Sandboarding in der Namib-Wüste in Swakopmund

Vor meiner Reise nach Namibia hatte ich mehrfach vom Sandboarding in den Dünen der Namib-Wüste gelesen - und ich wusste, dass ich das auf jeden Fall ausprobieren möchte. Da die berühmten Dünen im Sossusvlei allerdings naturgeschützt sind, ist man nicht dort, in der unendlichen roten Wüste, zum Sandboarding unterwegs. Als guter Ausgangsort dient der Küstenort Swakopmund - und genau dort habe ich auch die Tour gemacht. Das Sandboarding funktioniert ähnlich wie Skifahren - doch statt auf Skiern, Rodel-Kissen oder Snowboards fährt man auf sandtauglichen Geräten. Für 25 Euro kann man dann stundenlang die Dünen runtersausen - muss allerdings auch immer wieder hoch.


Sandboarding: Offiziell ist eine Tour notwendig

Die roten Sanddünen und die Wüstenlandschaft rund um das Sossusvlei ist eine der beeindruckendsten Landschaften überhaupt. Doch hier handelt es sich um einen Nationalpark und damit um ein geschütztes Gebiet - einfach so wild die Dünen hinunter sausen ist hier nicht gern gesehen. Deshalb eignet sich zum Sandboarden Swakopmund als Ausgangspunkt viel besser. Hier sitzen auch einige Tour-Anbieter, die verschiedene  Wüstenerlebnisse in der Namib-Wüste im Westen Namibias anbieten, etwa die vielgelobte "Living Desert"-Tour. 

 

In Swakopmund gibt es viele Tourenanbieter, die Tages- oder auch Mehrtagestouren anbieten, vor allem in die Namib-Wüste. Ich wollte schon immer mal Sandboarding ausprobieren, daher habe ich mich an Charlys Desert Tours gewandt und konnte dort am Nachmittag alleine mit einem Guide in die Wüste zum Sandboarden. Rund drei Stunden wandert man die Dünen hoch und rutscht sie auf einem Brett wieder runter. Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht.

 

Die Namib-Wüste und die wunderschönen Dünen sind generell zwar nicht abgesperrt, allerdings ist es offiziell nicht erlaubt, einfach so hier rumzuwandern. Auch Sandboarding ist eigentlich nur im Rahmen einer Tour erlaubt - allerdings interessiert das vor allem Einheimische und Expats wie Austauschstudenten oder Arbeiter aus anderen Ländern nicht unbedingt. Auch Freunde von mir fahren immer mal wieder einfach so in die Dünen und rutschen auf alten kleinen Teppichen oder richtigen Rodelbrettern die Dünen hinunter.   

 

Ich allerdings hatte natürlich kein Equipment und habe mich daher um eine Tour gekümmert - außerdem wusste ich eh nicht, ob man auf irgendwas besonderes achten muss. 

 

Abgeholt wurde ich von dem Guide an meiner Unterkunft in Swakopmund. Eigentlich hieß es, dass die Tour nur angeboten wird, wenn mehrere mitkommen, aber ich war doch alleine - und sie fand statt. Rund 25 Euro habe ich dafür bezahlt, Stand 2020 ist das Sandboarding aber teurer geworden. 

 

Gemeinsam fuhren wir auf einen Parkplatz etwas außerhalb von Swakopmund, zwischen Atlantik und den Sanddünen der Namib - Richtung Walvis Bay. Ich ließ alles, was nicht unbedingt notwendig war, im Auto - darunter auch meine Schuhe - und dann ging es vom Parkplatz direkt die erste Sanddüne hoch. 



Sandboarding in Namibia: Die unendlichen Dünen der Namib

Von unten sah das alles noch nicht so spektakulär aus, auf der einen Seite der rauschende Atlantik, dann die Hauptstraße die Swakopmund mit Walvis Bay verbindet, dann ein hellbrauner Sandberg der Namib-Wüste. Aber von oben zeigt sich das Ausmaß: Die Sandberge hören Richtung Landesinnere nämlich gar nicht mehr auf!

 

Der Ausblick ist fantastisch und ich hätte eigentlich ewig einfach nur oben auf der Düne sitzen können und in dieses Meer aus Sand gucken können. Und wenn man sich umdreht, war da das richtige Meer.

 

Aber ich war ja für etwas anderes da. Der Guide erklärte mir kurz, was wir tun würden, aber es war wahrlich nicht schwer. Noch im Auto hat er mich gefragt, ob ich lieber auf einer Art Rodelbrett rutschen wollte oder lieber Sandboarden wie Snowboarden möchte.

 

Ich bin zwar eine halbwegs passable Skifahrerin, allerdings nutze ich zum Aufstieg dann in der Regel den Lift und muss nicht durch Sand eine Düne hinauf - und auf dem Snowboard stand ich auch erst einmal in meinem Leben. Also wählte ich das Rodelbrett, von dem ich mir mit meinen Voraussetzungen etwas mehr Spaß versprach als vom Snowboard.  

 

 

Zunächst begannen wir im Sitzen auf diesem Teppich. Es ging erst zwei, dreimal hinunter. Nach unten macht es wahnsinnig viel Spaß, aber der Aufstieg ist dafür umso länger und anstrengender.

Sandboarding in Namibia: Der Muskelkater ruft

Bald nahmen wir nicht mehr den kleinen Hügel, sondern einen größeren. Ich wurde dann auch etwas mutiger und wir sind in verschiedenen Arten die größeren Sanddünen hinunter gerutscht: liegend, sitzend, im Duo. Es hat einfach wahnsinnig viel Spaß gemacht.

 

Da ich alleine war, konnten wir genau mein Tempo gehen. Denn mit jedem Mal wurde es anstrengender, die jeweilige Düne wieder hochzukommen. Aber wir machten immer wieder Pausen, ich genoss den Ausblick der absoluten Natur um mich herum ungemein, und der Guide erklärte einiges zum Wüstenleben. Es zeigten sich auch ein paar Käfer und Krabbeltiere - ist es nicht unglaublich, dass diese in einer solch kargen Landschaft überhaupt überleben können?

 

Nach rund drei Stunden war der Spaß vorbei und ich totmüde - dementsprechend bin ich auch nach dem Duschen sofort ins Bett gefallen - und hatte noch einige Tage ein Andenken an diesen besonderen Ausflug, nämlich jedes Mal, wenn ich mich bewegt habe. Der Muskelkater hielt eine ganze Weile an!


Hast du schon einmal von Sandboarding gehört und würdest du es mal ausprobieren?

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Kommentare: 5
  • #1

    Julia (Freitag, 20 November 2020 07:28)

    Hi Miriam,

    davon gehört ja, habe ich schon mal. Aber ich wusste nicht, das man das so Buchen kann. Aber man hat gelesen, das es viel Spaß machte. Der Aufstieg das ist dann das, was mich eher irgendwann abgeschreckt hätte. Aber so auf einen Teppich rutschen, das muss ein einmaliges Erlebnis sein.

    Liebe Grüße
    Julia

  • #2

    Mo (Freitag, 20 November 2020)

    Liebe Miriam,

    tatsächlich habe ich noch nie von Dndboarding gehört. Aber wenn ich so länger darüber nachdenke erscheint es mir logisch. Wenn wir schon schneebedeckte Hügel und Berge runter brausen, warum dann nicht auch Sand? Allerdings würde ich mir am Anfang wohl auch einen Guide besorgen, denn auch wenn das alles super leicht aussieht, ein bisschen was beachtet werden muss ja auch. Und ich wäre mir sicher, dass die Piste legal ist.

    Liebe Grüße
    Mo

  • #3

    Jana (Freitag, 20 November 2020 20:47)

    Wow, muss das ein Spaß gewesen sein! Ich weiß noch, wie gern ich als Kind gerodelt war! Heutzutage gibt es ja kaum noch Schnee, zumindest hier in unserer Gegend, da wäre so eine Sandboarding-Tour definitiv ein Erlebnis! Finde ich aber gut, dass man das nicht wild tun darf! Gerade in einem Nationalpark!

    Liebe Grüße
    Jana

  • #4

    Katii (Freitag, 20 November 2020 22:05)

    Oh wiiiiie genial - sowas finde ich so witzig! Also ja, ich würde das definitiv sofort machen :)

  • #5

    Bea (Freitag, 20 November 2020 23:36)

    Wie cool ist das denn? Da wäre ich sofort dabei! Meine Bekannte hat mir davon noch garnichts erzählt, sicher, weil es für sie recht normal ist (sie lebt in Namibia schon ihr Leben lang). Wenn wir hier im Winter im Odenwald rodeln gehen, müssen wir dann auch immer wieder zu Fuss hochsteigen, das ist echt anstrengend! Aber der Fun überwiegt! Sobald der Lockdown ein Ende hat werde ich mal wieder Namibia ins Auge fassen als Urlaubsziel. Ich will genau da rodeln!!! (Und natürlich meine Bekannte treffen, b.t.w.)

    Lieben Gruß, Bea.