Mein erster Besuch in Norwegen war etwas anders als der der meisten Reisende. Die Jugendpresse Deutschland lud nämlich zum Jungjournalisten-Workshop Youth Media Convention, die auf der Color Line von Kiel nach Oslo und zurück stattfand.
Im September 2002 war ich daher zum ersten Mal in Norwegen, damals mit einem Mädel, das ich übers Skispringen kannte und die auch Journalistin werden
wollte.
Und 2007 war ich dann gleich noch ein weiteres Mal auf der YMC, kurz nach dem Ende meiner Aupair-Zeit.
Es war auch direkt das erste Mal, das ich mit einem Kreuzfahrtschiff unterwegs war. Zumindestens einem Mini-Kreuzfahrtschiff. Und es hat mich schwer beeindruckt.
Nicht nur, dass es verschiedene Restaurants und Shops gab, sogar einen Supermarkt, es gab auch ein Kino und einen Theatersaal. Außerdem ein Aqualand, einen Wellnessbereich mit Spa und einen Kinderspielplatz. Erstaunlich, was so alles auf ein Schiff passt.
Erstaunlich fand ich auch das Publikum. Irgendwie hatte ich in meinem Kopf immer den Gedanken, dass hauptsächlich Senioren Kreuzfahrten machen. Es gab zwar auch einige Senioren an Bord, aber auch viele Familien und vor allem junge Leute.
Bei den jungen Leuten hatte das auch einen Grund: Sie waren auf der sogenannten "Harrytur". So nennt man den Ausflug junger Norweger in die Nachbarländer, um dort günstig Alkohol zu kaufen und Alkohol zu trinken. Dementsprechend war es in den Bars nicht nur abends voll mit angetrunkenen und betrunkenen Norwegern - eigentlich jeden Alters.
Tagsüber hatten wir leider gar nicht so viel Zeit, das Schiff zu erkunden, weil wir Workshops in den Tagungsräumen hatten. Aber ein bisschen Zeit war natürlich und ich fand vor allem den Blick vom Deck großartig, als wir morgens nach Oslo reingefahren sind. Zuerst waren da ganz viele kleine Inseln mit kleinen roten Häusern drauf - wie in Astrid Lindgren Filmen. Es war einerseits voller Klischee, andererseits aber auch einfach wunderschön. Ich hab mich auf den ersten Blick in dieses Land verliebt.
In Oslo angekommen hatten wir dann nur vier Stunden Zeit. Mit meiner Freundin zusammen, meiner Zimmerkameradin, nahm ich die U-Bahn hoch zum Holmenkollen, was alles ein klein wenig stressig war, weil der Holmenkollen doch ein Stück weg vom Fährterminal ist. Aber es hat alles geklappt und wir hatten den Blick von oben. Andere Teilnehmer haben eine Stadtrundfahrt gemacht oder waren schlicht einen Kaffee trinken. Nach den vier Stunden ging es zurück aufs Schiff und am nächsten Morgen, ziemlich genau 48 Stunden nach Abfahrt, waren wir zurück in Kiel.
2007 habe ich die Reise noch einmal gemacht, wieder auf der Color Line, wieder mit der Youth Media Convention. Wieder hat es mich total gepackt, als wir zwischen den kleinen Inseln hindurchfuhren, obwohl ich den Oslofjord damals ja schon gut kannte. An Land war es für mich dann weniger stressig: Ich wurde von meiner Gastmutter, meinem Aupair-Kind Stella und einer Freundin, die ebenfalls als Aupair in Oslo war, empfangen. Wir waren ein Eis essen, ein wenig shoppen und dann ging es zurück nach Kiel.
Die Minikreuzfahrt mit der Color-Line gibt es ab rund 100 Euro, es sind auch ein paar Tage Aufenthalte in Oslo möglich und andere Norwegen-Reisen.
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