Der Mount Longonot ist ein stillliegender Vulkan etwas südlich des Lake Naivashas und er ist eine der Sehenswürdigkeiten im Rift Valley, dem großen Afrikanischen Grabenbruch in Kenia. Aufgrund seiner Höhe mit insgesamt 2780 Metern ist er von weit entfernt bereits gut zu sehen. Der erloschene Vulkan ist heute Zentrum eines Nationalparks, in dem beispielsweise Büffel, Giraffen, Gnus und Zebras leben. Der Vulkan lässt sich gut an einem Tag und auch auf eigene Faust erkunden, es ist kein Guide notwendig. Wer nur nach oben will, sollte zwei Stunden einplanen, drumherum dauert es weitere dreieinhalb Stunden. Wer etwas Zeit und Fitness hat, sollte den Krater umranden.
Mount Longonot im Rift Valley: Die Anreise
Der Mount Longonot liegt im Rift Valley in Kenia, dem Großen Afrikanischen Grabenbruch, unweit des Dorfes Longonot und zwischen der Hauptstadt Nairobi und dem Lake Naivasha.
Man kann mit dem Auto direkt zum Eingang des Nationalparks Mount Longonot fahren oder auch die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen. Mangels eines eigenen Autos und aus Kostengründen habe ich mich für letztere Variante entschieden. Das Matatu (die typischen kenianischen Minibusse) bringt einen bis zum Dorf Longonot, von dort aus fährt für 70 Schilling, umgerechnet keine 70 Cent, ein Boda Boda (Moped-Taxi) zum Parkeingang. Auch die Fahrt mit dem Matatu kostet nur wenige Euro. Die Fahrzeit ist allerdings recht unvorhersehbar - zwischen zwei und vier Stunden ist quasi alles möglich. Ich hatte sowohl auf der Hinfahrt als auch auf der Rückfahrt Glück und habe jeweils rund zwei Stunden gebraucht.
Da es sich beim Mount Longonot einen Nationalpark handelt, ist Eintritt fällig - und der ist nicht ganz günstig, auch wenn der Mount Longonot Nationalpark zur günstigsten Kategorie in Kenia gehört: Der Eintritt beträgt 26 USD für Touristen.
Mount Longonot in Kenia: Aufstieg auf den Vulkan
Da es nur einen einzigen Weg durch den Mount Longonot Nationalpark gibt, ist es gut möglich, alleine loszuziehen. Allerdings sollte man sich auf jeden Fall die Notfallnummern ins Handy speichern - es gibt hier wilde Büffel und auch sonst kann auf dem bisweilen anspruchsvollen Weg mal ein Fuß umknicken oder ähnliches.
Ich bin auch alleine losgegangen, ein kenianischer Freund, der auch als Guide arbeitet, hat mich daraufhin allerdings für ein wenig verrückt erklärt, wegen oben genannten Risiken. Ich fand es allerdings enorm entspannt und würde jederzeit wieder alleine auf den Vulkankrater wandern.
Bis zum Kraterrand sind es etwas mehr als drei Kilometer vom Gate aus und der Weg unterscheidet sich bisweilen stark. Die ersten rund anderthalb Kilometer sind eher gemütlich, es geht nicht so steil hoch und der Weg ist gut ausgebaut. Am Rande lässt sich auch das ein oder andere Wildtier blicken, etwa Warzenschweine, Giraffen oder Antilopen.
Danach wird es allerdings deutlich anstrengender: Es folgen nämlich Dutzende Treppenstufen (unebene Steintreppen) und ein kleiner steilerer Aufstieg bis zur ersten Rastmöglichkeit. Ich habe bei der Rastmöglichkeit eine Pause eingelegt, da ich ob der Temperaturen von rund 30 Grad und dem Sonnenschein schon sehr geschafft war durch den Aufstieg. Auf den Treppen saßen auch immer mal andere Wanderer, die schon vorher eine Pause gebraucht haben. An dieser Stelle sei erwähnt: Packt genug Wasser und Sonnenschutz ein!
Von der Rastmöglichkeit aus geht es nochmal eine gute halbe Stunde steil bergauf auf den Mount Longonot, teilweise muss auch über Steine geklettert werden. Der Weg war immer noch sehr gut machbar und es gibt wundervolle Ausblicke übers Rift Valley, bis hin zum Lake Naivasha. Allerdings habe ich eine kleine Gruppe von älteren Menschen getroffen, die doch sehr gestöhnt haben, dass der Weg so uneben ist.
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Mount Longonot in Kenia: Der Kraterrundgang
Den Krater erreicht man auf einer Höhe von rund 2500 Metern, ich habe etwa anderthalb Stunden für den Weg nach oben gebraucht, das geht aber auch schneller - vor allem, wenn man nicht so ausgiebig Rast macht und den Ausblick genießt. Aber das war ja ein Teil meiner Tour und ich möchte so etwas auch sehr bewusst wahrnehmen und raten, was ich wohl in welche Richtung entdecken kann.
Oben angekommen gibt es zwei Möglichkeiten: Ausruhen, etwa in der kleinen Hütte oben, und an den Abstieg machen. Oder aber, man umrandet den Krater.
Der Kraterrundweg ist nicht weniger anstrengend und etwas über sieben Kilometer lang. Dabei geht es permanent auf und ab, den Gipfel des Mount Longonot erreicht man auf einer Höhe von 2780 Metern.
Wofür ich mich entschieden habe, muss ich nicht sagen, oder? Natürlich wollte ich den Krater des Mount Longonot umranden und die herrliche Aussicht in jede Richtung genießen! Für den Rundweg sollte man zwei bis drei Stunden einplanen, je nach Fitness und je nachdem, wie viele Pausen du machen willst.
Ein kleiner Tipp: Wer den Krater umranden möchte, sollte an der Kraterplattform nach rechts gehen und den Gipfel direkt in Angriff nehmen. Ansonsten ist man wirklich völlig k.o., bis man zum höchsten Aufstieg kommt.
Teilweise muss ein wenig geklettert werden, bisweilen gelten kleine Schluchten von zehn Zentimeter Breite als Wanderweg, außerdem muss oft über Steine gestiegen werden.
Und erneut: Denkt an ausreichend Sonnenschutz - es gibt keinerlei Schutz vor der heißen afrikanischen Sonne, und an ausreichend Wasser (circa drei Liter bei Sonnenschein).
Dafür wird man mit grandiosen Landschaften verwöhnt. Im Krater drinnen ist es grün und völlig bewachsen. Drum herum ist es mal grün, mal total verbrannt, mal rot, mal steinig, mal sandig, mal lebendig und der Ausblick ist natürlich in jede Richtung atemberaubend.
Mein Fazit ist also definitiv: Die Kraterumrandung lohnt sich also auf alle Fälle. Wer sich schon an den Aufstieg auf den Mount Longonot macht, sollte sich auch die Zeit nehmen, den Krater zu umranden. Bedenkt bei der Tour aber, dass es in Kenia gegen 18.30 Uhr dunkel wird, dann solltet ihr auf jeden Fall wieder unten sein, am besten sogar schon zu Hause!
Vulkan Mount Longonot in Kenia: Der Abstieg
Ist der Krater umrundet, geht es etwas gemächlicher zu, allerdings empfand ich es dann nach der Tour doch ein wenig anstrengend, mich noch auf den Abstieg zu fokussieren und zu konzentrieren. Das ist nämlich definitiv notwendig, wenn man nicht permanent stolpern möchte.
Für den Abstieg von der Plattform runter zum Gate sind nur etwa 40 Minuten einzukalkulieren. Auf dem letzten Stück zum Gate wurde ich von elf Giraffen, einigen Zebras, Warzenschweinen und Gazellen begleitet. Das war allemal eine Entschädigung für die Anstrengung.
Am Gate habe ich die Mitarbeiter gefragt, ob sie mir ein BodaBoda rufen können, was kein Problem war. In der Zeit habe ich an einem kleinen Kiosk gewartet und mir eine kalte Cola gegönnt.
Warst du schon einmal auf einem erloschenen Vulkan?
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Ute (Mittwoch, 20 Januar 2021 17:11)
Hallo ,
Deine Reiseberichte sind so toll und ich habe ja nun schon einige von dir gelesen. Auf einem Vulkan war ich noch nicht - nur davor. Am Stromboli bin ich nachts vorbei gefahren und den Ätna habe ich von Taormina aus bewundert. In Kenia war ich überhaupt noch nicht und so ein Kraterrundgang würde mich definitiv auch reizen.
Lg Ute reist
Mo (Mittwoch, 20 Januar 2021 21:23)
Liebe Miriam,
hui, da hast du aber wirklich eine ordentliche Kraftanstrengung auf dich genommen. Aber so ein inaktiver Vulkan würde mich auch extrem reizen, bisher hatte ich aber noch nicht das Glück mal einen besteigen zu können. So einen Kraterrundgang würde ich mir dann auch nicht entgehen lassen, egal wie mühselig das ist. Und die Wildtiere sind in diesem Fall ja wirklich eine Entschädigung für alle Strapazen.
Liebe Grüße
Mo
Anja (Donnerstag, 21 Januar 2021 00:01)
Liebe Miriam,
mit jedem Beitrag, den ich von dir lese, staune ich mehr, was du alles erlebt hast und vor allem auch, was du dir allein zutraust.
Diese Vulkanwanderung mit Kraterumrundung würde mich auch extrem reizen. Und noch dazu die vielen Tiere ...
Für mich wäre schon die Anreise mit Matatu und Boda Boda ein Abenteuer.
Herzlichen Gruß
Anja von STADT LAND WELTentdecker
stephan (Donnerstag, 21 Januar 2021 09:13)
Hi Miriam, man bin ich neidisch auf dich! Kenia ist auch so ein Urlaubsziel auf meiner Liste. Ich habe nur leider viel zu wenig Urlaubstage um all diese schönen Orte zu besuchen. Doch wenn ich einmal nach Kenia komme würde ich alle Ziele ebenso wie du nur mit den ÖPNV machen, schließlich bieten diese die besten Geschichten.LG
Stephan von Blindfuchs.de
Cornelia (Donnerstag, 21 Januar 2021 14:06)
Das war bestimmt eine tolle Wanderung. Wir waren vor einigen Jahren mal auf dem Vesuv - ich muss sagen, der Aufstieg war schon ziemlich anstrengend. Allerdings die Aussicht von oben hat dann für die Anstrengungen entschädigt. In Kenia war ich noch nie - hat sich irgendwie noch nie als Reiseziel ergeben. Vor allem mit den vielen Tieren stelle ich es mir aber durchaus interessant vor.
Karin (Donnerstag, 21 Januar 2021 14:43)
Wow, was für ein toller Ausblick! Das erinnert mich daran, als wir einmal auf Guadeloupe auf einen Vulkan gestiegen sind - leider hatte unsere kleine Tochter überhaupt keine Lust und hat von unten bis oben in einer Tour gemotzt... Und dann war der Krater auch noch im Nebel...
Julia (Donnerstag, 21 Januar 2021 19:45)
Hallo Miriam,
wow was für eine Landschaft und Umgebung Ich liebe es Tiere so zu sehen, aber was schön ist, man lernt noch was über das Land- Du hast so viel kennengelernt und dich dann verliebt. Das merkt man. Es muss ein schönes Land sein.
Liebe Grüße
Julia
Jana (Donnerstag, 21 Januar 2021 22:01)
Ich war tatsächlich schon mal auf einem erloschenen Vulkan, hoch oben in Edinburgh, wo das Edinburgh Castle auf eben solch einem Vulkan steht. Ich glaube, das hatte ich damals aber erst danach erfahren. So eine Wanderung würde ich auch mitmachen, allerdings mit Begleitung und sehr vorsichtig, weil ich schon mal einen verstauchten Fuß hatte! ;)
Liebe Grüße
Jana
Nikita (Freitag, 22 Januar 2021 15:10)
Ach das hört sich so unheimlich spannend an! Sowas würde ich auch gern machen, vllt bekomme ich hier in Italien mal die Gelegenheit dazu :)