Vorsicht, Elefant kreuzt

Für mich ging es von den Victoria Falls Richtung Botswana. Was sich zunächst kompliziert anhörte, war in Wirklichkeit ziemlich simpel.

 

Mein Ursprungsplan, von Livingstone direkt nach Maun zu fahren, hab ich aber - zum Glück - verworfen, auch wenn es an einem Tag machbar gewesen wäre.

 

Aber hätte ich diesen Plan verfolgt, hätte ich das wundervolle kleine Städtchen Kasane verpasst.


Kasane an sich ist nicht sonderlich speziell, aber hier teilen sich Affen, Paviane, Warzenschweine, Zwergmanusten und Menschen die Straßen - und Elefanten schauen auch öfter mal vorbei.

 

Ich fuhr von Livingstone aus zunächst mit dem Sammeltaxi für rund vier USD nach Kazungula an die Grenze von Sambia, Simbabwe, Botswana und Namibia. An der Grenze habe ich mein restliches Geld getauscht, ehe ich meinen Ausreisestempel abgeholt habe.

 

Mit der für Fußgänger kostenlosen Fähre setzt man von Kazungula Sambia nach Kazungula Botswana über.

 

Die Fähre ist recht lustig, da der Chobe River so viel Wasser führte, konnte die Fähre nicht ans Ufer und es galt, Schuhe auszuziehen und Klamotten hochzukrempeln, um durchs knietiefe Wasser Richtung Fähre zu stapfen.

 

Es sind dann ein paar hundert Meter bis zum Grenzposten Botswana - wo es für alle Fälle auch gratis Kondome gibt.

 

Als Deutscher kann man noch visumsfrei nach Botswana - allerdings ist eine Tourismusabgabe von 30 USD bei Einreise bereits verabschiedet worden, aber nicht wie geplant schon im Juli 2017 eingeführt worden.

 

Vom Grenzposten aus fahren dann ebenfalls Sammeltaxis oder eben Einzeltaxis nach Kasane, das etwa zehn Kilometer entfernt liegt.

 

Fun Fact: Weil nur hin und wieder ein LKW auf die Fähre darf, stehen auf beiden Seiten kilometerlange Schlangen aus LKW. Als ich im April die Grenze übertreten habe, lag die aktuelle Wartezeit bei zwei Wochen. Mit dem Auto lohnt sich die Fähre also nicht unbedingt.

 

Ich muss gestehen, dass ich mich - warum auch immer, in Kasane total wohl gefühlt habe. Eigentlich wollte ich nur nach Kasane, um dort den Bus nach Maun zu erwischen (den man übrigens auch fast direkt an der Grenze nehmen kann, rund zwei Kilometer hinter dem Grenzposten, immer die Straße entlang, kommt die Kreuzung gen Kasane, gegenüber der Tankstelle Engen ist der Anhalter-Punkt - sogar mit Wartehäuschen).

 

Dann blieb ich zwei Nächte. Das lag allerdings nicht an meiner Unterkunft, dem Bananyana Backpackers, das rund sieben Kilometer von Kasane entfernt mitten im ruhigen Nirgendwo liegt.

 

Die Unterkunft hat viel Potenzial, es gibt etwa Zelte, einen Campingplatz und eine kleine Hütte, wo jeweils zwei Betten in einem der vier etwa 5qm großen Zimmer stehen. Es gibt eine Bar, einen Pool, Billard, einen Grillplatz - aber es ist alles nicht renoviert und daher nicht nutzbar.

 

Einen Tag verbrachte ich in Kasane Stadt. Kasane ist eine kleine und übersichtliche Stadt und da sie direkt am Chobe Nationalpark liegt, tummeln sich hier allerlei Tiere.

 

Elefanten queren die Straßen, Warzenschweine blockieren die Straßen, Paviane und Affen rauben Lastwagen vor dem Supermarkt aus, Adler fliegen über den Köpfen hinweg und beim Abendessen beim super leckeren und absolut empfehlenswerten Inder "Pizza Plus Coffee & Curry", gegenüber dem Spar-Einkaufsmarkt, hatten wir Besuch von einer Zebramangusten-Großfamilie mit ganz jungen Mangustenbabys. Da war das Essen dann auch kurzfristig Nebensache.

 

Durch die Elefanten ist es nicht sehr ratsam, sich außerhalb des Zentrums zu Fuß auf den Straßen zu bewegen, meistens machen sie zwar nichts, aber wer möchte schon gerne einem Elefanten so ganz in real direkt gegenüberstehen.

 

Gute Küche haben auch das Old House und das Hunters Pub.



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