Tagesausflug ab Diani Beach: Safari in den Shimba Hills in Kenia

Wer in Kenia vor allem an der Küste Urlaub macht, sucht hin und wieder nach Ausflugstipps an dem berühmten Diani Beach.  Für eine richtige Safari braucht es mehr als einen Tag. Doch eine Möglichkeit für einen Tagestrip ist der Nationalpark Shimba Hills. Die Shimba Hills sind  als "grüne Hügel Afrikas" durch Ernest Hemingway bekannt geworden und dienen als Heimat einiger Tiere, etwa Elefanten, Buschböcke, Büffel und der seltenen Ostafrikanischen Rappenantilopen. Diese Tiere kann man in ganz Kenia nur in Shimba Hills sehen. Dafür braucht es aber viel Glück, denn Shimba Hills besteht aus dichtem Wald und Busch - was Tiersichtungen schwierig macht. Ein Highlight ist eine Wanderung zu den Sheldrick Falls.


Das Shimba Hills Nationalreservat in Kenia

Schon einmal von Ernest Hemingways "Die grünen Hügel Afrikas" gehört? Nun, mit den grünen Hügeln Afrikas meinte er die Shimba Hills in Kenia.

 

Das Schutzgebiet Shimba Hills befindet sich im Südosten von Kenia, nur rund 30 Kilometer von der Küste des Indischen Ozeans entfernt. Mit rund 200 Quadratkilometern zählt es zu den kleineren Schutzgebieten und hat den Status als Nationalreservat. 

 

Die Shimba Hills haben ihren Namen durch ein Tier erhalten, das hier lebt: Die Shimba Hills sind der einzige Ort in Kenia, an dem Rappenantilopen vorkommen. Rappenantilopen werden auf Mijikenda, der lokalen Sprache, shambi genannt. Im Englischen wurde sodann Shimba draus (das Wort hat übrigens nichts mit Simba, dem Suaheli-Wort für Löwe, zu tun).

 

Die Shimba Hills sind eine Kette von Hügeln, die bis zu 450 Meter hoch sind. Bei gutem Wetter kann man bis an die Küste schauen und das Meer sehen.

 

Vor allem die Landschaft begeistert Besucherinnen und Besucher, denn es ist saftig grün und es gibt zahlreiche Urwälder. Ein Nachteil ist dabei allerdings für Safarigäste, dass alles sehr dicht bewachsen ist und der Wald kaum einsehbar ist. Insofern sich kein Tier direkt am Rande des Waldes, an den Wegen aufhält, kann man es kaum entdecken.


Shimba Hills: Tagesausflug vom Diani Beach

Die meisten Touristinnen und Touristen besuchen Shimba Hills als Halbtages- oder Tagesausflug ab der Südküste rund um den malerischen Diani Beach. Rund eine Stunde dauert die Fahrt zum Main Gate des Shimba Hills Nationalreservats. 

 

Der Eintritt beträgt 22 US-Dollar für Touristinnen und Touristen. Die Bezahlung ist nicht mit Bargeld möglich, akzeptiert wird der Handy-Bezahldienst M-Pesa oder aber die Kreditkarte. Wobei es ein wenig lustig ist - die Internet-Verbindung am Gate ist enorm schlecht und die Parkmitarbeiter müssen mit dem Gerät hin- und herlaufen, um irgendwo ein Signal zu bekommen, damit man bezahlen kann. Das Gleiche gilt allerdings auch für die Bezahlung via Mpesa, für die eine Handyverbindung notwendig ist. 

 

Zum Eintritt kommt natürlich noch Geld, das du für die Tour an sich (Transport von und zum Hotel, Gamedrive im Park, Guide etc.) bezahlst. Einige Anbieter verlangen pro Person Geld, oft um die 120 bis 150 Euro, andere wiederum verlangen Geld für das Auto generell und man teilt sich die Kosten mit allen, die mitfahren. Insgesamt solltest du aber davon ausgehen, dass es kein günstiger Tagesausflug ist.

 

Am Diani Beach oder anderen Stränden an der Südküste gibt es zahlreiche Anbieter, die Touren in die Shimba Hills organisieren, auch die meisten Hotels haben Angebote, die jedoch oft teurer sind. Du kannst einfach in eines der Büros der Agenturen gehen oder am Strand bei den Beachboys buchen. Wobei es immer sinnvoll ist, kurz online zu checken, ob der Anbieter Bewertungen hat und wie diese aussehen, da am Strand jeder alles verkaufen kann und auch nicht jede Agentur eine Lizenz hat. Ich war über Empfehlungen von kenianischen Bekannten mit "Dream Kenya Safaris" unterwegs, was okay war, wenngleich nicht herausragend. 


Shimba Hills in Kenia: Heimat der Rappenantilopen

Berühmt ist das Shimba Hills Nationalreservat als Heimat der bedrohten Ostafrikanischen Rappenantilopen, im Englischen sabel antelopes. Nur noch 100 bis 200 Exemplare dieser Unterart der Rappenantilopen soll es geben. Man findet sie wohl im Nordosten Tansanias sowie in Kenia in den Shimba Hills. 

 

Die Ostafrikanischen Rappenantilopen sind etwas kleiner als die gängigen Rappenantilopen, sie werden rund 180 Meter lang und bis zu 180 Kilogramm schwer. Auch die Hörner sind deutlich kürzer. Auffällig ist die unterschiedliche Farbe der Geschlechter. Die Männchen haben schwarzes Fell mit weißen Anteilen, die Weibchen ein goldrotenes. 

 

Ich hatte sooooo sehr gehofft, eine Rappenantilope zu sehen, immerhin sind sie das Highlight in den Shimba Hills, was Wildlife angeht. Leider haben sie sich nicht gezeigt. Ich würde mir beim nächsten Besuch auch keine allzugroßen Hoffnungen darauf machen, denn es gibt nur wenige Exemplare und wie bereits geschrieben, das Gebiet ist dicht bewachsen und bietet kaum Chance, ein Tier zu sehen, das nicht mehr oder minder direkt auf dem Weg steht.


Safari in den Shimba Hills: Nur wenige Tiere zu sehen

Außer den Rappenantilopen haben noch viele weitere Tierarten ihre Heimat in den Shimba Hills. Es soll Leoparden, Elefanten, Warzenschweine, Affen, drei angesiedelte Giraffen und verschiedene Arten von Antilopen geben, darunter auch seltene Pferdeantilopen. Seit einiger Zeit gibt es auch einen Löwen im Reservat, der allerdings eingewandert ist und nur sehr selten gesehen wird - womöglich ist er bereits weitergezogen.

 

Allerdings: Wer hauptsächlich der Tiere wegen nach Shimba Hills kommt, wird enttäuscht. Mein Guide sagte, er habe in 20 Jahren als Guide in den Shimba Hills noch kein einziges Mal einen Leopard gesehen. 

 

Es gab einmal Berichte, wonach so viele Elefanten in Shimba Hills leben würden, dass einige zwangsumgesiedelt werden mussten. Nun - bei meinem Besuch zeigte sich kein einziger. Und ich hörte von vielen Touristinnen und Touristen, dass es ihnen ähnlich erging wie mir: Kaum Tiere zu sehen! Am Gate, als wir rausfuhren, sagte eine Rangerin, dass sie seit Tagen das gleiche erlebten und unzufriedene Reisende ihre Rückfahrt antraten - weil sich auch die Rappenantilopen seit Ewigkeiten nicht gezeigt hätten. 

 

Was ich an diesem Tag auf der Safari an "großen" Tieren gesehen habe, war überschaubar. Drei Warzenschweine, drei Ducker (kleine Antilopen), eine Kuhantilope, vier Buschböcke und einige Paviane und Colobus-Affen haben sich gezeigt. Besonders gefreut habe ich mich über die Buschböcke. Diese Tiere sind zwar enorm scheu, aber ich finde sie auch wunderschön. Man kann sie oft nur schlecht fotografieren, weil sie sich immer im Busch verstecken und Äste und Zweige vor dem Gesicht haben - aber ein Jungtier und seine Mutter einen Moment zu beobachten, war großartig.

 

Ich habe eine Weile überlegt, ob ich lieber schöne Fotos von Warzenschweinen und Kuhantilopen teile als die, die ich in Shimba Hills gemacht habe, von weiter Entfernung und mit Busch im Gesicht. Aber es wäre nicht wirklich real, denn zu Shimba Hills gehört eben auch, dass man Tiere nicht so toll präsentiert bekommt wie in anderen Nationalparks.


Folgst du mir eigentlich schon?

 

...auf Instagram und Facebook?

 

Dort siehst du regelmäßig Reisefotos und wirst über

neue Blogbeiträge umgehend informiert.

 



Highlight Sheldrick Falls: Wanderung zum Wasserfall

Die meisten Besucherinnen und Besucher wollen in Shimba Hills vor allem eines: Die Sheldrick Falls sehen. Doch wer den Wasserfall sehen möchte, sollte sich auf eine kurze, aber anstrengende Wanderung einstellen.

 

Um 10 Uhr versammeln sich die Autos an einem Treffpunkt, denn die insgesamt fünf Kilometer lange Wanderung zu den Sheldrick Falls sollte nur in Begleitung von bewaffneten Rangern gemacht werden. Auch wenn ich wenig Tiere gesehen habe - plötzlich vor einem Büffel oder Elefanten zu stehen, wenn ich alleine unterwegs bin, ist doch nicht ganz so erstrebenswert. Eine weitere Wanderung startet um 14 Uhr, für jene, die erst später ind en Park kommen.

 

Wir waren eine größere Gruppe von schätzungsweise 25 Leuten, die sich auf den Weg machte, vorne ein Ranger und hinten ein Ranger. Der Weg zu den Sheldrick Falls ist ziemlich einfach. Erst geht es zahlreiche Treppen hinab und dann auf einem Trampelpfad durch die Landschaft, ehe man durch einen Wald spaziert. Es geht noch über eine kleine Brücke, ein klein wenig bergauf und bergab - und dann sind die Sheldrick Falls quasi schon zu hören. 

 

Die Sheldrick Falls sind ein Wasserfall, bei dem das Wasser aus rund 25 Metern höhe über eine recht glatte Klippe stürzt. Umgeben ist der Wasserfall von grüner Natur - es gibt sogar einige Lianen, an denen du tarzanlike schwingen kannst. Zu Fuße der Sheldrick Falls gibt es einen natürlichen Pool. Dieser ist, vor allem in der Trockenzeit, nicht wirklich tief, aber man darf darin baden. Wenn du dich also erfrischen möchtest und beispielsweise unter dem Wasserfall baden möchtest, solltest du entsprechende Kleidung einpacken. 

Rund um den Naturpool gibt es auf einer Seite eine Art Sandstrand. Hier leben zahlreiche Mini-Frösche, die zu süß sind. Sie sind so groß wie ein kleiner Fingernagel, nicht einmal, und springen die ganze Zeit umher. Ein Gewusel! Es war wunderbar anzusehen. Außerdem gibt es eine kleine Picknickhütte, wo man sich von der Wanderung erholen kann. 

 

Nach dem Foto-Stopp und Abtrocknen wird der Rückweg angetreten. Und die 2,5 Kilometer haben es in sich. Während es auf dem Hinweg nahezu ausschließlich steil bergab ging, geht es nun steil bergauf. Unsere Gruppe hatte sich ziemlich schnell geteilt in drei Gruppen, denn wir hatten auch zwei ältere Personen dabei, die wirklich sehr viel Zeit gebraucht haben. Ich war in der ersten Gruppe (hab allerdings kurz vor Ziel auch den Anschluss verloren, weil ich trinken musste) und wir haben zwei Verschnaufpausen eingelegt. Durch die Absicherung der Ranger ist es aber kein Problem, wenn man auf einmal mehr oder minder alleine geht -  verlaufen ist nicht möglich und man sieht eigentlich vor oder hinter sich immer noch eine weitere Person. 

 

Rund zwei Stunden hat der Ausflug zu den Sheldrick Falls gedauert. Oben auf der Aussichtsplattform angekommen, warten zwei Männer, die Getränke verkaufen. Und nach dem anstrengenden Trip nach oben, hat man sich ein kühles Bier auch wahrlich verdient. 


Ausflug in die Shimba Hills: Gut zu wissen

Wenn du die Shimba Hills besuchst, solltest du auf jeden Fall die richtige Kleidung dabei haben. Das heißt nicht, dass du losrennen musst und dir khakifarbene Funktionskleidung kaufen musst. Aber für die Wanderung zu den Sheldrick Falls solltest du auf jeden Fall festes Schuhwerk dabei haben, da der Weg uneben, steinig und bisweilen steil ist. 

 

Wer im Naturpool baden möchte, sollte Badekleidung und ein Handtuch mit auf die Wanderung nehmen. 

 

Ebenfalls für die Wanderung solltest du Sonnenschutz (Sonnencreme), eine Kopfbedeckung, Moskitospray (du wirst enorm schwitzen - ein gefundenes Fressen für Stechvieher!) und etwa einen Liter Wasser pro Person einpacken. Viele unterschätzen die Wanderung und haben nur eine kleine Flasche Wasser dabei - das kann am Ende aber echt an die Gesundheit gehen. 

 

Bereits gesagt, aber der Vollständigkeit halber auch hier nochmal erwähnt: Der Eintritt kostet 22 US-Dollar, bezahlbar mit M-Pesa oder Kreditkarte. 

 

Und bitte nicht zu viele Tiersichtungen erwarten - mit einer richtigen Safari im Tsavo East Nationalpark, der nicht sehr weit entfernt liegt, hat ein Tagesausflug in die Shimba Hills beispielsweise nichts zu tun! Du solltest auf keinen Fall eine Safari in Shimba Hills anstatt einer richtigen Safari planen! 


Shimba Hills in Kenia: Mein Fazit zur Safari

Shimba Hills stand länger auf meinem Wunschzettel für Kenia. Ich hatte immer wieder gehört, dass es kaum Tiere zu sehen gibt, dass der Park sehr dicht bewachsen ist und die Tierdichte generell nicht hoch ist. Aber ich mag es einfach, mir verschiedene Orte anzuschauen.

 

Für einen Ausflug war Shimba Hills schon okay, zumal ich mich sehr über die Buschböcke gefreut habe - meine ersten in Kenia. Aber insgesamt war ich dann trotz aller Vorwarnungen etwas enttäuscht, wie wenig zu sehen war. 

 

Die Wanderung zu den Sheldrick Falls und vor allem der Wasserfall selbst war wunderbar. Ein ganz toller Fleck. Aber für einen Wasserfall Eintritt plus Tour bezahlen, ist dann doch etwas viel Geld. Da gibt es andernorts in Kenia beeindruckendere Wasserfälle für weniger oder gar kein Geld.

 

Wer Zeit und Geld übrig hat und schon anderweitig auf Safari war, macht mit Shimba Hills nichts falsch, es ist durchaus ein schöner Ort und die Fahrt ist nicht lang. Wer allerdings eh aufs Geld oder die Zeit achten muss, sollte diese lieber in eine richtige Safari investieren und ein, zwei, drei Nächte im Tsavo East Nationalpark oder in anderen Nationalparks verbringen.


Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Jana (Mittwoch, 15 März 2023 19:14)

    Ich stell mir das gerade bildlich vor, wie dort von A nach B gelaufen wird, um Empfang für die Bezahlung zu finden :) Aber wenn man es geschafft hat, gibt's doch einiges zu sehen! Wenn auch nicht so viele Tiere, aber immerhin schöne Natur und ein Wasserfall! Die liebe ich ja besonders!
    Also wenn es mich irgendwann doch mal nach Kenia verschlägt, würde ich in diesem Park Ausschau nach den Leoparden halten! Irgendwo verstecken sie sich bestimmt!

    Liebe GRüße
    Jana

  • #2

    I need sunshine (Mittwoch, 15 März 2023 19:16)

    Danke für deinen ehrlichen Erfahrungsbericht! Ich kann verstehen, dass du etwas enttäuscht warst. Wäre ich auch, wenn man dann tatsächlich so wenige Tiere zu Gesicht bekommt. Auch wenn man schon vorgewarnt wurde. Und die Kosten für die Tour, um einen Wasserfall zu sehen, finde ich auch sehr hoch. Die Mini-Frösche sind aber wirklich niedlich! Und baden würde ich da auch auf jeden Fall. Bestimmt sehr erfrischend nach der anstrengenden Wanderung.

    Liebe Grüße, Diana

  • #3

    Renate (Donnerstag, 16 März 2023 08:49)

    Also, ich war noch nie bei einer Safari, würde aber sehr gerne mal. Das Buschwerk würde mich eher weniger stören, denn ehrlich gesagt finde ich, dass es die Fotos sogar ein bisschen spannender macht. Man sieht sofort, dass es wilde Tiere sind. Kriegt man dagegen die Tiere auf dem Präsentierteller serviert, sieht es oft ein bisschen aus wie im Zoo. Ich würde dort auf jeden Fall auch zum Wasserfall laufen. Das kühle Bier ist sicher reizvoll, aber noch mehr würde ich das Bad am Fuße des Wasserfalls genießen. Sieht superschön aus dort.
    LG Renate von Trippics