Safari in Deutschland: Serengeti-Park Hodenhagen

Auf Safari? Und das in Deutschland? Geht gar nicht. Nun ja, so ganz natürlich nicht, aber der Serengetipark in Hordenhagen in Niedersachsen, zwischen Hannover und Bremen, hat immerhin so eine Art Safari Light im Angebot. Auf einer zehn Kilometer langen Straße kann man hier durch verschiedene große Gehege fahren, in denen jeweils mehrere Tierarten leben. Die Tiere bewegen sich frei und so kommt immerhin ein bisschen Safari-Feeling auf. Zum Serengetipark Hodenhagen gehört zudem eine Dschungelwelt, in der man durch Affengehege spazieren kann, und eine Abenteuerwelt mit Freizeitpark für klein und groß.


Safari im Serengetipark Hodenhagen: So kommst du hin

Der Serengetipark liegt in Hodenhagen bei Walsrode, direkt an A7 und A27. In die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover ist es etwa eine halbe Stunde Fahrt, in den Stadtstaat Bremen eine Stunde. Hodenhagen hat auch einen Bahnhof, allerdings empfiehlt sich schon alleine durch die Safari-Straße ein eigener Wagen - außer du möchtest eine Tour buchen.

 

Die Parkplatz-Situation ist entspannt, was mich sehr überrascht hat. Du fährst durch das Tor, wo du deine Tickets vorzeigst und biegst dann entweder nach rechts ab zur Safari im Serengetipark (mit eigenem Auto) oder nach links auf die Parkplätze für Dschungel- und Abenteuersafari.

 

Nach der Serengeti-Safari sind Parkplätze rund um den Park herum angeordnet, die du mehr oder weniger direkt ansteuerst. Du bist von nahezu jedem Parkplatz sehr schnell im Serengetipark. Und wenn du nicht an der gewünschten Attraktion herauskommst, kannst du mit der Bahn fahren, die um den Serengetipark herum fährt.


Auf Safari im Serengetipark Hodenhagen

Die Serengeti-Safari ist sicher das Highlight des Serengetiparks Hodenhagen und auch ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland. Zehn Kilometer lang ist die Strecke, die durch 16 Themenwelten führt. Alle 16 Themenwelten, nach Weltregionen sortiert, haben eigene Gehege, in denen sich jeweils verschiedene Tierarten frei bewegen können, in Ostafrika, wo die Tour startet, etwa Giraffen, Gnus, Wasserböcke, Spießböcke, Elefantenantilopen, Affen und Rappenantilopen. 

 

Der Serengetipark Hodenhagen wirbt mit 1500 freilebenden Tieren - allerdings sind sie natürlich dennoch eingesperrt, nur zusammen mit verschiedenen anderen Tierarten, wie sie auch im natürlichen Umfeld zusammenleben würden (zumindest in Teilen), und in größeren Gehegen.

 

Wir sind kurz nach 10 Uhr und damit kurz nach Öffnung in diesen Teil des Serengetiparks gefahren und da war es schon recht voll. Da es sich allerdings um eine zweispurige Einbahnstraße handelt, haben uns auch viele Wagen überholt, wenn wir für ihren Geschmack zu langsam waren. Busse fahren generell auf der rechten Spur.

Die Themen sind wie gesagt nach Regionen geordnet, wobei es auch ein klein wenig willkürlich wirkt: Ostafrika, Zentralafrika, Europa, Westafrika, Nordamerika, Russland, Südamerika, Asien, Afrika, Nordafrika, Kenia, Südliches Afrika und Elfenbeintal heißen die Gebiete.

 

Obwohl überall Schilder stehen, dass man die Tiere nicht füttern soll, gibt es natürlich viele Autofahrer, die genau das machen. Das führt nicht nur dazu, dass die Tiere sich schlecht ernähren und krank werden können, sondern auch dazu, dass sie gerne ihre Köpfe durch die geöffneten Scheiben stecken. Wir hatten Giraffen, Zebras und Antilopen ins Auto blickend.

 

Vorsicht allerdings bei Tieren wie dem Strauß - die Vögel sind aggressiv und wenn sie picken, tut das ziemlich weh. Daher haben wir die Fenster zugemacht und der Strauß hat dafür unsere Scheibe angepickt.

 

In den Themenbereichen neun bis zwölf sind die Raubtiere untergebracht. Auch diese Gehege sind offen, sodass man auf jeden Fall seine Fensterscheibe hochmachen sollte. Darauf werden Besucher auch nochmal gesondert hingewiesen durch Lautsprecherdurchsagen. Außerdem stehen Rangerwagen mit Mitarbeitern in den jeweiligen Gehegen, um aufzupassen. Dass die Tiere keine Kuscheltiere sind, bewies neulich ein Angriff von zwei Löwen auf einen Pfleger.

Vor allem die Löwen haben uns Spaß gemacht. Es gibt einige Tiere und sie lagen gemütlich im Gras, während wir vorbei fuhren. Das war auf jeden Fall selbst für jemanden, der so viele Safaris in Afrika gemacht hat wie ich, beeindruckend.

 

Im Elfenbeintal endet die Autosafari. Dort gibt es einen Parkplatz und du kannst zu den Elefanten gehen, die separat in normalen Zoo-Gehegen gehalten werden, und sie mit Sicherheitsabstand betrachten. Hier gibt es dann auch Toiletten und ein Café, also erste Zoo-Infrastruktur.

 

Durch Ostafrika führt der Weg hinaus aus dem Serengeti-Safari-Teil und leitet zu den Parkplätzen. Hier kannst du dich noch einmal von den Giraffen verabschieden. Allerdings gibt es auch einen Fußweg, der vom Elfenbeintal durch den Wald hindurch zur Abenteuersafari führt.

 

Wer kein eigenes Auto dabei hat oder eine geführte Tour buchen möchte, kann das auch tun. Es gibt verschiedene Safari-Angebote, vom Safari-Bus (der nicht sehr empfehlenswert aussah, die Tour ging recht fix und in so einem Doppeldecker kommt auch kein richtiges Safari-Feeling auf) bis zu Jeep-, Raubtier-, Express- und Elitesafari. Die Touren können vorab online oder aber vor Ort gebucht werden und kosten zwischen 5 und 29,90 Euro - zusätzlich zum Parkeintritt.


Serengetipark und das Geschäft mit der Trophäenjagd

Kurz nach meinem Besuch wurde mir zugetragen, dass der Serengeti-Park vor rund zehn Jahren Löwen auf Jagdfarmen in Südafrika verkauft hat.

 

Tierschützer gehen davon aus, dass zumindest die Nachkommen der Serengeti-Park-Löwen für das sogenannte Canned Hunting eingesetzt werden, sprich zur Gatterjagd für Trophäenjäger in einem kleinen Reservat ausgesetzt werden... Wenn dich das Thema interessiert, findest du dazu auch weitere Informationen in meinem Beitrag zum Thema Tierschutz auf Reisen.

 

Nachgewiesen ist es nicht, ich kann es nicht überprüfen, aber sollte es stimmen, ist das natürlich absolut zu verurteilen! Mehr dazu gibt es in einem Artikel vom "Tagesspiegel". 


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Dschungelsafari im Serengetipark Hodenhagen

Die Dschungelsafari im Serengetipark Hodenhagen wird zu Fuß zurück gelegt. Hier geht es durch verschiedene Affen-Gehege. Generell empfiehlt es sich, keine losen Gegenstände dabei zu haben oder diese gut festzuhalten. 

Außerdem sind bei den Berberaffen keine Rucksäcke oder Taschen erlaubt.

 

Auch die anderen Affen sind gerne mal diebisch unterwegs (einem Kind wurde von einem Baby-Berberaffen seine Mütze vom Kopf geklaut) und bisweilen auch sehr neugierig - was leider wieder sehr deutlich zeigt, wie viele Besucher es mit dem Füttern halten...

 

Einige der Affen haben offene Gehege, sprich sie sind auf Inseln untergebracht. Die meisten haben größere Gehege, die eingezäunt sind. Vor allem die Varis und die Berberaffen waren sehr neugierig und haben bisweilen sogar Körperkontakt aufgenommen.

 

 

Ein super süßes Highlight waren die Kattas, die eng aneinander gekuschelt auf dem Gras saßen. Ein großes Knäuel an Plüsch - mega süß!

 

Zwischen Bartaffen und Siamang-Kletter-Affen gibt es noch einen kleinen Abstecher zum Amboseli-Schimpansen-Reservat, in dem Mandrill und Schimpansen leben. Auch etwas surreal, da im wirklichen Amboseli Nationalpark in Kenia weder Schimpansen noch Mandrill leben.

 

Wer noch nicht genug von Tieren hat, der macht die Walking Safari (wer in der Masai Mara Lodge übernachtet, geht den Weg eh abends/morgens zum Frühstück und zum Park). Der Weg beginnt zwischen Weißschulterkapuziner und Weißkopfsakis/Totenkopfäffchen und führt zu einem Aussichtspunkt, von dem aus sich auf die Masai-Mara-Ebene mit Giraffen, Antilopen, Strauß, Kronenkranich, Perlhühnern, Meerkatzen und Spießböcken schauen lässt.

 

Wir Erwachsenen fanden die Affenbanden toll, für mein vierjähriges Patenkind, das wir dabei hatten, wurde es irgendwann dann doch langweilig. Waren die Affen wie die Varis und die Berberaffen aktiv oder wie die Lemuren super süß, hatte auch sie Spaß. Allerdings hat sich dann doch viel wiederholt, weshalb sich die Dschungelsafari für sie etwas zog.

 

Zwischen den Affen finden sich übrigens noch die Erdmännchen in einer Anlage. Wir haben sie beim Buddeln beobachten können. Auch hier zeigt sich das Konzept des Parks mit großzügigen Gehegen. 

 

Wenn du weitere Zoos in Deutschland besuchen willst, schau doch mal in der Übersicht von "Family 4 Travel" vorbei. Dort sind die besten Zoos in Deutschland gelistet. 


Abenteuersafari im Serengetipark Hodenhagen

Zum Serengetipark Hodenhagen gehören nicht nur Tiere, sondern auch ein kleiner Freizeitpark. Vor allem für Kinder im Vorschul- und Grundschulalter gibt es hier einiges zu entdecken. Zwei Achterbahnen, ein Freefall-Tower und der Top-Spin sind für die Mutigen, vor allem der Safari-Blitz hat mir gut gefallen. Es ist eine Indoor-Achterbahn mit Lichteffekten und sie ist wirklich toll gemacht (für Kinder ab acht Jahren).

 

Für kleinere Kinder gibt es einige Outdoor-Karussells, die man in ähnlicher Form auch sonst findet: Flieger, Autos, Pferdekarussell, Kettenkarussell, Schiffschaukel. Ein Riesenrad gibt es ebenso wie eine Riesenrutsche, die wirklich nett ist.

 

Für die Quad-Safari und die Splash-Safari war mein Patenkind mit vier Jahren  zu jung, das haben wir nicht ausprobiert. Ebenso hatte sie keine Lust auf die Wildwasserbahn. Und zum Streichelzoo haben wir es auch nicht geschafft. Die Aqua-Safari, bei der man an verschiedenen Plastik-Figuren vorbei fährt, fand sie sehr unheimlich. Spannend fand sie die Dinosaurier-Welt mit animierten Dinos.

 

Sehr gut kam die Indoor-Spielhalle an, die auch wirklich schön gemacht ist. Hier gibt es etliche Trampoline, Matratzen, Hüpfmöglichkeiten, Klettergerüste und Hindernis-Parcours. Hier haben wir jeweils am Abend einige Stunden verbracht. 


Dein Besuch im Serengetipark: Hotels und Restaurants

Überall im Serengetipark Hodenhagen - außer auf der zehn Kilometer langen Autostrecke - gibt es Kiosks und Restaurants und das auch zu vernünftigen Preisen. Es gibt auch einige gesunde Sachen wie Salate.

 

Der Serengetipark Hodenhagen bietet auf jeden Fall genug an, um dort eine Nacht zu verbringen, wobei das auch den kurzen Öffnungszeiten (bei uns 10 bis 17 Uhr) zuzurechnen ist. Wer eine Nacht in einer der Unterkünfte auf der Anlage bleibt und nach 16 Uhr anreist, muss nur für einen Tag Eintritt zahlen. Wir waren am ersten Nachmittag / Abend im Abenteuerpark und haben den Spielplatz aufgesucht. Spiel- und Grillplätze dürfen genutzt werden. Anders als auf der Website des Parkes geschrieben, war die Indoor-Spielhalle allerdings nach 17 Uhr aber nicht mehr geöffnet, was bei meinem Patenkind für etwas Enttäuschung sorgte.

 

Es gibt Unterkünfte in verschiedenen Bereichen, etwa Dschungel-Lodges mit Blick auf Affen. Wir haben uns für die Masai-Mara-Lodges entschieden, das sind kleine Holz-Blockhütten für zwei Personen und maximal zwei Kinder, es gibt keine Küche, aber einen Kühlschrank - dafür aber einen Blick von der Terrasse auf die Tierlandschaft mit Giraffen, Strauß, Perlhuhn, Kronen-Kranich, Spießbock und Antilope - allerdings waren Giraffen und Antilopen über Nacht im Haus und daher zwischen 17 und 9 Uhr nicht mehr sehen, was etwas schade ist, weil man ja genau zu dieser Zeit in der Hütte ist.

 

 

Das Frühstück ist bei jeder Unterkunft dabei, dafür geht es ins Park-Restaurant Manyara, wo Buffet angeboten wird. Das Frühstück war super, es gibt Säfte, frisches Obst, Kaffee, Wasser, Wurst und Käse, Brötchen und Brot, Müsli und Joghurt, Pancakes und Eier. Das Abendessen kann man für 18,90 Euro pro Person dazu buchen, das haben wir nicht gemacht. Grillplätze können abends noch kostenlos genutzt werden (bis 18.30 Uhr).


Besuch im Serengetipark: Infos auf einen Blick

  • Tickets kosten 34,50 Euro für Erwachsene und 27,50 Euro für Kinder zwischen drei und zwölf Jahren
  • Übernachtungen müssen vorab gebucht werden
  • Geöffnet ist meist von 10 bis 17 oder 10 bis 18 Uhr
  • Tagsüber laufen auch mehrmals verschiedene Shows, aktuell: "Jambo Bongo", "Okavango-Wassershow" und "Kumeka"
  • Verschiedene Safari-Touren im Bus (5 Euro), im Jeep (19,50 Euro) oder beispielsweise mit Fokus Raubtiere (29,50) kann man vorher online buchen


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Kommentare: 5
  • #1

    Katja (Sonntag, 27 Februar 2022 17:55)

    Liebe Miriam,

    Ich bin sehr zwiegespalten mit Zoos und auch Safariparks. Wenn ich den Blick des Elefanten richtig definiere, dann wirkt er unglaublich traurig.
    Andererseits können solche Parks auch einen großen Wert für die Tiere darstellen.

    Wie geht es dir damit?
    Liebe Grüße, Katja

  • #2

    Nordkap nach Südkap (Sonntag, 27 Februar 2022 18:56)

    Liebe Katja,
    Generell find ich es eine Milliarde Mal schöner, Tiere in freier Wildbahn zu sehen. Aber gerade da ich viel in Gegenden unterwegs bin, wo wilde Tiere leben, weiß ich auch um deren Bedrohung. Es gäbe einige Tierarten, etwa die arabische Oryx-Antilope, in freier Wildbahn nicht mehr, wenn es keine Zoos geben würde. Ich finde es im Serengetipark auf jeden Fall gut, dass nicht einzelne Tierarten in einem kleinen Bereich gehalten werden, sondern mehrere Tierarten zusammen auf einem freien Feld. Wenn man es noch unterlassen würde, die Tiere nachts einzusperren, wäre das schon sehr, sehr nah an einer richtig guten Zoo-Haltung.
    Liebe Grüße von Miriam

  • #3

    Grit Oppitz-Heinemann (Sonntag, 27 Februar 2022 19:15)

    Das klingt toll und ist jetzt auf meiner "Möchte-ich-hin-Liste" gespeichert. Vermutlich müssen wir nur noch knobeln, welches Auto durch den Park fährt ;-) LG Grit

  • #4

    Bea (Sonntag, 27 Februar 2022 23:04)

    Was soll ich dazu sagen - ich habe schon meine eigene Meinung über den Serengeti-Park Hodenhagen, da ein großer Teil meiner Schwiegerfamilie inklusive meines erwachsenen Stiefsohnes dort in der Nähe wohnen. Mit meinen Kids war ich noch nicht dort, denn mir gefiel der Park nicht so sehr, weil es mich eben gestört hat, dass die Tiere so enorm betteln und auch mein Auto demoliert haben. Wir sind lieber im Vogelpark in der Nähe, von dem bekomme ich nicht genug, erstrecht, wenn die Papageie Freiflug haben.
    Ich werde mir also diese Tiere wohl oder übel in Afrika anschauen müssen, aber so eine Safari hat natürlich auch einen Reiz, wenn man eben nicht nach Afrika fliegen möchte und trotzdem die Tiere erleben. Ich bin da halt anders gestrickt.

    Solche Parks und auch Zoos haben meiner Meinung nach aber eine Daseins-Berechtigung (den Zoo Hannover finde ich übrigens toll oder Hagenbeck in Hamburg), viele Tierarten wären schon ausgestorben ohne diese. Deshalb soll der Park gerne weitermachen, der Ansatz und Grundgedanke ist definitiv super!

    Liebe Grüße, Bea

  • #5

    Jana (Montag, 28 Februar 2022 15:23)

    Ich weiß nicht, wie lange es schon her ist, aber irgendwann war ich dort auch schon mal! Ich glaub zu Teenagerzeiten und ich kann mich noch leicht daran erinnern, dass wir auch viele Tiere ganz nah, sprich bis zur Autoscheibe gesehen hatten! Welche das waren, weiß ich allerdings nicht mehr! Auch so erkenne ich wenig wieder ... wurde bestimmt in den Jahrzehnten seitdem verbessert/erneuert!

    Ich denke, dass dieser Ort für alle, die gern mal eine Safari mitmachen wollen und dafür nicht um die ganze Welt reisen können, eine gute Alternative ist! Ich selbst würde aber Safaris, wie du sie in Afrika bereits erlebt hast, vorziehen!

    Liebe Grüße
    Jana