Auf dem Schanzenturm des Holmenkollen

Der Holmenkollen gilt als Wahrzeichen der Stadt. Die Skisprungschanze ragt auf einem Hügel, dem eigentlichen Holmenkollen, und ist weit in den Fjord hinein sichtbar. Die Linie 1 führt in rund 20 Minuten zur Haltestelle Holmenkollen, von dort aus sind es etwa 15 Minuten zu Fuß nach oben. Unterwegs zeigt sich ein wundervoller Blick über den Oslofjord, den man unbedingt genießen sollte.

 

Auf dem Weg von der Haltestelle zur Schanze solltet ihr einen Abstecher zum Holmenkollen Restaurant in der Holmenkollveien 119 machen, denn davor brennt seit drei Jahren den evige fredsflammen, das Ewige Friedensfeuer. Jahrelang stand es an der Aker Brygge, seit drei Jahren wacht es über der Stadt.


Das Holmenkollen Skizentrum umfasst nicht nur die Sprungschanze, sondern auch ein Langlaufstadion mit zahlreichen Loipen. Im Winter gibt es ein großes Festival dort: Zum "Holmenkollen Skifest" kommen Skispringer, Nordische Kombinierer und Langläufer in das Stadion und treten dort jeweils zum Weltcup an. Dazu lest ihr weiter unten etwas mehr.

 

Erst einmal zur Attraktion an sich: Für 130 NOK gibt es den Eintritt ins Ski-Museum, das bis hinauf zum Sprungturm führt. Im Ski-Museum, dem ältesten seiner Art, wird die Geschichte der Skier, dem Sport und dem Skispringen erzählt. Für Wintersport-Fans ein absolutes Muss.

 

Der Blick vom Sprungturm der Schanze ist ebenfalls spektakulär. Es zeigt, wie viel Mut es erfordert, sich hier herunterzustürzen. Wer seinen Mut testen möchte, kann das in mehrfacher Hinsicht tun.

 

Seit kurzem führt eine Zipline die Schanze hinunter, an ein Seil gebunden legt ihr für 730 NOK den gleichen Weg zurück, den auch Skispringer zurücklegen. Ansonsten kann man sich vom Sprungturm abseilen, auf einer 18-Korb-Anlage Frisbee-Golf spielen, es mit einer Laserpistole den Biathleten nachmachen (450 NOK) oder im Skisimulator fahren (75 NOK). Infos zu allen Aktivitäten findet ihr auf der Website vom Holmenkollen.

 

Der Holmenkollen ist auch ein guter Ausgangspunkt für eine Wanderung oder eine Skitour im Naherholungsgebiet Frognerseteren. Ansonsten hält die Linie 1 auch direkt dort. Im Winter ist die Bahn voll mit Menschen mit Langlaufskiern, im Sommer wird viel gewandert in dem schönen Wald mit Blick über die Stadt. Einkehren kann man im Kafe Seterstua (auch ein Hotel) im Holmenkollveien 200, das angeblich Oslos besten Apfelkuchen macht (bislang kann ich das bestätigen).

 

Wintersportfans sollten sich das Skifestival am Holmenkollen nicht entgehen lassen. Traditionell ist es Anfang bis Mitte März. Es ist eine riesige große Party und die ganze Stadt ist im Wintersport-Fieber. Dort kann man dann tatsächlich auch mal so etwas wie norwegische Euphorie erleben, da alle die Athleten anfeuern. Die ganze Stadt ist in rot-weiß-blau getaucht und feiert gemeinsam.

 

Ich glaube, es gibt keinen besseren Weg, um mit Norwegern ins Gespräch zu kommen. Um die Schanze herum werden die typischen Snacks verkauft: Pølser (Würstchen), Vaffler (Waffeln) und Saft (Wasser mit Sirup). Dazu gibt es eben verschiedenes Programm, tagsüber stehen die Skispringer, Nordischen Kombinierer und Langläufer im Fokus, abends wird gefeiert, etwa in den zahlreichen Bars im Zentrum oder am Festzelt an der Schanze.

 

Für mich war es definitiv ein Highlight, als ich 2016 zur Langlauf-WM am Holmenkollen war. Es ist wirklich schön zu sehen, wie fröhlich die Menschen sind, wie sie zwar norwegische Fahnen schwenken und sich ihre Gesichter rot-weiß-blau anmalen, aber doch alle Athleten anfeuern.

 

Vor allem sieht man viele Familien und sehr viele Kinder im Stadion. Das Skifestival ist genau wie diese Sonderveranstaltung vor allem ein Tag für Familien.




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