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Reisetipps für Madagaskar: Visum, Reisezeit, Route & Co



Optimale Reisezeit für Madagaskar:
Oftmals ist zu lesen, dass Madagaskar ein Ganz-Jahres-Reiseziel ist. Das würde ich so nicht unterschreiben. Zum einen sind die Straßen in Madagaskar schlecht und meist nicht asphaltiert, sodass einige Gebiete, etwa das Unesco Weltnaturerbe Tsingy de Bemaraha, während der Regenzeit nicht mehr erreichbar sind. Zum anderen gibt es auch Zyklone und Hurrikans, die man im Urlaub vielleicht auch nicht unbedingt braucht. Trockenzeit ist in Madagaskar zwischen April und Oktober, in dieser Zeit sind auch alle Straßen befahrbar. Ab November ist es nicht mehr garantiert, Tsingy de Bemaraha zu erreichen. Im Januar und Februar fällt traditionell der meiste Regen. 

Wer sich für Whale Watching in Madagaskar interessiert, sollte die Reisezeit anpassen. Im August und September sind Buckelwale vor Sainte Marie und rund um Nosy Be, auch von der Gegend um Toliara starten Touren. Im Anschluss kommen die Walhaie (Oktober/November) in die Gewässer rund um Madagaskar.

 

 

Währung und Preise in Madagaskar: 

In Madagaskar wird mit Ariary bezahlt. Schon vorab: Ariary haben seeeeehr viele Nullen und so kommt es vor, dass du schnell zum Millionär oder zur Millionärin wirst. Aktuell entspricht ein Euro etwa 4850 Ariary. 

In Madagaskar sind Unterkünfte nicht ganz so teuer. Man kann schon für rund 100 Euro die Nacht im Doppelzimmer ein richtiges Luxushotel bekommen, günstigere, aber noch gute Hotels gibt es ab 30 Euro im Doppelzimmer. Meist ist Verpflegung nicht inklusive. Das Frühstück hat meist um die 20.000 Ariary gekostet, warme Speisen um die 40.000 Ariary. In nahezu allen Unterkünften gab es in den Restaurants jeweils zwei Speisen als Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise zu wählen - also nicht klassisch a la carte. In lokalen Bars und Restaurants ist es deutlich günstiger, da kann man auch für 2000 bis 10.000 Ariary speisen. 

Die Eintritte in die Nationalparks kosten meist um die 10 bis 20 Euro pro Person, dazu kommen noch einmal 10.000 bis 60.000 Ariary für den Guide - je nach Länge der Wanderung, die man unternimmt. 

 

 

Hinkommen nach Madagaskar: 

Wer nur Strandurlaub in Madagaskar machen möchte, kann sogar aus Europa direkt fliegen. Auf die Insel Nosy Be im Norden von Madagaskar gibt es saisonal Flüge aus Prag, Warschau, Mailand, Rom und Verona, Airlines sind LOT und Neos. Außerdem gibt es Verbindungen mit Umstieg in Addis Abeba in Äthiopien mit Ethiopian Airlines. 

Wenn du in die Hauptstadt Antananarivo willst, musst du einmal umsteigen, da es keine Direktverbindung aus Deutschland gibt. Am besten fliegst du mit Air France via Paris, mit Turkish Airlines via Istanbul, mit Ethiopian Airlines via Addis Abeba oder mit Corsair via Paris-Orly. Außerdem fliegen Kenya Airways ab Nairobi sowie Airlink ab Johannesburg. 

Reisende aus Deutschland können über einen Gabelflug mit Ethiopian Airlines nachdenken: Wir sind beispielsweise von Deutschland aus nach Antananarivo geflogen, via Addis Abeba, sind dann zuerst in Madagaskar gereist und am Ende haben wir noch etwas Strandurlaub auf Nosy Be gemacht - von dort sind wir dann mit Ethiopian Airlines via Addis Abeba zurückgeflogen. 

 

 

Visum für Madagaskar:

Ein Visum für Madagaskar ist notwendig. Es ist allerdings ziemlich simpel. Du kannst es entweder vor Abreise online beantragen als E-Visum (bei mir gab es leider Probleme bei der Bezahlung), oder du machst es bei Ankunft am Flughafen in Antananarivo oder Nosy Be.

Das Visum kostet unterschiedlich, je nachdem, wie lange man im Land ist. Unter 15 Tagen kostet der Aufenthalt pauschal 10 Euro. Wer 16 bis 30 Tage in Madagaskar bleibt, zahlt 115.000 Ariary (umgerechnet rund 24 Euro - wer in Euro zahlt, zahlt 35 Euro, also deutlich mehr!). Ab 31 Tage kostet das Visum 135.000 Ariary oder 40 Euro. Wir konnten am Schalter in Antananarivo am Flughafen mit Kreditkarte zahlen.

 

 

Rumkommen in Madagaskar:

Zug, Auto, Bus oder Flugzeug - alles geht. Inlandsflüge werden durch die Airline Tsaradia, die zu Madagascar  Airlines gehört, bedient. Insgesamt werden 16 Flughäfen aus Antananarivo angeflogen, viele davon aber nur ein-, zwei-, dreimal wöchentlich. Leider kann man immer nur von und nach Antananarivo fliegen - es werden keine Tickets mit Umstieg verkauft, sodass es das eigene Risiko ist, wenn ein Flug verspätet ist und man den Anschluss nicht bekommt. Ich habe Tsaradia als sehr zuverlässig erlebt, allerdings wurde mir davon abgeraten, eine nur ein- bis zweimal wöchentliche bediente Route mit Umstieg zu buchen, da die Gefahr zu groß war, zu stranden. Wir haben also nur von Morondava via Antananarivo nach Nosy Be gepokert, wobei da eben zehn Stunden später der nächste Flug gegangen wäre (und wir auch fünf Stunden Aufenthalt in Tana hatten). Die Flüge kosten oft rund 250 Euro hin und zurück und sind damit nicht gerade günstig. 

Kommen wir zur üblichen Fortbewegung, dem Auto. Die Straßen in Madagaskar sind eine große Herausforderung. Es ist daher in den allermeisten Fällen günstiger, sich ein Auto mit Fahrer zu buchen als nur einen Mietwagen. Man kann entweder einen Fahrer für die gesamte Dauer nehmen oder punktuell - wir haben Inlandsflüge genutzt,daher haben wir jeweils neue Fahrer beschäftigt, wenn wir an einem neuen Ort waren. Richtwerte für Preise: Pro Tag für den Mietwagen sowie alle Ausgaben für den Fahrer (Unterkunft, Essen etc.) liegen bei 200.000 Ariary (42 Euro) plus Sprit oder 300.000 Ariary inklusive Sprit (63 Euro). 

Mietwagen sind oft teurer, weil die Versicherungssumme hoch ist. Man kann auch selbst fahren, wir haben ein Paar getroffen, das selbst gefahren ist. Allerdings haben sie zuvor in ihrer Heimat einen 4X4-Kurs gemacht. Bedenken sollte man, dass es ein paar Regeln gibt (nach Bekopaka wird im letzten Abschnitt etwa im Konvoi gefahren), die man nicht unbedingt auf dem Schirm hat. Also unbedingt für das nächste Ziel nach Besonderheiten fragen, wenn man einen Stopp erreicht hat. 

Insgesamt sollte man eine lange Reisezeit einkalkulieren. Mal braucht man für 250 Kilometer nur viereinhalb, fünf Stunden, aber manchmal braucht man für 180 Kilometer auch neun Stunden.

Es gibt auch öffentliche Verkehrsmittel, Taxi Brousse genannt. Das sind Minibusse, die in viele Ecken fahren und günstig sind. Allerdings dauert die Fahrt oftmals sehr lange, man kann die übliche Reisezeit fast verdoppeln. 

In einigen Teilen Madagaskars fahren auch Züge und es gibt auf den Flüssen auch Schiffe, die dem Transport dienen. Beides habe ich allerdings nicht ausprobiert und kann daher nicht viel dazu sagen. 

In Antananarivo kann man sich ein Taxi nehmen, allerdings sind Taxis im Verhältnis enorm teuer. 

 

 

Sehenswürdigkeiten in Madagaskar :

Antananarivo: Die Hauptstadt von Madagaskar hat Märkte, historische Orte und einige Sehenswürdigkeiten

Rovan' Ambohimanga: Der Hügel der Königinnen und des Königs, alte royale Residenz und Mausoleum

Tsingy de Bemaraha: Bis zu 100 Meter hohe Kalksteinnadeln, die es zu erklettern und erwandern gilt
Baobaballee: Rund 25 Bäume säumen eine Sand-Straße, vor allem zum Sonnenuntergang beeindruckend

Isalo Nationalpark: Felsformationen in der Wüste - und Oasen, in denen es sich toll baden lässt

Kirindy Forest: Nachtwanderungen im Trockenwald mit der Chance, nachtaktive Lemuren und Fossas zu sehen

Nosy Be: Die größte der Inseln im Norden, Ausgangspunkt für Strandurlaub, hat Vulkane und einen Naturpark

Nosy Iranja: Der schönste Strand auf Madagaskar, dazu Schildkröten beim Schnorcheln sehen

Nosy Tanikely: Korallenriffe mit der Chance auf Delfine und Schildkröten

Nosy Sakatia: Insel, vor der sich Schildkröten zum Fressen sammeln / keine Übernachtung dort möglich

Nosy Komba: Zweigrößte Insel im Norden, hügeliges Land mit Lemuren

Nosy Mitio: Die Inseln haben mit die schönsten Strände, die es auf Madagaskar gibt

Sainte Marie: Vor allem beliebt für Strandurlaub kombiniert mit Tauch- und Schnorcheltrips und Whale Watching

Das große Riff (rund um Toliara): Das drittgrößte Riff der Welt, ideal für Taucherinnen und Taucher

Andasibe-Mantadia-Nationalpark: Die Heimat des größten Lemuren, Indri, im Regenwald im Osten von Madagaskar

Tsingy Rouge: Landschaft mit roten Felsnadeln, die in den Himmel ragen

Ranomafana Nationalpark: Wasserfälle, Thermalquellen und Lemuren kannst du hier erwandern

Anja Community Reservat: Ein privates Schutzgebiet, von der lokalen Community zum Schutz der Lemuren aufgezogen

Ankarana Reservat: Spektakuläre Kalksteinformationen, zwischen denen Lemuren leben

 

 

Meine Route in Madagaskar

Vier Wochen waren wir in Madagaskar unterwegs und das war unsere Route. In Klammern schreibe ich die Orte, die wir nur zur Zwischenreise, etwa für Flüge, genutzt haben, ohne mehr als eine Nacht (wenn überhaupt) dort verbracht zu haben. 

 

Antananarivo - Andasibe-Mantadia-Nationalpark - (Antanarivo - Toliara) Isalo Nationalpark/Ranohira - Ifaty - (Toliara) Antananarivo mit Tagesausflug nach Rovan' Ambohimanga - (Morondava) Baobaballee - Kirindy Forest - Tsingy de Bemaraha/Bekopaka - Baobaballee - Morondava - (Antananarivo) Nosy Be - Nosy Iranja - Nosy Be (mit Ausflügen nach Nosy Sakatia, Nosy Komba, Nosy Tanikely und Nosy Antsoha)

 

 

Empfohlene Route für Madagaskar

Ich würde die Route so wieder wählen und kann sie daher empfehlen. Wer weniger fliegen will und mehr fahren, nutzt von Antananarivo nach Toliara die Straße und macht unter anderem Halt im Ranomafana Nationalpark, in Antsirabe und im Anja Reservat. Um die rund 20 Stunden aber nicht wieder zurückfahren zu müssen, würde ich auf dem Rückweg dann ab Toliara fliegen. Beim nächsten Mal würde ich auch noch gerne den Norden erkunden, etwa das Ankarana Reservat und die roten Tsingys. Dafür hat bei diesem Trip leider die Zeit nicht gereicht.

Meine Highlights in Madagaskar

Schönste Landschaft: Isalo Nationalpark mit der Wüste, den Felsformationen, den Lemuren und den vielen natürlichen Pools, in denen man unter Wasserfällen schwimmen kann 
Schönster Strand: Nosy Iranja - unbedingt über Nacht bleiben, am Strand in einem kleinen Holzbungalow schlafen und die Ruhe genießen, wenn die ganzen Tagestouristinnen und Tagestouristen weg sind
Spektakulärste Landschaft: Tsiny de Bemaraha mit den Felsnadeln - auch die Wanderung mit den Kletterelementen hat enorm viel Spaß gemacht
Schönstes Erlebnis: Schnorcheln mit Walhaien, Grünen Meeresschildkröten und Rochen rund um Nosy Be

 

 

Einige Fahrzeiten in Madagaskar

Ich hab mich schwer damit getan, herauszufinden, wie lange man von einem Ort zum anderen braucht. Daher ein paar Erfahrungen meinerseits: 

Antananarivo - Andasibe: Vier bis fünf Stunden

Toliara - Isalo Nationalpark: Vier Stunden 

Morondava - Baobaballee: 45 Minuten 

Morondava - Kirindy Forest: Anderthalb bis zwei Stunden 

Morondava - Bekopaka: Neun Stunden (inklusive zwei Fährüberfahrten, exklusive Mittagspause)

Antananarivo - Isalo Nationalpark: 20 bis 22 Stunden 

Antananarivo - Morondava: 14-15 Stunden 

Toliara - Morondava: 3 Tage (mit 4x4, keine öffentliche Verkehrsmittel)


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Kommentare: 7
  • #1

    Peter / PetersTravel (Montag, 15 Mai 2023 20:44)

    Toller Beitrag mit vielen nützlichen & hilfreichen Tipps!

  • #2

    Auszeitgeniesser (Dienstag, 16 Mai 2023 12:21)

    Liebe Miriam,

    wie immer bei Dir lese ich faszinierende Geschichten kombiniert mit spannenden Informationen und wertvolle Reisetipps. So habe ich immer alles auf einen Blick und muss es nicht mühsam "ergooglen".

    Vielleicht sollte ich mir Madagaskar doch mal genauer als Ziel anschauen.

    Liebe Grüße, Katja

  • #3

    Jana (Dienstag, 16 Mai 2023 19:46)

    Eine Freundin aus Teenagertagen hatte auch oft Urlaub in Madagaskar gemacht und immer davon geschwärmt! Ich selbst war aber noch nie außerhalb Europas! Leider!

    Deine Tipps finde ich richtig klasse, da ist man auf alles vorbereitet! Stimmt, die Regenzeit müsste ich auch nicht unbedingt mitmachen! Aber Millionärin wäre ich gern mal für ein paar Tage! Die Währung kannte ich übrigens noch nicht! Wieder was gelernt!

    Liebe Grüße
    Jana

  • #4

    J. Florence (Dienstag, 16 Mai 2023 22:56)

    Danke für den ausführlichen Bericht und die Tipps, da spart man sich wirklich den Reiseführer. Auch ist hier optisch alles sehr schön leserfreundlich gestaltet und strukturiert, das freut das Auge!
    Weiter so... und viel Spaß auf den Reisen.

  • #5

    Katrin H. (Dienstag, 16 Mai 2023 22:56)

    Wow, das ist ja toll. Die Nachtwanderungen im Trockenwald wäre auch was für mich, sowas ist bestimmt total spannend. Auch die Wasserfälle sind interessant. Danke für den tollen Beitrag und die vielen hilfreichen Informationen.
    Liebe Grüße Katrin

  • #6

    Tina (Dienstag, 16 Mai 2023 23:02)

    Das ist ja eine fantastische Insel mit unzähligen Sehenswürdigkeiten. Kann man die schönsten Orte auch in etwa zehn Tagen besuchen oder ist das zu kurz?

  • #7

    Vici (Donnerstag, 18 Mai 2023 00:59)

    Madagaskar steht auf meiner Bucketliste, vor allem möchte ich einmal im Leben mit Walhaien schwimmen. Hab dank dir jetzt einen wirklich tollen Überblick und brauch mir schon fast nichts mehr selber zusammensuchen. :)
    Vielen Dank dafür.

    LG,
    Vici