Cape Coast: Die Hochburg der Sklaverei

Cape Coast Castle ist eine der Sehenswürdigkeiten in Ghana, die ich unbedingt besuchen wollte - und die ich aufgeschoben habe, weil ich wusste, dass der Besuch intensiv wird. Mit was ist Cape Coast Castle zu vergleichen in seiner Bedeutung? Mir fiel nur Auschwitz ein. Denn Cape Coast war die Hochburg des Sklavenhandels. Allein im größten Castle, Cape Coast Castle, wurden zwei bis vier Millionen Menschen als Ware durchgeschleust (wir zählen hier nur die Überlebenden), einige blieben nur einen Tag, andere bis zu zwölf Wochen. Wie viele während dieser Zeit verstarben, weiß man nicht. Wer nicht starb oder zu Tode gequält wurde, wurde entwurzelt: Wer die "Door of no return" durchschritt, kehrte nie wieder zurück. 


"Theirs was the kind of life

that did not guarantee living." 

(Homegoing, Yaa Gyasi)

Dieser Beitrag ist nicht ganz so einfach für mich. Seit anderthalb Jahren beschäftige ich mich im Studium mit dem Thema transatlantischer Sklavenhandel und ich weiß um die Ausmaße und Dimensionen dieser fast 400 Jahre andauernden schrecklichen Geschichte. Gleichzeitig weiß ich auch, dass die meisten Deutschen - genau wie ich zuvor - sehr wenig über dieses Kapitel der Weltgeschichte wissen. Im Gegensatz zu den Engländern, Portugiesen, Niederländern, Spaniern, Franzosen etc. war Deutschland zwar nur ein kleiner Player im Sklavenhandel, aber die Auswirkungen betreffen uns alle und deshalb ist es mir wichtig, hier auch ein bisschen Bewusstsein zu schaffen. Deshalb gibt es vor der Sehenswürdigkeit an sich einen kurzen Exkurs in Geschichte!


Exkurs: Der transatlantische Sklavenhandel

Rund 50 Jahre bevor Christopher Columbus Amerika "entdeckte", "entdeckten" die ersten Portugiese Westafrika. In den Anfangsjahren waren es vor allem Gold und andere Rohstoffe, die sich die Europäer aus Afrika nahmen. Doch schon bald kam eine zweite Sache hinzu: Durch die Spanische Expansion schleppten die Europäer allerlei Krankheiten in die Amerikas ein, die indigene Bevölkerung verstarb in großen Massen. Da die Europäer viele hart arbeitenden Menschen für ihre Zuckerrohr- und Tabakplantagen brauchten, wurden Menschen aus Afrika versklavt.

 

Das erste Schiff verließ die Westküste Afrikas 1510 gen Haiti. 1860, mehr als 50 Jahre nach der Abschaffung der Sklaverei, soll das letzte Schiff, Clotilda, von der Westküste Afrikas nach Amerika übergesetzt haben. Man spricht von der "Middle Passage", das ist die Fahrt, auf der die Versklavten ihrer Vergangenheit, Familie und sogar ihres Namen beraubt wurden, um sie völlig schutzlos in die Amerikas zu bringen.

 

Zunächst wurden vor allem Arme, Verbrecher, Aufständische und andere auffällige Menschen versklavt, da der Bedarf aus Europa aber so groß war, wurden später ganze Dörfer von einheimischen Gruppen überfallen, die den Europäern zuarbeiteten. Wer nicht sofort ermordet wurde, wurde versklavt und verkauft. 

 

In den 350 nachgewiesenen Jahren des transatlantischen Sklavenhandels wurden Millionen Menschen ihrer Freiheit beraubt. Wie viele es waren, weiß man tatsächlich nicht. Historiker gehen heute davon aus, dass 10 bis 12 Millionen Menschen in den Amerikas angekommen sind (andere Quellen sprechen von bis zu 25 Millionen Menschen). Lebend kam aber nur ein Bruchteil aller Versklavten an. Insgesamt geht man davon aus, dass nur die Hälfte der Menschen, die für den transatlantischen Sklavenhandel versklavt wurden, auch in Übersee ankamen. 


Cape Coast Castle

“The soul that is within me

no man can degrade.”

(Narrative of the Life of Frederick Douglass am American slave)

Historie des Cape Coast Castle

1555 wurde Cabo Corso am Ort des heutigen Castles im heutigen Ghana von den Portugiesen errichtet, seine Bedeutung erhielt es aber erst ab 1637, als die Niederländer übernahmen. Ein paar Jahre wechselte das Castle seine Besitzer permanent: Schweden, einheimische Gruppierungen, Dänen und wieder die Schweden kamen, ehe 1665 Cape Coast Castle schließlich britisch wurde. Über die Jahre wurde das Castle immer wieder erweitert und somit zum größten Castle in Westafrika überhaupt. 

Ursprünglich ließen die Niederländer das Castle als Waren-Lagerpunkt bauen, hier wurden beispielsweise Mahagoni, Gewürze und vor allem Gold gelagert, ehe es nach Europa gebracht wurde. Doch schnell hatten die Besetzer bemerkt, dass es viel lukrativer war, mit Menschen zu handeln - und die Engländer haben fortgesetzt, was die Niederländer und die Portugiesen im benachbarten Elmina begonnen hatten.

 

Cape Coast Castle war das größte Sklavenlager an der Westküste, man schätzt, dass zwei bis vier Millionen Menschen allein über Cape Coast Castle nach Amerika verschifft wurden. Wie viele vor der Abfahrt starben? Man weiß es nicht, neueste Forschungen gehen davon aus, dass es mindestens so viele Tote gab wie es Menschen auf die Schiffe verschleppt wurden. Die meisten Menschen, die von Cape Coast Castle verschifft wurden, wurden in die Karibik, nach Suriname und Guyana gebracht. Nur ein paar Kilometer weiter steht mit Elmina Castle das niederländische Pendant zu Cape Coast Castle. Es ist zwar kleiner, aber das älteste in Westafrika stehende Gebäude, das Europäer errichten ließ. 

 

Museum im Cape Coast Castle

"I dont want to survive.
I want to live."  

(Twelve Years a Slave, Solomon Northup)

Meine Tour begann im Museum, da die Führungen immer zur vollen Stunde starten. Allerdings habe ich fast eine Stunde im Museum gebraucht, wobei andere deutlich schneller in 15 Minuten durchgegangen sind. Das Museum wurde errichtet, als die drei Castles Cape Coast, Elmina und Christiansborg in den 80er Jahren zum Unesco Weltkulturerbe erklärt wurden. 


Im Museum wird die Geschichte Ghanas erzählt, bevor die Europäer eintrafen. Das Chief-System findet hier Beachtung, aber auch der Handel, den es damals gab - immerhin war die Gold Coast, wie Ghana damals hieß, sehr reich an Rohstoffen und Kulturen. 

 

Das Museum führt dann durch die Geschichte des Sklavenhandels, erklärt Hintergründe und einige Räume sind der Überfahrt auf dem Schiff nachempfunden. Es wird erklärt, wie die Lebensumstände waren und wie schwierig die Forschungen zu dem Thema sind. Sehr irritierend für mich war ein Schild, auf dem die Vorzüge der Europäischen Ausweitung erklärt wurde und wie Ghana profitiert habe, etwa was Bildung, Missionierung und Infrastruktur angeht. So ein Schild würde man an vielen deutschen historischen Stätten ganz sicher nicht finden. 

 

Schließlich geht der Rundgang weiter zur Kolonialzeit nach der Abolition und führt zur Unabhängigkeit Ghanas - das zur Unabhängigkeit den Namen von Gold Coast in Ghana änderte. Auch über das heutige Leben einiger Volksgruppen erfährt der Besucher noch etwas, wobei ich das in diesem Zusammenhang ein wenig merkwürdig fand. Da man im Museum leider nicht fotografieren durfte, gibt es hier auch keine Fotos. 

 

Führung durch Cape Coast Castle

Ab 1884 war Cape Coast Verwaltungssitz der britischen Kolonialgesellschaft und damit quasi Hauptstadt. Im Castle ließen sich die britischen Offiziere nieder. Einige Gebäudeteile wurden über die Jahre saniert, nur wenige sind noch original erhalten. 

 

Wer den Eintritt von 40 Cedis (Studenten: 30 Cedis) zahlt, bekommt automatisch eine Führung dazu. Ich hatte eine ganz tolle Frau als Guide, die sehr emotional führte, aber gleichzeitig viel Wissen und Hintergründe vermittelte. Während viele andere Foto-Stopps eingelegt haben, konnte ich mich ein wenig mit ihr unterhalten und so manch ein Detail vertiefen. 

 

Die Führung führt zunächst in die Sklaven-Bereiche. Sie beginnt in den Male Dungeons, wo Tausende Männer gefangen gehalten wurden. Heute erleuchten ein paar Lampen die Höhlen, damals gab es diese natürlich noch nicht. Frischluft gab es nur mäßig, deshalb erstickten hier auch Menschen einfach. Zweimal am Tag gab es Essen und Wasser (Regenwasser), waschen durften sich die Menschen nicht. Für die Notdurft wurden ein paar Eimer bereit gestellt, aber aufgrund der Enge konnten die meisten Menschen die Eimer gar nicht erreichen und mussten somit auf den Boden machen, wo sie auch schlafen mussten. Betten, Decken, Matratzen - gab es nicht. Die Menschen lebten hier zwei bis zwölf Wochen, sie schliefen in ihrem Urin, ihrem Kot, ihrem Blut und ihrem Erbrochenen. Natürlich gab es auch viele Krankheitsausbrüche und Epidemien, an denen Menschen einfach starben. 

 

Wer für seine Freiheit kämpfte, wurde so hart wie es nur geht bestraft. In diesem Fall: Die Aufständischen wurden mit gefesselten Armen in einen komplett dunklen und nicht belüfteten Raum geschickt. Drei enorm schwere Türen (eine ist noch im Original erhalten) wurden verschlossen und die Menschen mussten, so sagte es die Guide, dort bleiben, um zu sterben. 

 

Da der Boden noch original ist, kann man noch die Kratzspuren sehen, mit denen die Menschen in ihrer Not versuchten, ihre Fesseln zu lösen.. Die Gefangenen wurden ohne Wasser und Nahrung eingesperrt und verstarben alle innerhalb von drei Tagen, entweder waren sie verdurstet oder erstickt. Die Tür wurde erst geöffnet, wenn sich die Offiziere sicher waren, dass alle tot waren. Wer als letztes starb, hauste also noch stunden- bis tagelang mit seinen toten Kameraden. Die Leichen wurden dann ins Meer geworfen. 

 

Heute stehen in den Ecken - ebenso wie in den Dungeons - Blumen und Kerzen, in einigen Ecken finden sich auch Briefe wieder. Manch einer glaubt, dass die Seelen der Menschen zurück geblieben sind - sowohl von jenen, die starben, als auch von jenen, die nach Amerika verschifft wurden. 

 

 "My Master had power and law on his side. 
I had a determined will.
There is might in each." 

 

(Incidents in the Life of a Slave Girl, Harriet Jacobs)

 

Einer der emotionalsten Orte ist die "Door of no return". Hier in Cape Coast Castle handelt es sich allerdings nicht um die Original Tür. Zunächst, als der Warenhandel noch Vorrang hatte, gab es ein großes Tor am Ende des Tunnels aus dem Male Dungeon, allerdings drang dadurch auch Wasser ein. Als man sich auf den Sklavenhandel spezialisierte, wurde ein kleines Loch in eine Wand gehauen. Dadurch mussten die Versklavten - in Handschellen und am Hals aneinander gekettet - kriechen, um zum Boot zu gelangen, das sie zum Schiff brachte, das weiter entfernt den Anker gelegt hatte. 

 

Vor einigen Jahrzehnten begann die Erinnerungskultur der afrikanischen Diaspora in den Amerikas. Es wurden zwei Leichen vom Meer kommend durch die Tür getragen, damit wurde sinnbildlich aus der "Door of no return" eine "Door of return". Auch die Nachfahren von Sklaven gehen manchmal mit enormen Emotionen vom Meer aus (rückwärtsgehend) zurück ins Castle und holen so symbolisch ihre Vorfahren nach Hause. Tatsächlich haben es nur ganz ganz wenige Afrikaner, die versklavt und über die Middle Passage verschifft wurden, zurück nach Afrika geschafft. In einer Aktion wurden 1807, nach dem Verbot der Sklaverei in Großbritannien, aus den Amerikas befreite Sklaven nach Sierra Leone gebracht, um dort ihre Geschichten zu erzählen - deshalb heißt die Hauptstadt heute Freetown (Stadt der Freien). 

 

Die Absurditäten des gesamten Systems zeigen sich, wenn man die oberen Bereiche des Castles besichtigt, was ebenfalls Teil der Tour ist. Ankleidezimmer, Schlafzimmer, Aula des Gouverneurs, Büros und Wohnungen für Offiziere und andere Beteiligte. Auch eine Kirche fand sich damals im oberen Geschoss. 

 

Auf der Freifläche im ersten Stock sind noch zahlreiche Kanonen zu finden. Die Briten schafften es damals sich sehr erfolgreich gegen Angreifer vom Meer zu wehren. Zudem gab es mit Fort William im Rücken noch einen höher gelegenen Posten, von dem aus der Feind frühzeitig entdeckt werden konnte. 

 

Oben endet die Führung dann auch. Es gab immer mal wieder Pausen, um Fotos zu machen und auch die Aussicht zu "genießen". Der Atlantik hier in Cape Coast ist enorm rau, die Strömung viel zu stark zum Baden. Die Wellen peitschen gegen die Felsen. Ich hatte zuvor viel über Cape Coast Castle gelesen und kannte auch die Geschichte des Sklavenhandels, doch so wirklich greifen kann ich sie nicht. Vielleicht ist das aber auch gut so. 




Cape Coast

Während der britischen Kolonialzeit war Cape Coast die Hauptstadt der Verwaltung. Das liegt vor allem an der Infrastruktur mit den großen Verwaltungsgebäuden aus Zeiten des Sklavenhandels, denn ansonsten gibt es in der Kleinstadt nicht wirklich viel. Andere Orte sind deutlich größer.

 

Die Touristen, die nach Cape Coast kommen, kommen meist explizit für einen Besuch in Cape Coast Castle. Zudem stehen der Kakum Nationalpark mit seinem Canopy Walk durch den Regenwald und das älteste von Europäern gebaute Gebäude Westafrikas, Elmina Castle, auf dem Programm. 

 

Ich hatte zwar den Kakum ausgelassen, aber für das Wochenende auch Cape Coast als Ausgangspunkt gewählt. Hier gibt es einige Lodges und Übernachtungsmöglichkeiten. Am beliebtesten ist das Oasis, das auch direkt am Strand liegt, und einen Pool hat. Da es voll war, habe ich eine Nacht im Orange Beach Resort und eine Nacht im Baobab Guest House verbracht. Das Orange Beach war relativ teuer (etwas mehr als 30 Euro für mich allein im Doppelzimmer), dafür war das Zimmer luxuriös. Die Anlage gehört einem Kroaten, wird aber von einem lokalen Rastafari geführt. Vom Bett aus das Meer zu hören und tagsüber mit Blick auf das Meer zu frühstücken war toll! 

Das Baobab sollte auf jeden Fall jeder Besucher auf seiner Liste haben. Allerdings nicht etwa wegen der Zimmer, die zwar günstig (Doppelzimmer bei Einzel- oder Doppelbelegung 13 Euro), aber auch nicht sonderlich freundlich gestaltet sind, sondern wegen des Essens. Das Restaurant serviert ausschließlich vegetarische und vegane Speisen und das Essen ist mega lecker! Im Gebäude unten ist zudem ein Shop (dort ist auch der Check-In), allerdings war die Dame dort derart unfreundlich und hat so widerwillig den Schlüssel rausgegeben, dass ich dort nichts kaufen wollte. Alle Einnahmen aus Shop, Restaurant und Gästehaus gehen an soziale Projekte und so werden etwa Kinder und Schulen unterstützt. 

 

Cape Coast hat ansonsten nicht sonderlich viel zu bieten. Ich habe mich am Nachmittag zu einem Spaziergang durch die Stadt entschieden und habe es schon nach wenigen Minuten bereut. Noch nirgendwo auf der Welt wurde ich derart häufig angesprochen und angebettelt wie in Cape Coast. Es war grauenhaft. Ich konnte keine zwei Meter gehen ohne belästigt zu werden. Selbst Kinder wurden richtig patzig und aggressiv, wenn ich nein gesagt habe. Die Männer habe ich irgendwann versucht zu ignorieren, aber ich war irgendwann nur noch genervt. Ein Mann lief mir sicher 200 Meter hinterher (nach mehrmaligem Nein-Sagen und danach Ignorieren), dass ich ihn dann auf der Straße richtig angebrüllt habe.

Selbst in den Bars und Restaurants (auch im Baobab und Orange!) kamen sofort Kinder, wenn der Kellner einen Moment nicht da war, und hielten Zettel hin oder bettelten. Zwei Männer haben gerade gegen ein Gebäude gepinkelt und hielten ihre Penisse noch in der Hand, als sie mich ansprachen. Einen ähnlichen Vorfall hatte ich mal in Accra, aber die Summe hier hat Cape Coast für mich zu einem Ort gemacht, an den ich nicht mehr fahren wollen würde. Ich würde wohl eher Elmina (dort gibt es auch Unterkünfte) als Ausgangspunkt wählen. 

 

In Cape Coast habe ich auf meinem Rundgang den Markt besucht, das war aufgrund der generellen Bedrängung aber auch enorm unangenehm, ebenso wie das Gebiet, wo die Fischer anlegen und arbeiten. Ansonsten habe ich mir die Methodist Church angeschaut, das Gebäude ist sehr schön - und einige der alten Kolonialbauten sind auch noch zu entdecken, wenn man durch die Straßen wandert - zwischen eher ärmlichen Behausungen so manch eines Einheimischen. Eigentlich wollte ich auch Fort William besuchen, allerdings habe ich zu Fuß den Eingang nicht gefunden - und durch die vielen Belästigungen wollte ich auch niemanden fragen, sondern schnell wieder zurück in meine Unterkunft.  


Hinkommen

Cape Coast ist rund 120 Kilometer vom Zentrum der ghaniaschen Hauptstadt Accra entfernt, aber für die Fahrt sollte man rund drei Stunden einrechnen. Wer kein eigenes Auto hat, kann trotzdem recht günstig nach Cape Coast kommen. 

 

Ab der riesigen Haltestelle am Kaneshie Market fahren direkte Trotros nach Cape Coast. Wer ins Zentrum von Cape Coast möchte, sollte an der Ecke Ashanti Road / Commercial Street aussteigen. Die Endhaltestelle liegt an der Einmündung der Residential Road zur Autobahn N1. Eine Fahrt kostet 22 Cedis (3,50 Euro) und ist wie immer im Trotro eher unbequem. Je nach Abfahrtszeit dauert die Fahrt auch deutlich länger, bei mir waren es fünf Stunden (plus eine Stunde Wartezeit, bis das Trotro voll war). 

 

Eine andere Möglichkeit sind die Ford-Minibusse. Davon habe ich zum ersten Mal auf dieser Tour gehört. Es sind deutlich besser ausgestattete Minibusse, mit Sitzgurten, breiteren Sitzen, etwas mehr Beinfreiheit und Klimaanlage. Eine Fahrt kostet hier 30 Cedis (5 Euro) - das Geld war es mir allemal wert. Ich habe die Busse leider erst auf der Rückfahrt entdeckt, aber es starten wohl auch welche in Accra in der Nähe der Haltestelle Circle. In Cape Coast war die Wartezeit auch super kurz, da die Ford-Minibusse wohl sehr beliebt sind (als ich ankam, war ein Minibus voll und fuhr gerade los, fünf Minuten später fuhr mein Bus los...). 

 

Außerdem gibt es noch die richtigen Reisebusse. Auf der Strecke fahren STC (33 Cedis) und V.I.P. (38 Cedis). Für beide kann man die Tickets vorbestellen und sie fahren wohl auch recht pünktlich ab - allerdings nur ein- bis zweimal am Tag, sonntags gar nicht. Die Zeiten sind zudem nicht gerade attraktiv (samstags um 13.30 Uhr...). STC hat eine Website, die Abfahrtszeiten dort stimmen aber nicht mehr. VIP hat keine Website, aber einen WhatsApp-Service. Alles in allem recht kompliziert, weshalb ich eher zum Ford-Minibus raten würde!


Hattest du zuvor schon vom transatlantischen Sklavenhandel gehört?

Du möchtest mir etwas zu dem Artikel sagen? Du hast eigene Gedanken und Anregungen, oder auch Kritik, die du einbringen möchtest? Ich freue mich über deinen Kommentar.


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Kommentare: 7
  • #1

    Tanja L. (Montag, 05 Oktober 2020 17:08)

    Tatsächlich habe ich mich dem Sklavenhandel nie wirklich befasst. Ein Kapitel, dass angebich noch immer nicht abgeschlossen ist. Es soll weltweit ja noch tausende Menschen geben, die als Sklaven oder in sklavereiähnlichen Zuständen leben. Leider wird darüber zu wenig geschrieben, deshalb ist es wichtig, Beiträge wie diesen zu schreiben. Er regt dazu an, darüber nachzudenken, was einmal war und was wir hoffentlich nie mehr erleben werden. Leider ist es bei den vielen Unruhen in gewissen Regionen leichter gesagt als getan...

    Tanja

  • #2

    Richard & Hugo (Montag, 05 Oktober 2020 17:09)

    Puh, ein spannender & emotionaler Artikel. Ich bin großer Geschichts-Fan & habe sehr interessiert Deine Besichtigung zum Castle mit der Geschichte dahinter gelesen. Vielen Dank & LG, Richard

  • #3

    Steffi (Montag, 05 Oktober 2020 17:10)

    Huhu,

    ein wirklich sehr spannender Artikel der einem aber auch nachdenklich zurücklässt. Man möchte nicht wissen was da alles passiert ist und wie die Menschen leiden mussten. Ich interessiere mich für Geschichte sehr, daher war es für mich interessant mehr darüber zu erfahren, da mir das keinerlei bekannt war.

    LG
    Steffi

  • #4

    Bettina Halbach (Montag, 05 Oktober 2020 17:10)

    um Gottes Willen, ich habe beim Lesen versucht, mich in das Leben eines Sklaven hinein zu versetzen, unvorstellbar! wie konnten der Gouverneur und die Offiziere über dem Sklavengefängnis wohnen und ein gutes Gewissen haben???? Dein Beitrag ist sehr gut geschrieben, mein Respekt vor der Offenheit, mit der du diese dunkle Seite der Menschheitsgeschichte schilderst... lieben Gruß Bettina

  • #5

    Jaimees Welt (Montag, 05 Oktober 2020 17:11)

    Oh je beim Lesen musste ich ein paarmal Schlucken! So schlimm, was da damals abging. Diese Todeszelle, dass der Handel mit Menschen mehr Profit brachte ... einfach nur schlimm! Aber ich finde gut, dass es Orte gibt, die an so etwas erinnern! Es darf nicht vergessen werden, wieviele Menschen dort gelitten haben!

    Liebe Grüße
    Jana

  • #6

    Veronika (Montag, 05 Oktober 2020 17:12)

    da hast du absolut recht, über diesen teil der geschichte weiß ich herzlich wenig. dafür musste ich in der schule manch andere sachen 3-4 mal lernen. da sollte definitv was am lehrplan geändert werden!

    Liebe Grüße, Veronika

  • #7

    El Sarah (Montag, 05 Oktober 2020 17:12)

    Ich finde es ist immer so Schade um das Land, wenn die Leute andere bedrängen, wenn man eig nur seine Ruhe will.
    Schrecklich was hier früher mit den Menschen passiert ist, kann man sich kaum vorstellen.