Achtung - hier gibt es tierische Verwechslungsgefahr

Breitmaul- oder Spitzmalnashorn? Manguste oder Erdmännchen? Steppen- oder Grevyzebra? Massai- oder Netzgiraffe? Gorilla oder Schimpanse? Afrikanischer oder asiatischer Elefant? In der Tierwelt gibt es viele Arten, die sich sehr ähnlich sind - und sich nur durch kleine Merkmale oder größere unterscheiden. Dennoch kommt es immer wieder zu Verwechslungen, vor allem bei Nashörnern, Giraffen, Antilopen und Raubkatzen erlebe ich das viel. Kürzlich stand ich an der Nordsee, ein Haufen an Seehunden und Kegelrobben - und auch da musste ich erst einmal überlegen, welches Tier zu welcher Gattung gehört. Deshalb kommt hier eine kleine Merkliste mit den Tieren mit häufiger Verwechslungsgefahr.


Spitzmaulnashorn

Merkmale:

►  Black Rhino genannt

►  Rundliche Schnauze, die vorne etwas spitzer ist

►  Vorderes Horn ist eher kurz, das hintere eher lang

►  Das Jungtier läuft hinter der Mutter

►  Lebt eher versteckt im Busch

►  Etwas kleiner als das Breitmaulnashorn

►  Vom Aussterben bedroht

 

Breitmaulnashorn

Merkmale:

►  White Rhino genannt (gemeint war einst Wide Rhino)

►  Eckige, kantinge Schnauze mit breitem Maul

►  Vorderes Horn kann sehr lang werden, hinteres kurz

►  Das Jungtier läuft vor der Mutter

►  Findet sich auch entspannt auf offener Fläche

►  Etwas größer als das Spitzmaulnashorn

►  Potenziell gefährdet



Steppenzebra

Merkmale:

► Kleinere, eher spitz zulaufende Ohren

► Breite Streifen, hoher Weißanteil

► Streifenmuster auch am Bauch

► Pferdeähnliche Schnauze

► In weiten Teilen Subsahara-Afrikas verbreitet

► Häufigste Zebra-Art

 

Grevy-Zebra

Merkmale:

► Auffällig große Ohren

► Schmale, dichte Streifen

► Weißer Bauch

► Bräunliche, schmal zulaufende Schnauze

► Lebt in Äthiopien und im Norden von Kenia

► Vom Aussterben bedroht



Masai Giraffe

Merkmale:

► Größte aller Giraffenarten (Männchen bis zu 6 Meter)

► Bräunliches, eher helles Fell

► Kaum Weißanteil, eher beige / hellbraun

► Flecken sind kleiner und gesprenkelter

► Lebt in größeren Herden

► Nur in einem Zoo in Europa zu sehen (in Basel)

 

Netzgiraffe

Merkmale:

Bräunliches, dunkles Fell

► Weißanteil im Fell wirkt wie ein Netz

► Deutlich größere braune Flecken als die Massai-Giraffe

► Öfter alleine oder in losen Bünden unterwegs

► Männchen werden bis zu 5,60 Meter hoch

► Häufigste Giraffenart in deutschen Zoos



Impala Antilope

Merkmale:

► Nur Männchen haben Hörner

► Nach außen gebogene Hörner, die nach oben aufstehen

► Hörner werden bis zu 90 Zentimeter lang

► Rot- bis goldbraunes Fell und weißer Bauch

► Schwarze Streifen am Hintern bilden ein M

► Werden bis zu 150 Zentimeter lang

► Leben in großen Herden: 3 Männchen, sonst Weibchen

 

Thomson Gazelle

Merkmale:

► Männchen und Weibchen haben Hörner

► goldbrauner Rücken, weißer Bauch

► Schwarzer Streifen an der Seite

► Geringelte Hörner, bis zu 30 Zentimeter lang

► Werden bis zu 107 Zentimeter lang

► Können bis zu 80 Stundenkilometer schnell laufen

► Leben alleine, in Paaren oder mit Antilopen zusammen



Afrikanischer Elefant

Merkmale:

► Größtes an Land lebende Tier der Welt

► Längere, gebogene Stoßzähne

► Große Ohren in der Form des afrikanischen Kontinents

► Population: rund 415.000

► Kommt in 36 Ländern in Subsahara-Afrika vor

► Population vor 40 Jahren: 1,3 Millionen.

 

Asiatischer Elefant

Merkmale:

► Etwas kleiner und leichter als der afrikanische Elefant

► Kürzere und gerade nach vorn stehende Stoßzähne

► Im Verhältnis zum Körper sehr kleine Ohren

► Population: rund 40.000

► Kommt in 13 Ländern in Asien vor

► Häufig als Arbeits-, Zirkus- und Zootiere im Einsatz



Seehund

Merkmale:

► Kleiner, eher rundlicher Kopf

► Knopfaugen

► Männchen werden bis zu 1,50 Meter lang

► Werden maximal 150 Kilogramm schwer

► Lebt auf der Nordhalbkugel

► 90.000 von 500.000 Exemplaren leben in Europa

► Lebt in Deutschland an der Nordseeküste

 

Kegelrobbe

Merkmale:

► Kopf geprägt von länglicher Schnauze

► Längliche Augen

► Männchen werden bis zu 2,30 Meter lang

► Männchen werden bis zu 330 Kilgramm schwer

► Vorkommen in Nordsee, Ostsee und Atlantik in Europa

► Drei Unterarten: Ostsee, Ostatlantik, Westatlantik

► Deutschlands größtes Raubtier




Gepard

Merkmale:

► Fellzeichnung besteht aus einzelnen Punkten

► "Tränen" unter den Augen

► Dünner, länglicher Körper

► Lange, dünne, muskulöse Beine

► Schnellstes Land-Säugetier der Welt

► Meist im Schatten unter Bäumen zu finden

► Nicht menschenscheu

► Lebt im Familienbund: Mutter/Kinder oder Geschwister

► Erfolgreichster Jäger unter den Raubkatzen

 

Leopard

Merkmale:

► Fellzeichnung: Punkte mit einem braunen Rand

► Typischer "Katzen"-Kopf mit Schnurhaaren

► Kräftiger Körperbau mit vielen Muskeln

► Stämmige Beine, Tatzen zum Klettern

► Nachtaktiv

► Tagsüber oft auf Bäumen zu finden

► enorm scheu

► Einzelgänger

► Frisst gerne kleine Antilopen



Schweinswal

(c) Bernard Spragg
(c) Bernard Spragg

Merkmale:

► Weißer Bauch

► Einzige Walart, die in Deutschland vorkommt

► Kürzere, eher gerade Rückenflosse

► Schnauze weniger spitz

► Lebt alleine oder als Paar

► Mundwinkel zieht sich optisch bis zum Flipper

 

Delfin

Merkmale:

► Gleichmäßige Körperfärbung

► Kommt in vielen Gewässern vor

► Längere, kräftige und gekrümmte Rückenflosse

► Sehr spitze Schnauze

► Lebt in Familien und Gruppen

► Gilt als äußerst soziales Tier



Meeresschildkröte

Landschildkröte


Merkmale:

► 7 von 220 Schildkrötenarten sind Meeresschildkröten

► Alle sieben Arten sind vom Aussterben bedroht

► Feinde: Menschen, Plastik, Hunde, Schweine, Raubvögel

► Lederschildkröte ist das größte Exemplar

► Sie werden bis zu 700 Kilogramm schwer

► Kehren zur Eiablage an ihren Geburtsstrand zurück

► Älteste noch lebende Reptilien

► Leben vor allem auf der Südhalbkugel und im Pazifik

 

Merkmale:

► Keine Flossen, sondern Beine

► Sehr harter, fester Panzer

► Werden bis zu 120 Jahre alt

► Kleinste 6 Zentimeter groß, größte 1,20 Meter

► 95 Gramm bis 250 Kilogramm schwer

► Englischer Begriff: Tortoise

► Vorkommen v.a. in den Tropen und Sub-Tropen

► 59 Gattungen sind bekannt, weitere ausgestorben



Schimpanse

Merkmale:

► Der nächste Verwandte des Menschen (fast 92 Prozent)

► Bis zu 60 Kilogramm schwer

► Fell bleibt in der Regel schwarz oder dunkelbraun

► Rundliche, große Schnauze

► Kleine Augen und kleine Nasenlöcher

► Eher flacher Schädel

 

Gorilla

Merkmale:

► Rund 90 Prozent identische DNA mit dem Menschen

► Weibchen bis zu 90kg, Männchen bis 200 kg schwer

► Fell von alten Männchen wird grau -> Silberrücken

► Kurze Schnauze

► Kleine Augen und Ohren, große Nasenlöcher

► Länglicher Schädel, der steil nach oben ragt



Manguste

Merkmale:

► Leben in Afrika, Südeuropa und Südasien

► 34 Arten sind bekannt

► Braun oder grau, meist einfarbig

► Zebramangusten haben schwarze Streifen am Rücken

► Rundlicher Kopf mit sehr spitzer Schnauze

► Lebensraum Wald, Wiese, Steppe, Savanne usw.

 

Erdmännchen

Merkmale:

► Leben in der Wüste in Südafrika, Namibia, Botswana

► Unterart in der Familie der Mangusten

► Familienverbund von vier bis neun Tieren

► Zweitkleinste der Mangustenarten

► Hellbraunes bis goldenes Fell

► Kopfform schmal und flach



Welche Tiere kannst du schlecht auseinander halten?

Du möchtest mir etwas zu dem Artikel sagen? Du hast eigene Gedanken und Anregungen, oder auch Kritik, die du einbringen möchtest? Ich freue mich über deinen Kommentar.


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Kommentare: 8
  • #1

    Katrin Haberstock (Donnerstag, 01 Oktober 2020 17:31)

    Super Artikel. Jetzt kenne ich endlich die Unterschiede dieser tollen Tiere.
    Danke das du dir die Mühe gemacht hast uns das zu erklären.

    Liebe Grüße
    Katrin

  • #2

    Sabrina Bechtold (Donnerstag, 01 Oktober 2020 17:34)

    Ein richtig schöner und lehrreicher Artikel, Miriam! Mal was ganz anderes. Fand es echt interessant, über die Unterschiede bei den verschiedenen Tierarten zu lesen.
    Bei verschiedenen Vögeln hab ich da manchmal übrigens auch meine Probleme, zum Beispiel Amsel oder Star, den verschiedenen Taubenarten oder Meisen.
    Vielleicht gibts ja bald eine Fortsetzung, über die ich mich voll freuen würde.
    Liebe Grüße,
    Sabrina

  • #3

    Marion M. Röttchen-Wurscht (Donnerstag, 01 Oktober 2020 17:42)

    Bei den afrikanischen Wildtieren blicke ich ja durch. Aber Seerobben, Delphinarten, allgemein alles was im Wasser ist - da hab ich absolut Nachholbedarf. Noch niemals habe ich etwas von einem Schweinswal gehört. Tja - auf dieser Website lernt man nie aus. LG Marion

  • #4

    Sabine Moosbrugger (Donnerstag, 01 Oktober 2020 17:43)

    Liebe Miriam,
    eine tolle Zusammenstellung. Mir war der Unterschid zwischen Schweinswal und Delfin nicht bekannt.
    Schön, dass ich den jetzt weiß. Finde es sehr spannend und super interessant, auch solche Blogbeiträge zu lesen.
    Danke dafür und ich freu mich noch auf ganz viele von Dir.
    Herzliche Grüße
    Bine

  • #5

    Katja Wegener (Donnerstag, 01 Oktober 2020 17:43)

    Das ist eine super schöne Zusammenstellung, ich hätte einiges nicht gewusst.
    Jetzt sollte ich nur erneut nach Namibia fliegen um alles Erlernte Live zu testen.

    Mein persönlicher Favorit ist und bleibt der Elefant :-)
    Liebe Grüße, Katja vom https://weltnah-magazin.de/

  • #6

    Tanja L. (Donnerstag, 01 Oktober 2020 17:44)

    Also die Unterscheidung der Zebras wäre mir am schwersten gefallen. Die Elefanten und Giraffen sind ohne Vergleichsbild sicherlich auch etwas tricky. Aber bei den Affen sehe ich eher keine Probleme. Dennoch sehr spannend einmal eine Übersicht zu sehen von Tieren, die sich irgendwie sehr ähnlich sehen und doch sehr unterschiedlich sind.

  • #7

    Michelle (Donnerstag, 01 Oktober 2020 17:45)

    Ohh, ich wusste gar nicht, dass ein Schweinswal einem Delfin so ähnlich sieht. �
    Finde die Auflistung sehr klasse! Krabbe und Krebs passen da vielleicht noch gut mit rein :) Da gibt es ja auch häufig Verwechslungsgefahr.


    Michelle

  • #8

    Mo (Montag, 12 Oktober 2020 14:43)

    Liebe Miriam,

    das ist ja mal ein toller und übersichtlicher Artikel. Tatsächlich hätte ich weder die Giraffen noch die Zebras auseinander halten können. Aber dank deiner verständlichen Aufbereitung habe ich gleich noch mein Wissen erweitert. Vielen Dank an dieser Stelle.
    Ich ärgere mich ja persönlich immer, wenn Menschen meinen Beagle mit einem Hush Puppie verwechseln...

    Liebe Grüße
    Mo