • #9

    Diana (Samstag, 10 Oktober 2020 21:28)

    Wow, das sieht ja traumhaft schön aus. Ich erinnere mich noch an die Bacardi Werbung und habe jetzt einen Ohrwurm mit dem Barcardi Feeling Song :D Hätte nicht gedacht, dass es dort so "menschenleer" ist und man tatsächlich Ruhe haben kann. Traumhaft!

    Liebe Grüße,
    Diana

  • #10

    Tobias (Montag, 23 August 2021 15:11)

    Alle angrenzenden Strände zum Praia Banana sind traumhaft, aber der Banana ist der tatsächlich der beste, da er auch täglich aufgeräumt und gereinigt wird (vom Personal der Roca). Wer die Roca Belo Monte, bzw. das Hotel nur wegen seiner Vergangheit und einer Legende verdammt sollte sich fragen wo und wie auf den Inseln heute Geld verdient wird. Zudem sollte man sich dann die vielen anderen Gebäude aus der Kolonialzeit auf Saó Thome und Pricipe ansehen, dann wird man sich freuen, dass diese hier erhalten und genutzt werden. Und wenn schon der moralische Finger gehoben wird, bitte nicht vergessen sich das Leben der Menschen in ihren Städten, Dörfern, Häusern und Hütten anzusehen, denn das ist dann leider die Kehrseite der traumhaften Welt der wunderschönen tropischen Strände.
    14 Tage Urlaub auf den beiden Inseln rücken die "deutschen Probleme" in ein ganz anderes Licht. Nicht unbedingt schön aber empfehlenswert!

    By the way, tolle Bilder - wir hatten leider keinen blauen Himmel.

    Gruß Tobias