Eine Pressereise führte mich zum ersten Mal an den nördlichsten Punkt des europäischen Festlandes: nach Honningsvåg und an das Nordkap. Danach ging es weiter mit den traditionellen Postschiffen Hurtigruten auf die Inselgruppe Vesterålen, der kleinen Schwester der Lofoten -
und was soll ich sagen, dieser Fleck Erde hat mich total beeindruckt.
Nur ein paar Tage war ich auf den Vesterålen unterwegs, aber die Natur dort hat mich total fasziniert. Ich habe schneeweiße karibische Traumstrände gesehen, tolle Buchten, steile
Felsküsten und dann hatte ich noch das tolle Glück, einen wundervollen Sternenhimmel mit Milchstraße und Nordlichter zu sehen.
Am besten erreicht man die Vesterålen mit dem Auto via Tromsø, mit dem Schiff ab Bergen oder Tromsø oder auch mit dem Flugzeug. Es gibt einige Flughäfen in der Nähe,
etwa Larvik.
Wie gesagt, mich haben die Hurtigruten ab Tromsø auf die Vesterålen gebracht. Gegen Mitternacht gingen wir an Bord, am nächsten Morgen gegen 9 Uhr legten wir in dem Ort
Risøyhamn an.
An Land gingen wir an einem der schönsten Fleckchen Erde: Auf den Vesterålen. Die Inselgruppe schließt sich nördlich an die Lofoten an, ist aber weniger bekannt und touristisch als die Lofoten.
Wir fuhren auf Landschaftsroute auf der Insel Andøya von Risøyhamn nach Andenes an die Nordspitze. Der Weg ist fantastisch, es gibt so viele tolle Aussichten, Buchten, Landschaften - und fast alle sind sie einsam!
Am schönsten war es für mich in einer kleinen Bucht, die den Namen Børre trägt. Der Strand sah aus wie aus der Karibik, das Wasser schimmerte türkis, aber im Hintergrund ragten steile Felsen in die Höhe. Es war traumhaft. Und diesen Ort gab es für uns sechs dann quasi menschenleer - zumindest war außer uns weit und breit niemand zu sehen.
Mittagessen gab es für uns im Lokal Arresten in Andenes, das einst als Gefängnis diente und ein wunderbarer Ort für eine kleine Mittagsruhe ist.
Nur ein paar Kilometer weiter steht das Spaceship Aurora, das die Forschungsarbeit der Norweger zum Thema Polarlichter vorstellt. Nebst Filmen und Informationen gibt es eine Simulation eines Raketenflugs.
Wer sich für Nordlichter interessiert, sollte hier auf jeden Fall vorbei schauen. Der Eintritt liegt allerdings bei 340 NOK, für Kinder 175. Es gibt
auch einen deutschsprachigen Forscher, der hier Führungen macht und die Arbeit des Spaceships und die Wichtigkeit der Forschung erklärt.
Interessant ist, dass die Norweger so fortschrittlich dahingehend waren: Sie schossen nach den USA und Russland als drittes Land eine Rakete ins Weltall, um das Naturphänomen Polarlicht zu erforschen.
Auf dem Weg zu unserer Übernachtungsstätte Nyksund hielten wir noch im Andøy Friluftssenter, einem wundervoll gelegenen Örtchen, das Restaurant, Hotel und Expeditionsführer in einem ist.
Wir wanderten zu einem etwas entlegenen See, machten ein Lagerfeuer und genossen die herbstliche Landschaft. Nigel, der Inhaber, bietet allerdings allerlei Wanderungen, Elchsafaris, Skitouren usw. an.
Sehr gerne wäre ich hier, inmitten der Natur, länger geblieben. Man kann sich so gut vorstellen, wie plötzlich einfach ein Elch vorbei spaziert - auch wenn uns das Glück leider vergönnt geblieben ist.
Auch den letzten Tag verbrachten wir auf Vesterålen, von Nyksund aus ging es zunächst nach Sortland, in die blaue Stadt (weil so viele Gebäude eine blaue Fassade haben), wo wir im Lokal Ekspedisjonen zu Mittag aßen und anschließend shoppen gingen.
Danach fuhren wir an unser letztes Ziel: nach Stokmarknes ins Vesterålen Kysthotell, einem super süß gelegenen Hotel direkt am Wasser. Nach einer kurzen Stärkung im Restaurant Isqueen auf einem alten Schiff, fuhren wir etwas außerhalb, um ein Lagerfeuer zu machen.
Leider war es stark bewölkt - aber die Nordlichter haben sich allerlei Mühe gegeben und waren so stark, dass sie durch die Wolken zu sehen waren.
Und so hatten wir an drei von vier Abenden in Nordnorwegen Polarlichter! Mein großer Traum ist also in Erfüllung gegangen - gleich mehrfach
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Julia (Mittwoch, 13 Januar 2021 18:35)
Es ist so ein tolles Land. Angefangen von den Menschen mit der Freundlichkeit und dann die Natur. Das Wasser, die Landschaft. Ich habe es gerne gelesen und hoffe, dass ich einmal wieder dort hinkomme. Es ist schon etliche Jahre her, aber im Kopf ist es noch da. Schön das du mit uns deine Erinnerungen teilst.
Liebe Grüße
Julia von Cooking by Love