152 Länder der Welt sind laut Definition des International Monetary Fund als Entwicklungsländer eingestuft - dazu gehören alle Staaten Afrikas und nahezu alle in Asien und Lateinamerika. Wer eine Fernreise macht, hat eine hohe Wahrscheinlichkeit, in einem Entwicklungsland Urlaub zu machen. Dabei sind viele Reisende unsicher: Wie verhalte ich mich richtig? Wie gehe ich mit Armut um? Andere Dinge hingegen, die wir selbstverständlich tun, sind nicht gern gesehen. Tipps für Reisen im Globalen Süden.
18 der 44 Länder, die ich bereits habe, sind als Entwicklungsländer klassifiziert. Aber was heißt das eigentlich, Entwicklungsland? Der Begriff ist umstritten, genau wie die Alternativen Globaler Süden oder Dritte Welt. Schon durch das Reisen in ein solches Land leistet man Entwicklungshilfe, ob man möchte oder nicht. Bei Entwicklungshilfe geht es nämlich um den Austausch: Geld, Spenden, Material, Personal - das aus dem Globalen Norden in den Globalen Süden kommt. Das kann vor Ort Folgen haben.
Das Flüchtlingslager in Dadaab im Nordosten von Kenia war einst das größte Flüchtlingslager der Welt. Bis zu einer Million Menschen haben hier gewohnt. Immer wieder will der kenianische Staat das Lager räumen lassen, zuletzt scheiterte er 2017 vor Gericht. Für die Flüchtlinge bedeutet das vor allem, dass sie in absoluter Ungewissheit leben: Müssen sie ins kriegerische Somalia zurück? Wie lange dürfen sie noch bleiben? Für eine Recherche war ich 2017 vor Ort und möchte ein paar Eindrücke teilen.
Manchmal ist es ziemlich simpel, ein Verhalten zu durchschauen, wenn man nur eine Weile hinschaut. So geht es mir inzwischen hier in Kenia, vor allem im Bezug auf die Kinder. Es fing damit an, dass ich mich wunderte über die Portionen, die jedes Kind jeden Tag verdrückt. Sie essen gut das drei- bis fünffache von mir, als gäbe es kein Morgen mehr. Aber bei ihnen gab es im Leben eben schon Situationen, als es "morgen" tatsächlich kein Essen mehr gab.
Das größte Township Südafrikas, Soweto (kurz für South Western Townships) ist nicht unbedingt ein Touristen-Hotspot. Wie viele Menschen hier genau leben, ist ungewiss. Während manche inzwischen kleine Häuser haben und Zugang zu Wasser, ist es in anderen Teilen noch immer das Elendsviertel, in dem die Einwohner keinerlei Hygiene-Möglichkeiten haben. Armutstourismus gibt es in Soweto ebenfalls wie in Townships und Slums andernorts. Bewohner klagen über die vielen Busse, die durch das Township fahr