Wandern in Lagos: Zu den schönsten Stränden der Algarve

Lagos an der Algarve ist einer der beliebtesten Ferienorte in ganz Portugal. Es gibt traumhafte kilometerlange Sandstrände, aber auch viele spektakuläre Felsformationen, kleine Buchten und spannende Natur. Eine Möglichkeit, Lagos und die umliegende Landschaft zu entdecken, ist zu Fuß. Ein Wanderweg verbindet Lagos und Praia da Luz miteinander, der Weg führt auf etwa neun Kilometern direkt an den Klippen entlang, vorbei am Strand Praia da Dona Ana und dem berühmten Kap Ponta da Piedade. Du hast spektakuläre Aussichten - und das beste: Die meisten Strände kannst du bei deiner Wanderung auch besuchen und dich dabei abkühlen und erfrischen.


Wandern an der Algarve: Der Klippenrandweg in Lagos

Lagos ist bei Portugal-Reisenden besonders beliebt, denn hier gibt es einfach alles, was man im Urlaub braucht: tolle Strände (sowohl lange Sandstrände als auch kleine Buchten), viele Angebote an Aktivitäten, eine großartige Landschaft mit spektakulären Felsformationen, leckere Küche und eine gute touristische Infrastruktur. Kurz gesagt: Lagos ist ein Best Of Algarve.

 

Eine Möglichkeit, Lagos und seine Strände zu erkunden, ist eine Wanderung, die auf den Klippen entlang führt und die Städte Lagos und Praia da Luz verbindet. Von oben aus hast du einen großartigen Blick auf die schönsten Strände von Lagos (und der Algarve) und wanderst durch herrliche Natur. 

 

Für den Küstenwanderweg habe ich in meiner Unterkunft eine Karte bekommen, aber die brauchst du eigentlich gar nicht. Du musst dich einfach nur an der Küstenlinie entlang halten und wenn der Weg nicht logisch ist, ist es meist so, dass du egal welchen Pfad nehmen kannst, um am Ende anzukommen. Rund neun Kilometer lang ist der Trail zwischen Lagos und Praia da Luz, aber du kannst den Weg auch einfach in Etappen gehen. Ich habe ihn auf zwei Tage aufgeteilt: An einem bin ich von der Ponta da Piedade nach Lagos und wieder zurück gewandert, am zweiten Tag bin ich von Ponta da Piedade Richtung Praia da Luz (ohne den letzten Kilometer zu gehen) aufgebrochen. 

An einigen Stellen gibt es Infotafeln zu Flora und Fauna und in empfindlichen Gebieten auch Bohlenwege und Holzpfade, die zu Aussichtsplattformen führen. Wenn du eine Pause brauchst, kannst du einfach zu den Stränden hinab steigen. Es gibt zu jedem Strand Trampelpfade oder Treppen. Und bei bisweilen mehr als 200 Stufen pro Strand hast du vielleicht am nächsten Tag auch noch etwas von der Wanderung: in Form von Muskelkater. 

 

Übrigens: Ein Pro-Tipp von mir. Schau dir den Weg am besten vorher mal in etwa mit der Satellitenansicht auf Google Maps an. Dort siehst du ziemlich gut, an welchen Stellen du aufpassen musst, die richtige Abzweigung zu nehmen.


Wanderung in Lagos an der Algarve: Fakten in der Übersicht

Gesamtlänge: circa 9 km

 

Abschnitte (ungefähre Werte, ich hatte keine App mitlaufen): 

Forte da Ponta da Bandeira (Hafen Lagos) - Mar Restaurant (Praia dos Estudantes): 300 Meter  

Mar Restaurant (Praia dos Estudantes) - Baía dos Segredos: 500 Meter 

Baía dos Segredos - Parkplatz Praia de Dona Ana: 600 Meter

Parkplatz Praia de Dona Ana - Parkplatz Praia do Camilo: 1 Kilometer

Parkplatz Praia do Camila - Praia dos Pinheiros : 300 Meter

Praia dos Pinheiros - Leuchtturm Ponta da Piedade: 500 Meter

Leuchtturm Ponta da Piedade - Miradouro P. do Carnival: 800 Meter

Miradouro P. do Carnival - Praia de Porto Mós: 1,6 Kilometer

Praia de Porto Mós - Rocha Negra: 2 Kilometer

Rocha Negra - Praia da Luz: 1 Kilometer

 

Kiosk / Einkehrmöglichkeiten:

Hafen Lagos, Praia dos Estudantes (mobiler Verkauf), Praia de Dona Ana, Praia do Camilo, Ponta da Piedade, Praia de Porto Mós, Praia da Luz

 

Toiletten und Duschen: 

Praia de Dona Ana, Ponta da Piedade (nur Toilette), Praia de Porto Mós, Praia da Luz


Startpunkt zu den schönsten Buchten: Hafen von Lagos

Ein möglicher Startpunkt ist der Hafen von Lagos. Er liegt logischerweise direkt am Atlantik und ist daher - je nachdem, von welcher Richtung aus du den Weg in Angriff nimmst, entweder der Start- oder der Endpunkt (oder Wendepunkt). Tipps, Sehenswürdigkeiten und andere Aktivitäten in Lagos stelle ich euch übrigens die Tage in einem weiteren Beitrag vor. 

 

Ein guter Orientierungspunkt für den Start der Wanderung zu den schönsten Stränden der Algarve ist die kleine Festung Forte da Ponta da Bandeira. Und selbst jene, die sich gerne mal verlaufen, haben hier nicht allzu viel Chancen, das zu tun, immerhin muss man einfach nur am Wasser entlang gehen. 

 

Von Forte da Bandeira aus entdeckst du auch gleich den ersten der unzähligen Stadtstrände von Lagos. Die Meia Praia ist der Hauptstrand und dieser liegt auf der anderen Seite des Flusses Ribeira de Bensafrim, der im Zentrum von Lagos in den Atlantik mündet.  Wenn du zur Meia Praia willst, die sich kilometerlang in Richtung des Ferienortes Albufeira schlängelt, musst du aber von Forte da Bandeira zunächst einen Kilometer flussaufwärts gehen, zum Hafen. Dort findet sich eine Brücke.

 

Von der anderen Seite des Ribeira de Bensafrim aus sind es noch einmal ungefähr 800 bis 900 Meter, bis du den Strand erreichst. Aber aufgepasst: Während es an nahezu allen anderen Stränden, die ich in diesem Text vorstelle, natürliche Schattenplätze gibt, suchst du diese an der Meia Praia vergebens. Du solltest also entweder die Sonne seeeehr gut vertragen können, einen eigenen Sonnenschirm mitbringen oder aber Geld dabei haben, um dir Liege und Sonnenschirm zu mieten.    


Stadtstrände von Lagos: Meia Praia und Praia da Batata

An der Meia Praia von Lagos war ich gar nicht, denn ich habe mich nur auf der Innenstadt-Seite des Flusses aufgehalten. Aber bei der Klippen-Wanderung hat man eine tolle Sicht auf die Meia Praia, die wahrlich wie ein Traumstrand aussieht und auch so wirkt, als wäre sie unendlich lang. 

 

Der Stadtstrand, der am nächsten zum Zentrum von Lagos liegt und auch südlich des Ribeira de Bensafrim ist die Praia da Batata. Hier war auch recht viel los - was natürlich auch daran liegt, dass es vom Zentrum aus nur ein Katzensprung ist und man den Strand von ganz Lagos aus gut und fußläufig erreichen kann. 

 

Der Sandstrand breitet sich ein ganzes Stück ins Landesinnere aus, sodass viel Platz für Badegäste ist. Voll überzeugt hat mich die Praia da Batata aber nicht - von allen hier genannten Stränden war es der, der mich am wenigsten angesprochen hat. Es gab recht viel Seegras und generell war auch an der ein oder anderen Stelle Müll zu sehen. 

 

Außerdem würde mich etwas stören beim Relaxen: die Autos! Die Praia da Batata liegt nämlich direkt an der vielbefahrenen Straße N125, auch bekannt als Avenida dos Descobrimentos. An der musst du die ersten Meter deiner Wanderung auch entlang gehen, aber schon kurz nach dem (kostenpflichtigen) Parkplatz an der Praia da Batata wartet das nächste Highlight. 


Wandern an der Algarve: Praia dos Estudantes

Der kleine Parkplatz an der Praia da Batata ist nicht zu übersehen - und wahrscheinlich entdeckst du hier auch schon die ersten Touristen, die Fotos Richtung Atlantik machen. Eine tolle Aussicht hast du von einem Aussichtspunkt am Restaurant "Mar".  Ich hatte erst ein wenig Bedenken, ob ich jetzt das Gelände des Restaurants betrete, aber dem ist nicht so. 

 

Viel gewandert bist du bis hierhin noch nicht, aber es gibt einen Strand, den du dir unbedingt von unten anschauen solltest: die Praia dos Estudantes. Eine flache Treppe führt von der Aussichtsplattform hinunter zum Strand. Hier ist der Höhenunterschied noch nicht so hoch, daher erreichst du den Strand recht bequem. 

 

Die Praia dos Estudantes hat mich total begeistert. Der Strand ist nicht so überlaufen, obwohl er nicht sonderlich groß ist und leicht zugänglich ist. Du erreichst den ersten Strand unten an den Treppen, aber am südlichen Rande gibt es in den Felsen einen Tunnel, der zu einem weiteren Strandbereich führt. Hier kannst du dir dann auch die Römische Brücke anschauen, durch die die Wellen peitschen. Das war schon super faszinierend anzusehen. Die Praia dos Estudantes ist auf jeden Fall ein Postkarten-Motiv für die Algarve und Portugal und wunderschön. 

 

Wenn du übrigens eine Abkürzung nehmen willst - es gibt auch einen Tunnel in den Felsen, die die Praia da Batata und die Praia dos Estudantes trennt. Du kannst also auch auf Meereshöhe den Durchgang nutzen. 


Algarve: Traumhafter Blick auf die Praia do Pinhão

Von der Praia dos Estudantes aus folgt der am wenigsten attraktive Abschnitt des Wanderweges. Du musst nämlich um ein privates Grundstück herum gehen, also zurück zur Hauptstraße Avenida dos Descobrimentos. Du folgst der Straße ein Stück bergauf und biegst vor der Feuerwache (rechte Seite) nach links ab, in die Rua José Formosinho. An der Ecke gibt es ein kleines Restaurant.  Die Straße führt bergab, aber dann bist du auch schon fast am nächsten Strand: Der Praia do Pinhão. 

 

Eigentlich kann man die Praia do Pinhão über großzügige Treppen erreichen, aber die waren zumindest zu meinem Besuch gesperrt. Stattdessen folgst du der Straße noch ein wenig, genießt die unfassbar tolle Aussicht und kannst, wenn dir nach Schwimmen zumute ist, einfach die eher provisorischen Stufen runter zur Baía dos Segredos nehmen - einem weiteren Traumstrand. Die Baía dos Segredos besteht aus zwei kleinen Buchten, die bei Ebbe zusammen gehören, auch die Praia do Pinhão ist über einen Tunnel in den Felsen erreichbar.  

Es gibt Strände, über die man sagt, dass sie die schönsten an der Algarve sind. Die Praia do Pinhão wird da eher nicht genannt. Aber ich habe mich in diesen Strand absolut verliebt. Der feine Sand, die krassen Farben, die spannenden Felsformationen und die Ruhe - das war einfach wundervoll.  


Auszeit am schönsten Strand der Algarve: Praia de Dona Ana

Wenn du die Treppen wieder aufgestiegen bist, führt dein Weg dich weiter Richtung Praia de Dona Ana, dem angeblich schönsten Strand von Lagos oder gar der Algarve. Vorab: Es ist ein wirklich wunderschöner Strand. 

 

Der Hauptweg ungefähr auf Höhe der Praia do Pinhão von der asphaltierten Rua José Formosinho zu einem Trampelpfad. Und je weiter du dich entfernst, desto mehr Wege gibt es, die du nehmen kannst. Nahezu alle Trampelpfade führen am Ende wieder zusammen, du kannst dich also nicht verlaufen. 

 

Ich würde dir raten, den Trampelpfad am nächsten zur Klippe zu nehmen und in beide Richtungen Ausschau zu halten. Von hier hast du einen der schönsten Ausblicke überhaupt auf die Praia do Pinhão auf der einen, und die Praia de Dona Ana auf der anderen Seite. Dazu kommen spannende Felsformationen und generell eine wunderschöne Landschaft. Dieser Abschnitt der Wanderung war mein Highlight. 

 

Über eine Treppe gelangst du hinunter zur Praia de Dona Ana, die sehr großzügig ist und viel Platz bietet. Der Strand ist aber auch sehr beliebt, es gibt auch einige größere Hotelkomplexe rund um die Praia de Dona Ana und der Parkplatz ist enorm groß. Es ist der erste der vorgestellten Strände, an denen Liegestühle und Sonnenschirme vermietet werden und während es an der Praia dos Estudantes immerhin einen mobilen Getränkehändler gab, ist es nun der erste Strand mit einer richtigen Beachbar, Duschen und Toiletten. 

Das Wasser an der Praia de Dona Ana ist klar und schimmert in allen möglichen Blau- und Türkistönen und wenn du dich ein wenig an die Felsen hältst (Achtung, Erdrutsch-Gefahr!), findest du auch einen Platz im Schatten. Rund um die Felsen fand ich übrigens vor allem die unzähligen Muscheln spannend, die überall herumlagen. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich auf einem Muschelfriedhof bin. 

 

Wenn du den Weg unten entlang gehst, also direkt am Strand, ist es recht simpel. Du nimmst die Treppen am einen Ende, um nach unten zu kommen und die Treppen am anderen Ende, um wieder nach oben zu kommen. Wenn du aber nur oben lang gehst, ist das hier die Stelle, an der ich manchmal etwas ratlos war. Aber: Auch wenn es nicht so aussieht, du kannst vor dem Hotel, also zwischen Hotel und Strand, entlang gehen. Für mich sah es so aus, als sei das schon Grundstück des Hotels, man geht quasi direkt am Pool vorbei. Aber es ist ein öffentlicher Weg. 

Auch wenn du das geschafft hast: Der Weg bleibt erst einmal nicht so ganz übersichtlich und schön ist er auch nicht sonderlich - auch wenn es immer mal wieder schöne Aussichtspunkte auf die Praia de Dona Ana gibt. Der Weg am Hotel vorbei führt auf den großen Parkplatz - hier kommst du auch an, wenn du die Treppen annimmst. Vom Parkplatz aus musst du zunächst ein Stück ins Landesinnere gehen. Am besten gehst du auf der linken Seite, immer am Zaun entlang. Noch vor dem Kreisverkehr gibt es eine Art Einbuchtung im Zaun und hier ist auch ein großes Loch im Zaun. Tada, das ist dein Weg! Willkommen zurück auf dem richtigen Wanderweg. 


Wandern an der Algarve: Abstieg zur Praia do Camilo

Es geht nun wieder etwas bergauf. Es gibt direkt nach dem kurzen Aufstieg am Zaun mehrere Trampelpfade, ich habe mich einfach wieder Richtung Atlantik gehalten - immerhin gibt das die besten Aussichten. 

 

Die Strecke von der Praia de Dona Ana bis zum nächsten Strand, der Praia do Camilo, ist ein gutes Stück lang. Du läufst zwischen eher karger, aber doch enorm faszinierender Vegetation und hast immer wieder neue Aussichten auf immer wieder neue, spektakuläre Felsformationen. Dabei geht es auch öfter bergauf.

 

Kurz bevor du die Praia do Camilo erreichst, muss du auch ein paar Umwege gehen - denn hier sind immer wieder Felsspalte und du möchtest sicherlich nicht rund 20 Meter in die Tiefe stürzen. Ich habe also einen großzügigeren Umweg genommen, um auf der sicheren Seite zu sein. Hast du dieses Felsspalten-Feld überwunden, siehst du auch schon einen Bohlenweg. Dieser führt geradeaus zum Parkplatz, nach rechts zum Restaurant und nach links viele, viele, viele Treppenstufen hinunter zur Praia do Camilo. 

Die Praia do Camilo an sich hat mir gut gefallen, aber sie war enorm voll. Ich bin hinab gestiegen, weil ich einfach zu neugierig bin. Am "Hauptstrand", der auch nur eine kleine Bucht ist, war alles so voll, dass es unmöglich gewesen wäre, mit Abstand ein Handtuch hinzulegen. Ich kaufte mir aber erst einmal Wasser und dann ging ich durch einen kleinen Tunnel zu einem zweiten Strandabschnitt. Der war nicht ganz so schön wie der Hauptstrand, aber dafür deutlich ruhiger. 

 

Übrigens, der Name des Strandes heißt übersetzt Strand des Kamels. Und das hat einen Grund: Es gibt einen Felsen, der aussieht wie ein trinkendes Kamel. Vom Strand selbst aus kann man das kaum erkennen, wohl aber, wenn man mit dem Boot oder Kajak im Wasser unterwegs ist - wobei auch dann viel Vorstellungskraft dazu gehört.



Abgeschiedenheit: Praia dos Pinheiros und Praia da Balança

Die Praia do Camilo muss über den gleichen Weg verlassen werden - es geht die Stufen hinauf. Der Bohlenweg endet an der Kreuzung mit der Zufahrtsstraße zum Parkplatz der Praia Camilo. Dort gegenüber findest du auch einen kleinen Durchgang, der dich wieder auf den Klippenrandweg bringt. 

 

Wenn du einfach nur strikt geradeaus gehst, kannst du die Praia dos Pinheiros von oben schon recht schnell erkennen. Viel schöner sind Weg und Aussicht aber, wenn du die kleineren Trampelpfade entlang der Klippen nimmst. Es gibt mehrere Wege und so kannst du von verschiedenen Punkten die Aussicht genießen.

 

Die Praia dos Pinheiros ist einer der Strände, die nur schwer zugänglich ist. Um die halbrunde Bucht zu erreichen, musst du ein wenig über Stock und Stein klettern. An manchen Stellen wurden eine Art Stufen in die Felsen geschlagen, um den Weg zu erleichtern. Da der Strand aber eher schwierig zu erreichen ist, geht es dort ruhig zu. Felsen schützen vor dem Wind - und vor Blicken. Denn hier an der Praia dos Pinheiros treffen sich gerne Menschen zum Nacktbaden, der Strand gilt als FKK-Strand. Wenn du dort nach unten steigst, solltest du auf jeden Fall die Grotte besuchen. 

Unweit von der Praia dos Pinheiros kann man von oben sehr gut die Praia da Balança und die Praia da Boneca einsehen. Bei beiden handelt es sich um kleine Buchten mit skurrilen, ockerfarbenen Felsbuchten mit Grotten und Höhlen. Beide sind allerdings auch nicht von oben zu erreichen, sondern nur per Boot, beispielsweise ab Ponta da Piedade. An Land dürfen Reisende aber nur bei Ebbe, da sonst die Gefahr besteht, dass der Strand überschwemmt wird. 


Ponta da Piedade: Das Kap mit spektakulären Aussichten

Wenn du oben an der Praia Balança stehst und die Aussicht genießt, hast du das Zwischenziel schon fast erreicht. Von hier aus kannst du den Parkplatz von Ponta da Piedade nämlich schon sehen. Zudem wird es hier deutlich trubeliger, denn viele fahren mit dem Auto zu der Sehenswürdigkeit von Lagos - und spazieren auf dem Fels-Plateau dann noch etwas herum. 

 

Die Ponta da Piedade zählst zu einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten an der Algarve und in ganz Portugal. Zahlreiche Fotoalben und Instagram-Profile sind mit Motiven der spektakulären oft golden-farbenen Felsformationen voll. Und wenn du erst einmal dort bist, weißt du auch, warum das so ist.

 

Die Ponta da Piedade ist quasi das südwestliche Kap von Lagos - in eine Richtung kannst du bei guten Sichtverhältnissen bis Sagres, aber auf jeden Fall bis Praia da Luz gucken, in die andere Richtung entdeckst du Lagos und die unendlich lange Meia Praia. Zwischen den Grotten, Tunnels und aus dem Meer aufsteigenden, alleinstehenden Felsen finden sich auch immer wieder kleine Strände und Badebuchten, die oft aber nur sehr schwer zugänglich sind.

Bezeichnend für die Ponta da Piedade ist auch der rot-weiß gestreifte Leuchtturm. Bei meinem Besuch im Juni 2021 war er wegen Corona leider nicht zugänglich. Daneben findet sich eine kleine Taverne und ein Shop. 

 

Oben auf dem Felsplateau gibt es quasi keine Hauptwege mehr, jeder geht auf den Trampelpfaden dorthin, wo er hin möchte. Die Aussichten aus verschiedenen Perspektiven haben mich sprachlos gemacht. 

 

Nach unten kannst du allerdings auch. In der Nähe des Leuchtturms führen fast 200 Treppenstufen rund 20 Meter in die Tiefe. Dort stehst du dann zwischen den Höhlen, Grotten und Tunneln direkt am Wasser. Von dort unten aus starten auch rund einstündige Bootstouren zu den Höhlen und Grotten. In einige kann man nämlich hinein. Die Tour habe ich allerdings nicht gemacht, weil ich am Tag darauf bereits die Kayak-Tour gebucht hatte und man dabei sogar noch mehr Höhlen besucht. 

 

Ich würde dir aber trotzdem nahelegen, nach unten zu steigen - denn du erlebst diese unfassbare Landschaft noch einmal aus einer neuen Perspektive - und die Dimensionen werden noch einmal deutlicher.


Wandern an der Algarve: Aussichten an der Westküste

Von Ponta da Piedade aus ist es gar nicht schwierig, den richtigen Weg zu finden - denn es gibt mehrere. Zum einen wäre da ein sehr gut ausgebauter Bohlenweg, der am Leuchtturm startet. Etwas nördlicher davon zweigt zudem noch ein weiterer Wanderweg ab - beide verlaufen mehr oder weniger parallel zueinander, wobei auf dem Bohlenweg die deutlich schönen Aussichten zu finden sind. 

 

Der Bohlenweg ist noch recht neu, was man auch daran erkennen kann, dass  überall auf dem Plateau noch Trampelpfade zu erkennen sind. Während der Bohlenweg und der normale Wanderwege anfangs parallel verlaufen, werden sie irgendwann miteinander verbunden und vom normalen Wanderweg gehen dann noch Holzpfade ab, worüber die Aussichtsplattformen direkt an den Felskanten erreichbar sind.

 

Ich glaube, bis auf zwei oder drei Aussichtspunkte habe ich wirklich alle mitgenommen. Manchmal lagen sie aber auch nicht so weit auseinander, dass es wahnsinnig neue Ausblicke gegeben hätte. Dennoch - immer mal wieder zeigte sich beispielsweise ein riesiges Loch von oben oder ich habe spektakuläre Felsformationen entdecken können, die ich nicht vermutet hätte.  


Nur per Boot zu erreichen: Praia do Barranco do Martinho

Der einzige Badestrand, der zwischen Ponta da Piedade und dem nächsten größeren Strand, der Praia do Carnival, liegt, ist die Praia do Barranco do Martinho. Der Strand ist wunderschön, das Wasser glasklar und türkis schimmernd und die Bucht ist durch die Felsformationen absolut windgeschützt.

 

Das Manko: Man kommt nur per Kayak oder Boot dort hin. Auf deiner Wanderung musst du auf diesen Strand also leider verzichten. Aber in einem meiner nächsten Beiträge werde ich dir von der Kayak-Tour in Lagos berichten und dann willst du sowieso auch ins Boot steigen und lospaddeln. 

 

Von oben ist der Strand leider auch gar nicht so gut einzusehen, da die Aussichtspunkte zu weit von der Fallkalte entfernt sind. Aber immerhin hast du nun schon einmal einen kleinen Eindruck bekommen, welch herrliche Landschaft sich da unter deinen Füßen ausbreitet. 


Der schwer zugängliche Strand: Praia do Carnival

Rund 200 Meter sind es vom Aussichtspunkt auf Höhe der Praia do Barranco do Martinho bis zum nächsten fantastischen Aussichtspunkt: Dem Miradouro da Praia do Carnival. Allerdings sei vorab gesagt: Die Praia do Carnival liegt dir jetzt zwar zu Füßen, sie ist aber nur über einen wirklich riesigen Umweg erreichbar (insofern du nicht lebensgefährlich hinunter klettern möchtest - es gibt ein paar "Spuren", die erahnen lassen, dass es Menschen gibt, die das machen).

 

Der direkte Weg an den Klippen entlang ist hier nämlich mit Privatgebäuden zugebaut und deshalb folgt der unschönste Teil der gesamten Tour - es geht etwa einen Kilometer lang durch einen Stadtteil von Lagos.  Am einfachsten ist es, wenn du den Wanderweg auf seinem Hauptweg bis zum Ende gehst. Vom Miradouro aus sind das noch etwa 600 Meter, wobei du am Ende eine kleine Schlaufe gehst. Am Ende des Weges musst du über einen Holzpfad gehen, der dich direkt auf einen kleinen Parkplatz an der Rua do Carnival führt. Willkommen zurück in der Zivilisation!

 

Du folgst der Straße bis du auf die Hauptverkehrsstraße M1263 triffst. Dieser folgst du dann bergab - sie bringt dich direkt zum riesigen Parkplatz an der Praia de Porto Mós - einer der Strände mit der besten Infrastruktur.


Der lange Sandstrand an der Algarve: Praia de Porto Mós

Die Praia de Porto Mós ist einer der längsten Sandstrände in Lagos und ziemlich bezeichnend für die Algarve. Zwar finden sich an beiden Enden auch einige Felsformationen, aber zwischendurch ist da nichts als Sand und Atlantik. 

 

Zwei Restaurants (O António und Campimar) bieten Speisen und Getränke, letztere hat auch eine kleine Beachbar mit Snacks. Es gibt zudem zwei Verleihe für Sonnenschirme und Liegen. Das ist auch notwendig, wenn du keinen eigenen Schirm dabei hast, denn Schatten suchst du hier vergeblich. 

 

Beide Restaurants hat mir meine Herbergsmutter im B&B übrigens empfohlen, ausprobiert habe ich aber nur das Campimar - das O António hatte leider keine einzige warme vegetarische Speise auf der Speisekarte. Dafür war die Gemüsepasta und vor allem der Cocktail im Campimar richtig lecker! 

 

Wenn du übrigens einen kleinen Strandspaziergang machen möchtest, kannst du zur Praia do Carnival wandern. Du gehst einfach bis ans Ostende der Praia de Porto Mós, wo du ganz viele Steine findest. Du musst es dann nur schaffen, zwischen den Steinen hindurch zu marschieren - und schon siehst du die Praia do Carnival.  


Felsformation Rocha Negra und die Praia da Luz

Der Wanderweg, der auf den meisten Karten eingezeichnet ist, endet bereits an der Praia de Porto Mós. Aber tatsächlich ist der Weg hier noch lange nicht zu Ende - denn du kannst weiterwandern bis zum nächsten Ort, dem vor allem bei Touristen aus England beliebten Praia da Luz. 

 

Hinter dem Restaurant O António musst du hinaufsteigen, um wieder auf den Klippenrandweg zu kommen. Von hier aus kannst du mehr oder weniger entspannt direkt an der Felskante weiter gen Praia da Luz wandern. Der Weg ist allerdings etwas steinig und es geht manchmal auf und ab. Vor allem aber: Schon auf dem bisherigen Weg scheint die Sonne erbarmungslos, aber es gibt immer mal wieder kurz Schatten. Das ist nun anders, du bist der Sonne quasi komplett ausgeliefert. 

 

Bis zum nächsten Höhepunkt auf der Wanderung dauert es etwa zwei Kilometer - dann wartet die Rocha Negra auf dich. Die Landzunge aus Basalt ist insofern besonders, als dass es der einzige komplett schwarze Felsen hier an der Algarve ist. Farblich sticht die Rocha Negra also absolut hervor - vor allem auch im Kontrast zu dem fast grünen Wasser.  

Rund um Rocha Negra hast du eine wundervolle Aussicht. Auf der einen Seite gen Lagos, auf der anderen Seite liegt Praia da Luz vor deinen Füßen. Wie du auf den Bildern erkennen kannst, geht es aber hier rund um Rocha Negra noch einmal deutlich bergauf. Der höchste Punkt liegt hier 92 Meter über dem Meeresspiegel. 

 

Ein markanter Punkt in der Ecke ist der Turm Marco Geodédico da Atalaia, den du schon von weiter Ferne erkennen kannst. Hiermit hast du den höchsten Punkt erreicht und kannst nun Richtung Praia da Luz den Berg hinunter. Dabei solltest du aber gut aufpassen, denn die Steigung liegt bei bis zu 23 Prozent.

 

Als ich da oben stand war ich mir nicht sicher, ob ich dort hinunter klettern hätte wollen - und ich habe es auch gelassen und bin tags darauf mit dem Auto nach Praia da Luz gefahren. Vom Turm Marco Geodédico da Atalaia musst du noch einmal rund ein bis anderthalb Kilometer einkalkulieren, um ins Zentrum von Praia da Luz oder zum Strand zu kommen. 

 

Von Praia da Luz kannst du übrigens den Bus zurück nach Lagos nehmen, der fährt regelmäßig. Du musst also nicht den gesamten Weg zurück gehen. Zudem kannst du die Tour natürlich auch in die umgekehrte Richtung machen - dann hast du zwei ziemlich dolle Steigungen, während es auf weiten Strecken minimal bergab geht.


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Kommentare: 13
  • #1

    Astrid vom Blog GoLefanio (Montag, 28 Juni 2021 15:11)

    Wunderschöne Fotos. Klasse. Macht so Lust hinzufahren. Dieser Landstrich kommt auf meine Reiseliste

  • #2

    Mo (Montag, 28 Juni 2021 18:03)

    Liebe Miriam,

    die Algarve ist ja mein heimlicher Sehnsuchtsort seit wir dort mal Urlaub gemacht haben. Mit Selbstverpflegung und allem drum und dran. Wir haben damals sogar eine Jeep Safari mit gemacht und haben Korkbäume bewundert. Am meisten aber habe ich mich in Cabo de São Vicente verliebt. Besonders der Leuchtturm hatte es mir angetan und ich konnte gar nicht oft genug dorthin wandern. Es wird mal wieder Zeit nach Portugal an die schöne Algarve zu reisen.

    Liebe Grüße
    Mo

  • #3

    Marion Rotter (Montag, 28 Juni 2021 18:17)

    Ich kenne Portugal ja bisher nur von Lissabon bis rauf in den Norden. Dein Arikel macht Lust, auch mal deine Algarve zu sehen.

  • #4

    Jana (Dienstag, 29 Juni 2021 22:44)

    Wow sind das schöne Eindrücke! Ich war zwar schon in Spanien an der Mittelmeerküste, aber bis nach Portugal hat es mich bisher nicht verschlagen! Ich habe aber schon oft gehört, dass sich eine Reise dorthin definitiv lohnt! Die Strände und das blaue Meer bringen mich in Urlaubsstimmung! Leider ist für diesen Sommer noch gaaaar nichts geplant!

    Liebe Grüße
    Jana

  • #5

    View of my Life (Mittwoch, 30 Juni 2021 09:21)

    Hallo Miriam, was für tolle Urlaubsbilder. Wie sieht es denn jetzt eigentlich aus mit dem Reisen nach Portugal ab dem 1.7. - ist dies möglich? Es wäre echt schön mal dort hinzufliegen. Aber der Sommer ist ja noch jung. Lg, Claudia

  • #6

    Melissa (Mittwoch, 30 Juni 2021 19:54)

    Da würde ich auch zu gern gerade sein. Deine Eindrücke und Bilder sehen so gut aus, da bekomme ich sofort lust zu verreisen. Leider werden wir dieses Jahr nur einen kleinen Urlaub planen und später einmal die Hochzeitsreise nachholen. Lg Melissa

  • #7

    Anja (Mittwoch, 30 Juni 2021 21:51)

    Wow, unglaublich schön, liebe Miriam. :)
    Und die Wanderung erinnert mich mal wieder an ein Erlebnis in Brasilien - dort habe ich im Nordosten des Landes eine herrliche Küstenwanderung gemacht.

    Hier würde mich die Praia da Balanca am meisten reizen - mit Höhlen in den Felsen, das klingt spannend.
    Herzliche Grüße
    Anja von STADT LAND WELTentdecker

  • #8

    Martina Heigel (Freitag, 02 Juli 2021 08:19)

    Die Algarve ist ein wahres Wanderparadies! Ein besonderes Erlebnis ist eine Algarve Wanderung entlang der Küste von Luz nach Lagos.

  • #9

    Simone (Freitag, 09 Juli 2021 20:22)

    Hallo, ich gestehe , in Portugal war ich noch nie und bisher habe ich auch immer nur an Lissabon oder Porto gedacht. Aber so eine Wanderung mit Zwischenstopps am Meer hören sich richtig gut an! Kopf freikriegen und draußen sein - und dann noch den Felsen des trinkenden Kamels finden :) Danke für die Inspirationen.
    VG Simone ton Totally-London.net

  • #10

    Tanja (Sonntag, 11 Juli 2021 12:37)

    Wow. Da sind aber eine Menge Tipps und Ideen entstanden. Sehr informativ der Artikel. Wir sind auch absolute Portugal-Fans und haben auch schon ein paar Wanderungen dort unternommen. Trotzdem finde ich in deiner Übersicht noch ein paar echt schöne neue Touren. Wird gleich mal abgespeichert.
    Viele Grüße
    Tanja

  • #11

    Barbara | Barbaralicious (Montag, 12 Juli 2021 11:05)

    Liebe Miriam,

    Das sind tolle Bilder, die Lust auf mehr (/Meer) machen! Und so ein ausführlicher Beitrag... Vielen Dank! Ich hab tatsächlich sogar mal Strände an der Algarve getestet. Aber das ist lange her. Eigentlich müsste ich mal wieder dorthin.

    Ganz liebe Grüße
    Barbara

  • #12

    Gina | 2 on the go (Dienstag, 13 Juli 2021 16:08)

    Liebe Miriam,

    das hört sich nach einer tollen und abenteuerlichen Wanderung an. Und diese spektakulären Ausblicke! Ich könnte mich gar nicht entscheiden, welchen der tollen Strände ich besuchen wollte. Tendenziell würde ich mich aber für einen der ruhigeren entscheiden.

    Liebe Grüße
    Gina

  • #13

    Sabine (Dienstag, 03 August 2021 21:10)

    Liebe Miriam,
    ein Traum diese Bilder aus der Algarve. Wir waren vor ein paar Jahren auch dort und es war unglaublich. Die Küstenwanderung haben wir auch ein Stück weit gemacht.
    Auf jeden Fall muss ich unbedingt nochmals dorthin. Und wir werden definitiv wieder im späten Herbst dorthin fliegen - traumhafte Temperaturen und sehr wenige Urlauber.

    Schöne Grüße
    Bine