Dune 45 im Sossusvlei: Sonnenaufgang in Namibia

Wer nach Namibia fährt, fährt in der Regel auch ins Sossusvlei mit seinen roten Sanddünen. Immerhin ist das Sossusvlei Unesco Weltnaturerbe. Dort finden Touristen auch die wohl bekannteste Sanddüne überhaupt: Dune 45 oder auf Deutsch Düne 45. Die Dune 45 ist mit bis zu 170 Metern eine der höchsten natürlichen Sanddünen der Welt. Besonders am Morgen ist die Dune 45 beliebt, denn der Sonnenaufgang lohnt sich besonders. Die bis dahin dunkle Landschaft bekommt nach und nach Konturen und erstrahlt in allen erdenklichen Rot-, Braun-, Orange- und Gelbtönen. Ein Meisterwerk der Natur. Dafür ist allerdings frühes Aufstehen angesagt: Um 5.45 Uhr sollte deine Reise am Gate zum Sossusvlei beginnen.


Dune 45 im Sossusvlei in Namibia: Ausgangspunkt Sesriem

Die Dune 45 liegt innerhalb des Nationalparks Sossusvlei im Westen Namibias, ziemlich mittig. Da Touristen nicht innerhalb des Sossusvlei übernachten können, gilt Sesriem als Ausgangspunkt für Reisen in den Nationalpark. Hier findest du auch die notwendige Infrastruktur mit Campingplatz, Lodges und Hotels, Tankstellen und einem kleinen Kiosk. 

 

Von der Hauptstadt Windhoek aus dauert die Fahrt nach Sesriem rund viereinhalb Stunden, es sind 300 Kilometer zurückzulegen. Die schnellste Strecke führt länger auf der Hauptstraße entlang, auf der du in Namibia häufig eine leere Straße vorfindest. Die deutlich schönere Strecke führt hingegen durch Namibgrens und Solitaire und entlang dem Namib-Naukluft-Nationalpark. Da die Strecke nur wenige Minuten länger dauert, solltest du mindestens auf einer Strecke diese längere Variante wählen und die fantastischen Ausblicke genießen. 

 

Ins Sossusvlei und auf die Dune 45 wollte ich unbedingt und ich hatte Glück, dass ich in Windhoek im Hostel zwei Deutsche traf, die auch dorthin wollten. Da wir alle nicht mehr so viel Zeit hatten, um auf die nächste geführte Tour des Hotels zu warten, mieteten wir uns einen Jeep mit Fahrer, Dachzelt, Zelt und Ausstattung. Jona, unserer Fahrer, hatte uns auch direkt einen Plot auf dem Campingplatz organisiert.

 

Es gibt in der Umgebung auch einige besseren Hotels und Lodges, die allerdings alle sehr teuer sind. Wer also lieber "back to the roots" unterwegs ist und etwas Geld sparen will, nimmt sich einen Platz auf dem wirklich schönen Campingplatz - der übrigens auch eine Bar und einen Pool hat. 


Dune 45: Das ist Namibias Top-Sehenswürdigkeit

Die Dune 45 zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in ganz Namibia - und das völlig zurecht. Denn die Dune 45, die im Sossusvlei liegt, ist eine der höchsten natürlichen Sanddünen der Welt. Sie ist in Spitzenzeiten bis zu 170 Meter hoch. Die Höhe variiert, weil der Sand je nach Windstärke und Windrichtung immer in Bewegung ist. So kann es auch sein, dass die Düne mal nur 80 Meter hoch ist. Das ist eine super spannende Sache, wie ich finde: Diese natürliche Sehenswürdigkeit sieht jede Minute anders aus, auf jeder Reise wird jeder Tourist sie in einer minimal anderen Form erleben.  

 

Der Sand hier ist übrigens schon uralt - und man mag sich nicht ausdenken, wie viele Menschen die Sandkörner hier schon gesehen haben. Der rote Sand soll rund fünf Millionen Jahre alt sein. 

 

Der Name Dune 45 leitet sich vom Standort ab, denn die Düne liegt ziemlich genau 45 Kilometer hinter dem Parkeingang des Sossusvlei, also 45 Kilometer vom Gate in Sesriem entfernt (das wiederum auf dem Areal des Campingplatz ist). Allerdings behaupten inzwischen neuere Ermittlungen, dass der Name nicht durch die 45 Kilometer vom Gate her kommen, sondern weil es vom Atlantik gesehen die 45. Düne sein soll. 


Dune 45 im Sossusvlei: Früh aufstehen lohnt sich

Ich habe es schon hin und wieder mal gesagt. Normalerweise bin ich überhaupt kein Frühaufsteher, eher genau das Gegenteil. Aber hin und wieder, vor allem in Afrika, bekommt man mich doch mal zeitig aus dem Bett. Oder in dem Fall: aus dem Zelt! Für das Highlight des Sossuvlei, die Dune 45, sollte man nämlich zeitig unterwegs sein.

 

Das Tor zum Sossusvlei Nationalpark öffnet für Gäste des Campingplatzes bereits um 5.45 Uhr - zu der Zeit ist es stockfinster. Alle anderen Touristen dürfen dann ab 6 Uhr durch das Gate fahren. Die Fahrt vom Campingplatz zur Dune 45 (die man im Deutschen auch gerne Düne 45 nennt) dauert 30 bis 40 Minuten. Da es noch recht finster ist, kann man leider nur Umrisse der Landschaft sehen. Ich war also noch eher dösig unterwegs. 

 

Wir hatten das Glück, dass wir ganz vorne am Gate standen mit dem Auto und daher um 5.45 Uhr als erstes losfahren durften. Also kamen wir auch als erstes an der Dune 45 an - allerdings gefolgt von einer ganzen Kolonne an Autos. Wir waren auch die ersten, die sich an den Aufstieg der Dune 45 gemacht haben - und es war phänomenal, an diesem Ort als erstes an diesem Tag Fußspuren zu hinterlassen. Über die Nacht waren die Fußspuren des vorherigen Tags verweht worden und wir waren der Beginn des neuen Tages, an dem uns Hunderte und Tausende Touristen folgen sollten.  


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Dune 45: Barfuß durch das Sossusvlei

Das Gute daran, erster am Parkplatz und auf der Dune 45 zu sein, heißt auch, dass man quasi das Tempo vorgibt, in dem die Kolonne den Aufstieg angeht. Das fand ich ganz angenehm. 

 

Der Aufstieg auf die Dune 45 dauert, je nach Kondition und je nachdem, wie weit nach oben man möchte, zwischen 30 und 60 Minuten. Und die sind ein wenig anstrengend. Wenn du schon einmal am Strand entlang gegangen bist, weißt du, wie anstrengend es sein kann, im Sand zu gehen. Und der Sand an der Dune 45 ist so locker und fein, dass man auch mit jedem Schritt knöcheltief einsinkt. Zudem geht es ja rund 100 bis 150 Meter nach oben. 

 

Wir dachten permanent, dass wir nur nur noch ein paar Meter zurücklegen müssen, um zur Spitze zu gelangen. Und dass man dann bestimmt ganz toll sieht. Aber oben angekommen, zeigte sich auch gleich die nächste Erhebung der Dune 45.

 

Da der Sand noch kühl war, weil die Sonne ihn noch nicht aufheizen konnte, und wir ständig Sand in den Schuhen hatten, haben wir kurzerhand die Schuhe ausgezogen und sind barfuß gelaufen. Das war ein großartiges Erlebnis, das ich nie vergessen werde. Diesen beeindruckenden Sand, an diesem beeindruckenden Ort, unter meinen Füßen zu spüren, war Natur pur. Da ist die Anstrengung fast vergessen (und ehrlich gesagt ist der Aufstieg am kühlen Morgen ohne Sonne deutlich angenehmer als in der Mittagshitze auf die niedrigere Düne Big Daddy im Sossuvlei zu klettern...). 


Sonnenaufgang auf der Dune 45: Ein magischer Moment

Nach gut einer Stunde Aufstieg haben wir aufgegeben und sind einfach an Ort und Stelle geblieben. Einige Menschen hatten schon vorher ihr Lager aufgeschlagen und wieder andere überholten uns während wir uns mit Kameras und Handys ausgestattet in den Sand plumpsen ließen.

 

Ein Tipp übrigens: Ihr müsst nur so weit und hoch gehen, wenn ihr mehr Einsamkeit wollt, weil es ruhiger wird, je weiter ihr oben seid. Den Sonnenaufgang sieht man von eigentlich jeder Ecke aus sehr gut.

 

Dann gilt es, sich einfach nur hinzusetzen und den Sonnenaufgang abzuwarten. Das ist ein Naturschauspiel, das seines gleichen sucht. Es ist einfach wundervoll, wie die Wüste langsam zum Leben erwacht. Wie sie langsam hell wird, in allen möglichen Gelb- und Rottönen erstrahlt, wie Konturen deutlich werden, wie man plötzlich auch die Dünen drum herum wahrnimmt. Die Landschaft wird einfach immer größer, heller und weiter wird. Und man sieht nur Sand und Sanddünen so weit das Auge reicht. Es ist absolut faszinierend. 


Dune 45: Die beliebteste Sehenswürdigkeit in Namibia

Wenn du nicht gerade einen getakteten Zeitplan hast, kannst du so lange oben auf der Dune 45 bleiben, wie du möchtest. Wir haben uns tatsächlich recht viel Zeit gelassen und haben das einfach genossen. Zum Glück waren meine beiden Reise-Buddys da ähnlich gestrickt wie ich. Für uns ging es nicht darum, nur eine Sehenswürdigkeit abzuhaken. Wir wollten genießen und die Magie des Ortes spüren. 

 

Es ist also nicht so überraschend, dass viele andere Touristen vor uns schon wieder den Abstieg angegangen sind. Wir hatten mit Jona, dem Fahrer, keine Zeit ausgemacht, er lag einfach im Auto und hat geschlafen, während wir uns die Beine müde liefen. 

 

Irgendwann bekamen wir dann aber doch Hunger und machten uns an den Abstieg. Obwohl die Sonne jetzt schon aufgegangen war, war der Sand immer noch angenehm kühl und wir konnten barfuß gehen. Da nicht so viele Touristen auf dem Weg nach unten waren, konnten wir immer mal wieder im Sand rennen und uns plumpsen lassen, was ein herrliches Spiel war. Immer wieder kamen uns allerdings doch noch ein paar andere Reisende entgegen - die Dune 45 ist zwar zum Sonnenaufgang am beliebtesten, aber die Sehenswürdigkeit wird den ganzen Tag über sehr gut besucht. 

 

Die meisten Touristen haben übrigens den gleichen Weg: Von der Dune 45 geht es tiefer hinein ins Sossusvlei, zum weltbekannten Deadvlei - der von Dünen umgebenen Salzpfanne mit den toten Bäumen. Wir haben den großen Ansturm aber dadurch vermieden, dass wir ja eh länger auf der Dune 45 waren als andere. Zum anderen haben wir noch eine Frühstückspause auf einem Picknickplatz etwas abseits des Deadvleis gemacht - zwischen den Sanddünen in einer unglaublichen Landschaft. 


Besuch der Dune 45 im Sossusvlei: Mein Fazit

Das Sossusvlei und die Dune 45 stehen auf der Bucketlist eines jeden Namibia-Reisenden - und das völlig zurecht. Auch wenn es sich hierbei um völlig touristische Sehenswürdigkeiten handelt und man immerzu von anderen Menschen umgeben ist, hat dieser Ort eine unglaubliche Magie. 

 

Es ist schon spannend, wie eine Landschaft, die quasi nur aus Sand besteht, derart vielseitig und atemberaubend schön sein kann. Zu sehen, wie die Sonne hinter dem Horizont hervorkommt und die Wüste nach und nach in verschiedene Farben eintaucht - und die Landschaft Konturen bekommt und immer weiter und unendlicher wird, das ist einfach einzigartig.

 

Für mich ist die Dune 45 - und auch zur beliebtesten Zeit zum Sonnenaufgang - ein absolutes Muss für jeden Namibia-Reisenden!


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Kommentare: 7
  • #1

    Ma Wil (Samstag, 27 März 2021 16:54)

    Wow, das sieht wahnsinnig toll aus! Kein Wunder, dass die Düne zum Weltkulturerbe erklärt wird, auch wenn ich das ehrlich gesagt nicht wusste. Der Bericht weckt auf jeden Fall das Fernweh :-)

  • #2

    Mo (Samstag, 27 März 2021 18:25)

    Oh, liebe Miriam, das glaube ich dir gern, dass der Sonnenaufgang ein magischer Moment gewesen ist. Den uralten Sand würde ich auch beeindruckend finden und mich unwillkürlich fragen wie viele Generationen an Lebewesen wohl schon über diesen Sand gewandert sind.
    Toll fand ich deinen Tipp mit dem Campingplatz.

    Liebe Grüße
    Mo

  • #3

    Julia (Sonntag, 28 März 2021 12:33)

    Hallo Miriam,

    dafür würde ich auch früh aufstehen, um das zu erleben. Was gibt es schöneres am Morgen die Sonne aufgehen zu sehen. Ich war bis jetzt nur auf kleinen Dünen aber es ist besonders durch den Sand zu gehen. Liebe Grüße
    Julia

  • #4

    Auszeitgeniesser (Sonntag, 28 März 2021 14:36)

    Liebe Miriam,

    da werden traumhafte Erinnerungen an Namibia wach.
    Wenn ich die aktuellen Schlagzeilen lesen, dann kann man derzeit im Sossusvlei schwimmen. Aufgrund der unfassbar vielen Niederschläge ist dort alles ein riesen See.
    Sicher eine sehr spannende Erfahrung und der Anblick erst, wenn das Wasser zurück geht und alles blüht.
    Liebe Grüße
    Katja

  • #5

    Anja (Sonntag, 28 März 2021 19:51)

    Liebe Miriam,
    das sieht einfach traumhaft aus. Und deine Schilderungen vom Barfußlaufen im Dünensand und das entsprechende Foto dazu sind beeindruckend und rufen in mir Erinnerungen wach.
    An meine Zeit in Brasilien, als ich in Jericoacoara barfuß eine Sanddüne erwandert habe, um von oben den Sonnenuntergang zu beobachten. Traumhaft!
    Herzlichen Gruß
    Anja von STADT LAND WELTentdecker

  • #6

    Charis (Sonntag, 28 März 2021 23:00)

    Einfach beeindruckend.
    Ich selbst habe nur in Frankreich mal eine große Düne erlebt. Aber die war im Vergleich zu dieser hier harmlos.
    Die Farben auf Deinen Bildern sind toll und vor allem das Erlebnis des Sonnenaufgangs.
    Danke, dass Du uns in dieser reisearmen Zeit ein wenig mitgenommen hast!
    Liebe Grüße

  • #7

    Stephan (Montag, 29 März 2021 12:46)

    Hi Miriam,
    dein Besuch der Dune 45 klingt nach einem richtig schönen Erlebnis!
    Wie immer finde ich es faszinierend wie du es hinbekommst mich so in deine Erlebnisse zu fesseln und sie zu beschreiben, dass ich immer das Gefühl habe dabei gewesen zu sein und alles liefe beobachtet zu haben.
    Anders als du bin ich jemand der seinen Tag immer sehr früh beginnt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass auch ich genau wie ihr einer der ersten wäre die sich auf den Weg zur Dune 45 gemacht hätte. Dieses Naturschauspiel hätte auch ich mir um nichts in der Welt nehmen lassen.
    Während des Lesens deines Aufstiegs hatte ich mich bereits gefragt ob der Sand ein Laufen mit Schuhen nicht unnötig erschwert hat und ob ihr spezielle Schuhe angehabt habt die das Laufen vereinfacht haben.
    Auf die Idee die Schuhe auszuziehen wie man es von Strandspaziergängen her kennt, bin ich nicht gleichgekommen war aber nur logisch.
    Ich freue mich schon auf deinen nächsten Urlaubsbericht.
    LG
    Stephan