Reisetipps für die Komoren: Visum, Reisezeit, Route & Co



Info: Das sind die Komoren:
Die Komoren liegen zwischen Mosambik und Madagaskar vor der Ostküste Afrikas. Die Inselgruppe ist das drittkleinste Land Afrikas (nach São Tomé und Príncipe und den Seychellen) und nach São Tomé und Príncipe das am wenigsten besuchte Land Afrikas. Nur rund 20.000 Touristinnen und Touristen kommen jährlich auf die Komoren. 

 

Die Komoren bestehen aus den drei Hauptinseln Grande Comore, Mohéli und Anjouan und einigen kleineren Inseln, die in der Regel nicht bewohnt sind. Früher gehörte noch die Insel Mayotte als vierte Insel zu den Komoren, doch als die Komoren unabhängig wurden, hat Frankreich Mayotte behalten: Frankreich nahm nicht das Gesamtergebnis des Unabhängigsvotums, sondern das jeder einzelnen Insel und riss das Land damit auseinander.

 

Grande Comore liegt am nächsten zum Festland. Hier findet sich die Hauptstadt der Komoren, Moroni, und der einzige internationale Flughafen. Da jeder Tourist und jede Touristin auf Grande Comore ankommt (außer es gibt eine Einreise per Fähre aus Mayotte), verbringen viele ein wenig Zeit hier. Zu den Highlights zählen Vulkane und Strände. 

 

Mohéli ist eine immergrüne Insel im Süden des Archipels. Dschungel dominiert das Bild. Ökotourismus ist auf Mohéli von großer Bedeutung. Schildkröten ziehen Menschen an, dazu Wanderungen und Strände. 

 

Anjouan ist die am weitesten vom Festland entfernte Insel und die bevölkerungsreichste der Komoren-Inseln. Anjouan hat eher weniger Tourismus, es gibt allerdings von Grande Comore mehrere Flüge täglich nach Anjouan. Vulkane und Dschungel sind auf Anjouan zu finden. 

 

Wer sich den Aufenthalt auf den Komoren von einer Agentur organisieren lassen will, hat nicht viel Auswahl. Es gibt nur einen richtigen Touranbieter, das ist "Adore Comores". Ich habe die "Legend of the North"-Tour mit ihnen gemacht und diese war zwar teuer, aber durchaus schön und der Guide war auch in Ordnung und sprach gut Englisch (hat aber auch einiges an Quatsch erzählt).

 

Und nun geht es weiter mit Reisetipps zu den Komoren, von Visum über Währung, Reiseroute, optimaler Reisezeit und Highlights.

 

 

Optimale Reisezeit für die Komoren:
Die Trockenzeit auf den Komoren ist von Mai bis Oktober und das ist auch die beste Reisezeit. Gerade zum Jahreswechsel gibt es auch tropische Stürme und Zyklone und während dieser Zeit will man lieber nicht auf den Inseln sein.

 

Ich hatte leider ein wenig Pech und obwohl das Meer im Juni normalerweise ruhig sein sollte – wie während der gesamten Trockenzeit –, war die See enorm rau und die Strömungen so stark, dass wir an einigen Tagen nicht mit dem Boot rausfahren konnten und die Sicht an manchen Korallenriffen enorm schlecht war. 

 

Die Hauptsaison auf den Komoren ist im August und September. Dann sind nämlich die Buckelwale und Manta-Rochen vor den Inseln zu finden. Delfine und Schildkröten kommen das gesamte Jahr über vor, genau wie die berühmten Flughunde. Die Temperatur im Wasser beträgt in diesen Monaten 25 bis 29 Grad, die Lufttemperatur beträgt in etwa 25 bis 28 Grad. 

 

 

Währung und Preise auf den Komoren: 

Auf den Komoren wird mit komorischen Franc bezahlt. Es gibt nur sehr wenige Geldautomaten. Am internationalen Terminal des Flughafens von Moroni gibt es angeblich zwei Automaten, die sind allerdings auch häufig leer. Ich bin trotz internationalem Flug am nationalen Terminal angekommen, da gibt es keine Chance auf einen Geldautomaten. Trotz Nachfragen versicherte man uns, dass der nächste in Moroni-Stadt wäre. Da wir eh dachten, dass wir am internationalen Terminal angekommen sind, haben wir das nicht weiter hinterfragt und waren die erste Woche auf den Komoren ganz bargeldlos unterwegs, was nicht so schön war (vor allem in Bezug auf Trinkgeld).

 

In Moroni selbst gibt es ein paar Geldautomaten, ebenfalls gibt es einen in Mitsamiouli im Norden von Grande Comore. Auf der Insel Mohéli gibt es keine Geldautomaten. Auf der Insel Anjouan gibt es Geldautomaten in der Hauptstadt Mutsamudu. 

 

Dafür, dass die Komoren eines der ärmsten Länder der Welt sind, ist das Leben auf den Inseln enorm teuer. Für eine Tomate habe ich umgerechnet auch mal einen Euro bezahlt, selbst in Cafés kosteten Speisen ab 12 Euro aufwärts. Übernachtungen in einfachen Airbnbs lagen eher bei 40-50 Euro pro Nacht (auch alleine). Hotels gibt es nur wenige, Zimmer in der günstigsten Kategorie kosteten zwischen 100 und 200 Euro pro Nacht. Öffentliche Verkehrsmittel (Taxi Brousse, Sammeltaxis) kosten ein paar Euro, je nach Strecke, sind allerdings auch deutlich teurer als auf Festland-Afrika. Taxis und private Transfers sind ziemlich teuer. Umgerechnet 10 Euro pro 10 Minuten Fahrt sollte man einrechnen.

 

 

Hinkommen auf die Komoren: 

Das Gute ist: Die Komoren haben nur einen internationalen Flughafen, nämlich den Prince Said Ibrahim International Airport in Moroni auf der Insel Grande Cormore (beziehungsweise 20 Kilometer nördlich von Moroni). 

 

Internationale Verbindungen von den Komoren gibt es nach Addis Abeba in Äthiopien, nach Dzaoudzi auf der französischen Insel Mayotte, nach Nairobi in Kenia und nach Daressalam in Tansania. Direktverbindungen aus Festland-Europa gibt es nicht, nur von der französischen Enklave Mayotte, die einst vierte Insel der Komoren war. Für Reisende aus Deutschland bietet sich am ehesten an, mit Ethiopian Airlines von Frankfurt oder München über die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba nach Moroni zu fliegen.

 

Alternativ geht es entweder mit mindestens zwei Umstiegen oder über zwei separate Flüge, etwa mit Lufthansa direkt von Frankfurt in die kenianische Hauptstadt Nairobi und dann weiter von Nairobi nach Moroni mit Kenya Airways. Oder mit Condor von Frankfurt in die tansanische Hafenstadt Daressalam und von dort mit der (eher unzuverlässigen) tansanischen Airline Precisious Air nach Moroni. In beiden Fällen ist es das Risiko des Reisenden, wenn er den zweiten Flug verpasst - auch wenn es aufgrund einer Verspätung des ersten Fluges ist. Daher würde ich davon abraten, insofern man nicht ein paar Tage in Kenia oder Tansania verbringen möchte. Für die Einreise in Kenia ist ein ETA (30 Euro, muss online beantragt werden) und in Tansania ein Visum und eine Pflicht-Krankenversicherung (50 Euro plus 44 Euro; am besten on arrival machen) erforderlich.

 

Reguläre Fähren vom Festland auf die Komoren gibt es nicht. Lediglich eine Verbindung zur französischen Enklave Mayotte. Einige Kreuzfahrtschiffe, die sich auf Ostafrika spezialisiert haben, fahren die Komoren an. 

 

 

Visum für die Komoren:

Ein Visum für die Komoren ist notwendig. Es ist allerdings ziemlich simpel und wird bei der Einreise on arrival ausgestellt. Das Visum kostet 30 Euro und kann in Euro bezahlt werden. Damit können Reisende bis zu 45 Tage auf den Inseln bleiben. Wichtig: Der Reisepass muss zum Zeitpunkt der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein, ansonsten wird die Einreise verwehrt.

 

 

Rumkommen auf den Komoren:

Da die Komoren aus mehreren Inseln bestehen, besuchen die meisten Touristinnen und Touristen mindestens zwei Inseln: Grande Comore und Mohéli. 

 

Zwischen den Inseln gibt es verschiedene Fortbewegungsmöglichkeiten. Royal Air heißt die nationale Fluglinie, die im Schnitt einmal täglich von Grande Comore nach Mohéli und mehrmals täglich von Grande Comore nach Anjouan fliegt. Nach Mohéli kosten die Flüge hin und zurück 220 Euro, die Flugzeit beträgt keine 30 Minuten. Buchungen sind über Hotels, Lodges und "Adore Comores" möglich. 

 

Außerdem fährt die Fähre SGTM zwischen Moroni auf Grande Comore und Mutsamudu in Anjouan, allerdings nur einmal die Woche, am Sonntag um 12 Uhr und kostet 50 Euro. Die Fähre fährt dann nach einem kurzen Aufenthalt weiter nach Mayotte (bzw. die Verbindung von Anjouan nach Mayotte gibt es dreimal wöchentlich), diese Überfahrt kostet 215 Euro.

 

Boottransfers gibt es auch, die Boote werden Kwassa-Kwassa genannt und sind Fischerboote aus Holz. Die Überfahrt auf der bisweilen rauen See ist nicht sonderlich angenehm (schon auf der großen Fähre haben rund 400 Leute dauerhaft gekotzt...) und bei schlechtem Seegang fallen sie auch aus. Touristinnen und Touristen sollten unbedingt ein offizielles Kwassa-Kwassa nehmen, das von der Küstenwache begleitet wird. Die Überfahrt von Chindini auf Grande Comore nach Huani auf Mohéli kostet 40 Euro. Abfahrt ist je nach Gezeiten meistens zwischen 9 und 11 Uhr morgens. 

 

Innerhalb der Inseln sind die lokalen Verkehrsmittel Taxi Brousse, auch Bush Taxi genannt. Es sind teils große Sammeltaxis, teils Minibusse, die fahren, wenn sie voll sind. Da es auf allen drei Inseln nur mehr oder minder eine Ringstraße gibt, kommt man mit den Taxi Brousse gut von A nach B. Auch hier gilt: Weniger Komfort, mehr Reisezeit einplanen, dafür aber auch deutlich günstiger – wenngleich deutlich teurer als der öffentliche Nahverkehr auf dem Festland von Afrika

 

Private Transfers und private Taxis gibt es auch, sind aber verhältnismäßg teuer. Für 10 Minuten Fahrzeit sollte man rund 10 Euro einkalkulieren. Bei einem Taxi sollte man unbedingt dazu sagen, wenn man es privat nutzen möchte, denn die übliche Art ist, dass die Taxis einfach vollgemacht werden mit Leuten, die am Straßenrand warten und in etwa in die gleiche Richtung wollen.

 

 

Sehenswürdigkeiten auf den Komoren:

 

Grande Comore

Karthala: 2361 Meter hoch ist der aktive Vulkan Karthala, das Wahrzeichen von Grande Comore. Es gibt verschiedene Touren hoch, bei den teuren (200 Euro) sind nur 50 Höhenmeter und 4 Kilometer zu Fuß zurückzulegen, bei der mittleren 700 Höhenmeter und 12 Kilometer (160 Euro) und beim gesamten Aufstieg 2000 Höhenmeter und 30 Kilometer (100 Euro). 

Moroni: Die Hauptstadt hat Moscheen, einen Hafen und einen trubeligen Alltag. 

Volo-Volo-Markt: Der Markt in der Nähe des Stadions ist eine der größten Attraktionen von Moroni.

Magroven in Domoni: Mangroven mit Blick auf die Vulkanebene.

Maloudja Beach in Mitsamiouli: Der wahrscheinlich schönste Strand auf Grande Comore, Schnorchelmöglichkeiten.

Lac Niamawi: Der heilige Salzsee - angeblich kommt keiner, der ins Wasser geht, lebend heraus.

Dragon's Rock & Kissing Stones: Felsformation im Norden von Grande Comore, die an einen Drachen erinnert. Wer hochgeht zu den Felsen, findet in der Mitte die "Kissing Stones". 

Foumbouni: Historische Altstadt mit Festung, Moscheen und Überresten der Sultan-Zeit.

Iconi: Eine der ältesten Siedlungen auf den Komoren, einstige Hauptstadt und die "Stadt des Sultans" mit Palast und Moscheen.

Chindini Beach: Kilometerlanger Sandstrand mit weißem Sand, türkisfarbenem Wasser, das nicht tief ist.

Lavafelder von Singani: Die Landschaft wurde bei einem Vulkanausbruch 1977 in Lava gehüllt. 

Delfin-Tour: Zahlreiche Delfine leben vor Grande Comore und können per Boot besucht werden. 

 

Mohéli

Komoren-Flughunde: Dschungelwanderung auf 200 Meter Höhe in Ouallah, um die endemischen Tiere zu sehen.

Wallah-Wasserfälle: Kurze Wanderung, danach Erfrischung im natürlichen Pool unter dem Wasserfall.

Chissioua Méa: Kleine Insel mit grüner Vegetation, weißem Sandstrand und türkisfarbenem Wasser. Ausgangspunkt für Schnorcheltouren am vorgelagerten Korallenriff.

Chissioua Ouénéfou: Größere Insel südwestlich von Mohéli mit weißem Strand (mit Baobabs) und einem vorgelagerten Korallenriff, das zum Schnorcheln und Tauchen taugt. 

Schildkröten in Itsamia: 70 bis 200 Grüne Meeresschildkröten kommen jeden Abend zur Eiablage an den Strand. Geführte Tour.

Whale Watching: Mitte Juli bis Ende Oktober sind Buckelwale vor der Küste und ziehen dort ihre Jungen auf. Geführte Bootstour.

Manta-Ray-Tour: Juni und Juli sind Manta-Rochen vor der Küste. Geführte Bootstour. 

Ylang-Ylang-Destillerie-Besuch: Ylang-Ylang wird u.a. auf den Komoren angebaut und zum Parfüm Chanel No.5 verarbeitet.

 

Anjouan

Historische Altstadt Mutsamudu: Historische, enge Gassen und eine Zitadelle.

Historische Altstadt Domoni: Moscheen, Gebäude aus dem 11. bis 13. Jahrhundert, Paläste und Herrenhäuser aus der Kolonialzeit; alter Handelsplatz der Sultane.

Lake Dzialandzé: Kratersee auf 910 Metern Höhe, erreichbar über eine ein Kilometer lange Wanderung; Heiliger Ort, baden nicht erlaubt.

Mount Ntringui: Schutzgebiet um den mit 1595 Meter höchsten Berg von Anjouan (schwierige, steile Wanderung).

Moya Beach: Beliebtester und schönster Strand auf Anjouan.

Les Jardins de Tsantsani: Kleines Restaurant im Dschungel mit Wasserfall, unter dem man baden kann.

 

 

Meine Route auf den Komoren

Anderthalb Wochen habe ich auf den Komoren verbracht und das war leider zu kurz, um alles zu sehen. Wenn es nicht so teuer gewesen wäre, wäre ich beispielsweise sehr gerne noch auf den Vulkan Karthala (180 Euro), aber das war mir schlicht zu viel Geld. Mein Fokus lag auf dieser Reise auf Mohéli und Anjouan habe ich nur einige Stunden im Zuge eines kurzen Aufenthalts bei meiner Schifffahrt von Moroni nach Mayotte besucht. 

 

Moroni (wenige Stunden später Weiterflug nach) ->

Mohéli mit Ausflügen nach Itsamia, Wallah/Ouallah zu den Komoren-Flughunden und den Wasserfällen sowie aufs Meer (verschiedene Inseln und Korallenriffe, unter anderem Chissioua Ouénéfou und Chissioua Méa).

Flug von Mohéli nach Moroni

Grande Comore mit "The Legend of the North"-Tagestour, Unterkunft in Voidjou, Tagesbesuch am Itsandra Beach, Moroni  

Fähre von Moroni nach Anjouan

Anjouan: Kurzer Spaziergang in Matsumudu, war allerdings schon in der Dämmerung

 

 

Empfohlene Route für die Komoren

Die jeweiligen Inseln der Komoren sind so klein, dass man immer nur eine Unterkunft benötigt und die Gegend in Tagesausflügen erkundet. Mein Highlight auf den Komoren war definitiv Mohéli, weshalb ich jedem Tourist und jeder Touristin, der/die die Komoren bereist, empfehlen würde, die meiste Zeit auf Mohéli zu verbringen.
Auf Mohéli war ich vier volle Tage und einen halben, und ich hätte gut und gerne noch zwei weitere Tage dort verbracht, zum einen für den Besuch einer Ylang-Ylang-Destillerie, zum anderen um noch etwas Zeit am Strand zu haben, was dieses Mal zu kurz kam. Für Mohéli würde ich also eine Woche einplanen, wenn ich alle Naturerlebnisse aufsuchen möchte. 
Grande Comore hat nicht so viel zu bieten wie Mohéli. Ich war drei volle Tage auf Grande Comore und hab verhältnismäßig wenig gemacht. Wer alles mitnehmen möchte, plant einen Tag für die "Legend of the North"-Tour ein und einen Tag für die Tour durch den Süden (beides von "Adore Comores"). Außerdem einen Tag zur Besteigung des Karthala. Eine Delfin-Tour ist ebenfalls eine Möglichkeit, einen Vormittag zu verbringen. Strände gibt es auf Grande Comore auch, auch mit Schnorchel-Möglichkeiten. Ich würde für Grande Comore also vier bis sechs volle Tage ein, je nachdem, wie viel Zeit am Strand vorgesehen ist.
Zu Anjouan kann ich wenig sagen, weil ich die Insel nicht wirklich gesehen habe. Wenn man sich das Programm von "Adore Comores" anschaut, sind zwei bis drei volle Tage auf Anjouan genug, um die Highlights der Insel zu entdecken.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0